23. August 2020 | 13:02 Uhr

unwetter überflutung niederösterreich © APA

Starkregen, Hagel und Gewitter

Unwetter: Aufräumarbeiten dauern an - erneut Millionenschäden

Murenabgänge, Überschwemmungen, umgestürzte Bäume und abgedeckte Dächer - die Unwetter am Samstag haben verheerende Schäden hinterlassen. Die Aufräumarbeiten dauern noch immer an.

In Niederösterreich sind nach den schweren Unwettern, die Samstagabend und in der Nacht auf Sonntag niedergingen, auch Sonntagvormittag weiterhin zahlreiche Feuerwehren bei Aufräumarbeiten im Einsatz gewesen. Vom Unwetter besonders betroffen waren laut Feuerwehrangaben die Bezirke Krems und Melk.
 
Vor allem im Bezirk Melk hatten massive Überflutungen die Einsatzkräfte gefordert. Häuser standen unter Wasser, Personen mussten aus vom Wasser eingeschlossenen Fahrzeugen befreit werden. In Mank wurde laut Feuerwehrsprecher Franz Resperger eine Hochzeitsgesellschaft vor dem eindringenden Wasser gerettet und mit warmer Kleidung versorgt.
 
Rund 700 Einsätze hatte laut Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner die Feuerwehr in Niederösterreich bis Sonntagvormittag bereits verzeichnet, berichtete noe.ORF.at. In Haunoldstein (Bezirk St. Pölten) standen laut Fahrafellner mehr als 120 Häuser und Gebäude bis zu eineinhalb Meter unter Wasser.
 
Die Helfer waren auch mit mehreren Großpumpen im Einsatz. In Neuwinden (Bezirk Melk) wurde ein Hochwasserschutz aufgebaut. Einzelne Ortschaften seien zum Teil abgeschnitten gewesen, so Resperger. Die Aufräumungsarbeiten dürften in einigen Bereichen vermutlich erst am Abend abgeschlossen sein, schätzte der Feuerwehr-Sprecher. Sonntagmittag waren weiterhin Feuerwehren aus den Bezirken Amstetten, Melk und Scheibbs im Einsatz.
 

Steiermark

 
Auch in der Steiermark sind besonders schwere Unwetter niedergegangen. Besonders betroffen waren die Bezirke Feldbach, Leibnitz, Voitsberg und Graz-Umgebung. Es gab Murenabgänge, Bäche traten über die Ufer, Bäume wurden entwurzelt und Dächer abgedeckt. Mehr als 2.000 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
 
Laut dem Landesfeuerwehrverband Steiermark waren am Sonntagvormittag noch fast 1.000 Feuerwehrleute mit der Beseitigung von Schäden beschäftigt. Am stärksten betroffen war der Bezirk Feldbach. Dort waren sämtliche 73 Feuerwehren gleichzeitig aktiv - das gab es in der Geschichte bisher erst einmal, nämlich 2009. Bis zu 80 Liter Niederschlag pro Quadratmeter binnen kürzester Zeit sorgten für große Probleme. Dazu kamen Blitzschläge, die Gebäude und Elektroanlagen in Brand gesetzt hatten. Es gab mehrere Hangrutschungen, die von Geologen bzw. Behördenvertretern begutachtet wurden. In der Gemeinde Jagerberg im Bezirk Südoststeiermark wurde ein Wohnhaus evakuiert, da der Landesgeologe "Gefahr im Verzug" konstatiert hatte.
 
Der Großteil der Einsätze entfiel auf das Freimachen von Straßen, die von umgestürzten Bäumen blockiert wurden. Vereinzelt mussten auch überflutete Keller ausgepumpt werden, wie etwa in den Gemeinden Lannach und St. Josef (Bezirk Deutschlandsberg) oder in der Gemeinde St. Josef.
 

Millionenschaden

In der steirischen Landwirtschaft sind durch die Unwetter in der Nacht auf Sonntag erneut Millionenschäden entstanden. Laut Hagelversicherung waren vor allem Acker- und Obstkulturen in den Bezirken Graz-Umgebung, Deutschlandsberg und Leibnitz betroffen. Der Schaden wird auf rund 1,1 Millionen Euro geschätzt. Schäden gibt es vor allem bei Mais, Soja, aber auch bei Kürbissen und Äpfeln.

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