03. Mai 2018 | 06:19 Uhr

Schwere Gewitter

Unwetter zieht Schneise der Verwüstung

Dutzende Keller überflutet, Straßen und Äcker überschwemmt, Bäume auf Strom- und Telefonleitungen gestürzt.

Schwere Niederschläge haben am Mittwochabend die niederösterreichischen Bezirke Tulln und St. Pölten getroffen. Durch die Unwetter wurden dutzende Keller überflutet, Straßen und Äcker überschwemmt, zudem stürzten Bäume auf Strom- und Telefonleitungen. Die Feuerwehren standen im Großeinsatz, berichtet Franz Resperger vom Landeskommando.

hagel.jpeg © Facebook

Der entstandene Schaden war vorerst nicht zu beziffern. Verletzt wurde nach Feuerwehrangaben niemand.

100 Keller überflutet, Feuerwehren in Großeinsatz

Der Starkregen hatte gegen 19.45 Uhr und in den beiden Bezirken bis 23.30 Uhr etwa 100 Keller von Einfamilienhäusern und Wohnhausanlagen unter Wasser gesetzt. Zudem wurden zahlreiche Gemeindestraßen vermurt und mussten von den Feuerwehren geräumt werden. Die Einsätze konzentrierten sich im Bezirk Tulln auf die Stadt Tulln selbst und auf Ortschaften südlich wie Zöfing, Baumgarten, Freundorf, Ollarn, Elsbach oder Sieghartskirchen. Straßen und Keller wurden dort bis zu 40 Zentimeter hoch überflutet. Im Bezirk wurden 25 Feuerwehren zu 80 Notfällen alarmiert.

Ähnlich die Situation im Bezirk St. Pölten, wo vor allem die Gemeinde Pressbaum, aber auch die Nachbarortschaften Gablitz und Tullnerbach von den schweren Niederschlägen massiv betroffen waren. In diesem Bereich mussten ebenfalls Dutzende Keller ausgepumpt und vom Sturm gebrochene Bäume beseitigt werden. Im Bezirk St. Pölten wurden die Feuerwehren 75 Mal alarmiert. Einzelne Unwettereinsätze wurden auch aus den Bezirken Mödling und Neunkirchen gemeldet.

Insgesamt mussten in den Abend- bzw. Nachtstunden 45 Feuerwehren mit 550 Einsatzkräften ausrücken. 150 Notfälle waren laut Resperger zu bearbeiten.

In Neunkirchen kam ein Pkw von einer Parkplatzfläche ab und stürzte mit der Front in einem unter Wasser stehenden Wassergraben. Verletzt wurde niemand.

Neunkirchen-Stadt-(4).jpg © Einsatzdoku.at

Zwei Einsätze in nur 13 Minuten in Maria Enzersdorf

IMG_9909.JPG © FF Maria Enzersdorf

Die heftigen Gewitter über Maria Enzersdorf, Niederösterreich, sorgten in den Abendstunden des 2. Mai 2018 für zwei Unwettereinsätze im Ortsgebiet. Innerhalb von nur 13 Minuten langten die Alarmierungen zu den Auspumparbeiten ein, wie die Feuerwehr berichtet. Sowohl in der Hofgasse als auch in der Mitteräckerstraße galt es, die unter Wasser stehenden Keller trockenzulegen. Mittels mehrerer Wassersauger und Schmutzwasserpumpen konnten die jeweiligen Einsatzaufträge abgearbeitet und erledigt werden. Nach rund 90 Minuten konnte die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt werden.

Hangrutsch in Feistritz am Wechsel

In Feistritz am Wechsel kam es auf der L134 zu einem Hangrutsch. Mittels Schanzwerkzeug und Traktor wurde die Blockade auf der Fahrbahn entfernt.

Feistritz-(1).jpg © Einsatzdoku.at

Die Feuerwehr Guntramsdorf war wegen der heftigen Gewitter gefordert

gutramsdorf1.jpg © FF Gutramsdorf

Kurz nach 22 Uhr wurde die Feuerwehr Guntramsdorf zu einem Unwettereinsatz am Aignerteich alarmiert. Die dortige Straße war durch die starken Regenfälle ca. 5 cm unter Wasser. Mittels zwei Tauchpumpen konnte der Wasserspiegel rasch gesenkt werden. Durch das Verlegen von Sandsäcken konnte ein Eindringen des Wassers in Häuser verhindert werden, berichtet die Feuerwehr. Während des Einsatzes gab es gleich neuen Alarm. In einem Einfamilienhaus drang über einen Lichtschacht Wasser in das Kellergeschoss ein. 

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Überflutungen auch in Wien

Brigitte Cocyan aus Wien bedankt sich auf Facebook bei der Feuerwehr für ihren Einsatz. Sie beschreibt die Szenen beim Unwetter: "Wenn innerhalb von Minuten plötzlich das Haus 50 cm tief unter Wasser steht, hofft man kurz man träumt ... und wenn der Angsthund Panik schiebt."

facebook.jpg © Facebook

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Oft Sonne, in den Niederungen Nebel. -5/2°

Zunehmender Druck wird im Ostalpenraum wetterbestimmend. Damit überwiegt im Bergland meist strahlender Sonnenschein, in den Becken und Tälern sowie im Flachland halten sich aber teils zähe Nebel- oder Hochnebelfelder und nicht überall wird es dort tagsüber sonnig. Der Wind weht nur schwach. Tageshöchsttemperaturen minus 1 bis plus 4 Grad. Heute Nacht: In Tallagen, über den Niederungen und in Gewässernähe breiten sich rasch wieder Nebel und Hochnebelfelder aus. Abseits davon verläuft die Nacht meist klar. Der Wind weht schwach. Tiefsttemperaturen der Nacht minus 11 bis minus 1 Grad.
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