09. Mai 2017 | 12:12 Uhr

frost63.jpg © AFP

Kälte-Schock

Vorsicht: Jetzt wird es wieder frostig!

Detail-Prognose: Wo es in der Nacht auf Mittwoch noch einmal Bodenfrost gibt.

Polare Kaltluft und eine klare Nacht bringen im Großteil Österreichs in der Nacht auf Mittwoch bzw. in den frühen Morgenstunden Boden- und auch Luftfrost.

Von Westen her setzt sich in der Nacht trockenere Luft eines Hochdruckgebiets durch; damit lösen sich die Wolken an der Alpennordseite langsam auf, südseitig der Alpen bilden sich aber hochnebelartige Wolkenfelder aus. Der Wind flaut ab und bleibt bis zum Morgen im ganzen Land schwach - inneralpin sowie in Senken sinken die Temperaturen kräftig ab. Verbreitet besteht damit die Gefahr von Morgenfrost.

Morgenfrost im Norden und Osten
Der Mittwoch wird selbst in tiefen Lagen knapp unter dem Gefrierpunkt beginnen, vor allem im Gebiet von Salzburg über die Obersteiermark bis Niederösterreich. Bodennah können die Temperaturen von Mitternacht bis Sonnenaufgang etwa im Waldviertel auf Werte von bis zu -6 Grad sinken, sonst verbreitet zwischen -2 und -4 Grad.

Auch in den Wiener Außenbezirken ist Bodenfrost zu erwarten. Frostfrei bleiben wahrscheinlich nur die Bezirke innerhalb des Gürtels.

Frostfrei bleiben nur die Städte und Kärnten
Ebenfalls frostfrei sollte die Innenstadt von St. Pölten bleiben sowie der Großraum Linz-Traun und die Stadt Salzburg. In der Steiermark bleibt es auch bodennah in Graz und Voitsberg über 0 Grad. In Kärnten bleibt es generell wärmer und damit auch verbreitet frostfrei.

Frostnächte im Mai sind keine Seltenheit. "In den letzten 20 Jahren gab es zum Beispiel in Innsbruck und St. Pölten durchschnittlich jedes Jahr ein Mal Bodenfrost im Mai", sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. In Klagenfurt kommt eine Frostnacht im Mai durchschnittlich alle ein bis zwei Jahre vor, in Wien alle zwei bis drei Jahre, in Salzburg, Bregenz und Eisenstadt alle vier bis sechs Jahre und in Graz alle zehn. Nur in Linz wurde in den vergangenen 20 Jahren kein einziges Mal Bodenfrost in diesem Monat gemessen.

Eine besondere Häufung von Minusgraden ist nicht rund um den Termin der Eisheiligen (12.-15. Mai, Anm.) zu beobachten, sondern in den ersten zehn Maitagen am wahrscheinlichsten. Betrachtet man den Verlauf der mittleren Tagestemperatur im Mai, basierend auf den Daten der vergangenen 50 Jahre, erkennt man einen sehr markanten Temperatureinbruch zwischen 20. und 25. Mai, also wegen der Kalenderreform rund zehn Tage nach den Eisheiligen.

"Möglicherweise haben unsere Vorfahren das Wetter wirklich sehr gut beobachtet und eine meteorologische Besonderheit entdeckt", meinte Orlik. Denn im Mai heizt sich der europäische Kontinent deutlich schneller auf als das umgebende Meer. An der Grenze der warmen und kalten Luftmassen entstehen Tiefdruckgebiete, die polare Kaltluft bis nach Mitteleuropa bringen können. "Es ist gut möglich, dass aufgrund von konstanten Faktoren wie Sonnenstand und der Land-Meer-Verteilung dieser Mechanismus gehäuft zu Kaltlufteinbrüchen in der zweiten Maihälfte führt. Eine fundierte Untersuchung gibt es dazu aber noch nicht."