17. Dezember 2015 | 11:55 Uhr
Vorschau
Wann kommt der Winter?
Wann kommen Kälte, Eis und Schnee? Welche Faktoren sind dafür entscheidend?
Weiße Weihnachten fallen heuer aus, bisher haben sich Winter und Schnee in Österreich nur in homöopathischen Dosen bemerkbar gemacht. Wann kommen Kälte, Eis und Schnee?
Nicht so bald. Denn eine Änderung der Großwetterlage ist derzeit nicht in Sicht. Ein weit nördlich liegender Jetstream sorgt dafür, dass atlantische Tiefdruckgebiete auf ihrem Weg nach Osten nördlich um uns herumgelenkt werden. So lange sich die Zugbahn des Jetstreams nicht ändert, fixiert dies praktisch auch die Großwetterlage. An diesem Wettertrend rütteln die meisten Vorhersagemodelle derzeit nicht und es könnte den Prognosen zufolge gar bis zum Jahreswechsel zu mild bleiben.
Mit einem richtigen Wintereinbruch ist heuer also eher nicht mehr zu rechnen, wenngleich die Meteorologen immer wieder darauf hinweisen, dass derart langfristige Vorhersagen sehr unsicher sind.
Diese Wetter-Faktoren bestimmen den Winter
Was muss geschehen, damit es bei uns wieder richtig kalt wird? Wenn sich der Jetstream weiter nach Süden verlagert, hat dies zur Folge, dass polare Kaltluft und auch Tiefdruckgebiete bis in den Alpenraum vordringen können. Ein weiterer Faktor ist die sogenannte Nordatlantische Oszillation (NAO). Darunter versteht man den Luftdruck-Gegensatz zwischen einem Azorenhoch und einem Islandtief. Ist dieser Gegensatz hoch (positiver NAO-Index), dann werden Westwinde stärker, die milde und feuchte Luft nach Europa bringen. Bei einem geringen Gegensatz (negativer NAO-Index) werden auch die Westwinde schächer, und die Kaltluft aus Sibirien fließt bis nach Mitteleuropa.
NAO-Prognose
Wie geht es mit dem NAO-Index weiter? In der Grafik der US-Wetterbehörde NOAA ist der gemessene NAO-Index der letzten Monate zu sehen. Im Dezember lagen die Werte bisher recht deutlich im Plus - mit ein Grund für unseren bisherigen Mild-Winter. Wie die Vorhersage-Modelle zeigen, soll der NOA-Index auch in den nächsten 14 Tagen positiv bleiben. Auch hier also kein Hinweis für einen baldigen Wintereinbruch.
© NOAA
Grafik: NOAA