19. Juli 2017 | 13:30 Uhr

Kroatien Split Waldbrand © APA/AFP/STR

Helden im Urlaub

Vier Steirer bekämpften die Flammenhölle in Kroatien

Die Feuerwehrmänner schritten selbst im Urlaub zur Tat, um zu helfen.

Die Waldbrand-Situation rund um die Adriametropole Split hat sich am Dienstagabend entspannt. Die Feuer, die in den Vororten der zweitgrößten kroatischen Stadt immer wieder aufflammten, konnten mithilfe von Löschflugzeugen unter Kontrolle gebracht werden. Am Abend brannte es nur noch auf dem Berg Mosor, der sich hinter Split erstreckt, wie die Nachrichtenagentur Hina berichtete.

Mittendrin in der Flammenhölle in Sibenik waren auch vier Steirer aus Bad Radkersburg. Sie wurden zu kleinen Helden im Kroatien-Urlaub, denn die freiwilligen Feuerwehrmänner schritten auch in der von Waldbränden geplagten Region rund um Split zur Tat.

„Wir saßen gerade bei einem gemütlichen Kaffee in dem kleinen Städtchen, als wir Rauchschwaden bemerkten. Wir wussten sofort, dass es dort brennt, wo wir wohnen. Und wir wollten dann schauen, wo es brennt und ob wir helfen können“, erklärt Oliver Meyer gegenüber Radio Ö24.  

 

„Wir sind dann auf einem Parkplatz stehen geblieben, gingen dann 200 Meter etwa, als wir auch schon die ersten Flammen sahen - mitten im Wohngebiet eigentlich. Das war ziemlich knapp an den Häusern“, erzählt er weiter. Sie haben beobachtet, wie die Feuerwehr kam und gegen die Flammen gekämpft hat. Der erste Eindruck der Steirer war, dass die Einsatzkräfte mit der Situation überfordert waren.  „Die Flammen waren einfach zu hoch. Die Feuerwehrleute waren sehr unter Druck. Es war ein Kampf gegen Windmühlen, denn zwei drei kleine Löschfahrzeuge haben gegen fünf Hektar Waldbrand keine Chance“, analysiert der Feuerwehrmann aus Bad Radkersburg.  

In dieser Situation schlug das Feuerwehr-Herz der vier Steirer einfach zu stark. Sie mussten helfen. „Wir haben uns dann gedacht, das kann es ja nicht sein. Wir können nicht nur dastehen und zuschauen und haben gesehen, dass ein Nachbar bereits einen Gartenschlauch vorbereitet, der aber viel zu kurz war. Dann haben wir an einer leerstehenden Baustelle leere Kübel geholt und die mit Wasser gefüllt. Mithilfe einiger Einheimischen haben wir eine Kette gebildet und die Flammen, die direkt an die Straße grenzten, damit gelöscht“.

Ihr Brand war innerhalb von einem Tag gelöscht. „Aber kaum war der eine gelöscht, gab es wieder einen neuen. Um 7 Uhr morgens wurden wir schon wieder von den Löschfahrzeugen geweckt, die in unserer Bucht Wasser tankten“.  

Ihre Tat sehen sie als selbstverständlich an. „Es war uns eine große Ehre, dass wir dort helfen konnten“, sagt Meyer im Radio Ö24-Interview.

Mittlerweile sind sie wieder zu Hause in der Steiermark, aber die Bilder von ihrem Kroatienurlaub werden sie so schnell nicht vergessen. Selbst auf der Heimreise zwischen Sibenik und Zadar waren von der Straße aus zig Brände zu erkennen „Das ganze Land brennt im Moment“.

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