03. September 2014 | 13:23 Uhr
Überdurchschnittlich
Weinernte trotz schlechtem Wetter sehr gut
Nach dem feuchten Sommer hoffen die Winzer auf einen trockenen Herbst.
Die heimischen Winzer erwarten heuer mit 1,7 Millionen Hektoliter Weißwein und 0,9 Millionen Hektoliter Rot- und Roséwein eine leicht über dem langjährigen Durchschnitt liegende Weinernte. Nach dem feuchten Sommer müsste jetzt ein schöner, trockener Herbst folgen, so Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager. Sonst drohe "die Gefahr von Fäulnis".
Wetter war kein Nachteil:
Das schönes Wetter während der Blüte und ausreichende Niederschläge während der Sommermonate hätten dazu geführt, dass heuer - nach mehreren kleinen Weinernten - voraussichtlich wieder eine leicht überdurchschnittliche Weinmenge geerntet werden kann, sagte Schmuckenschlager am Mittwoch vor Journalisten in Wien. Er erwartet eine "aufwendige Weinlese mit mehreren Durchgängen" zwischen Mitte September und Ende Oktober. Bei sorgfältiger Pflege des Weingartens während der feuchten Wochen würden "reife, schöne und gesunde Trauben zu einem qualitativ hervorragenden Jahrgang" heranreifen, so der Weinbaupräsident.
Gute Ernte trotz Hagel:
Die Wiener Winzer erwarten trotz Hagelschäden eine gute Weinernte. In Niederösterreich rechnen die Weinbauern mengenmäßig mit einer durchschnittlichen Ernte, beim Grünen Veltliner soll es ein Plus geben. In der Steiermark geht man von einer "sehr guten Menge" aus, im Burgenland hingegen wird ein Minus von 15 bis 20 Prozent erwartet.
Trotz der hohen Niederschlagsmengen in den Sommermonaten waren in den Anbaugebieten laut Weinbauverband weniger Hagelunwetter zu verzeichnen als in vergangenen Jahren. Ein starkes Hagelunwetter gab es im Frühsommer in Wien, wo vor allem die Weinstöcke am Nussberg schwer geschädigt wurden. Weitere wesentliche Hagelunwetter gab es in den burgenländischen Weinbaugebieten, unter anderem verzeichnete die Gemeinde Wallern heuer gleich fünfmal Hagelschäden.
Export-Plus erwartet:
Die Österreich Wein Marketing (ÖWM) erwartet für heuer wieder ein Plus bei den Weinexporten und damit einen "deutlichen Exportrekord". Im Jahr 2013 lag der Wert der Weinexporte bei 139 Mio. Euro. ÖWM-Geschäftsführer Willi Klinger sieht ein Potenzial der jährlichen Weinexporte Österreichs von bis zu 200 Mio. Euro. In den nächsten fünf Jahren könnten die Ausfuhren auf bis zu 180 Mio. Euro steigen, erwartet Klinger. Die Ukraine/Russland-Krise würde die Weinexporte nicht merklich belasten, weil die heimischen Winzer im vergangenen Jahr nur rund 100.000 Liter nach Russland geliefert hätten. Bisher falle Wein auch noch nicht unter die EU-Sanktionen