07. Juni 2020 | 21:02 Uhr
Unwetter-Alarm
Gewitter mit Starkregen zog über Wien
Nachdem bereits Niederösterreich von einer heftigen Unwetterfront getroffen wurde, zog am Sonntagabend auch in Wien ein Gewitter auf.
Lang anhaltender Starkregen und teils heftige Windböen haben am Sonntagabend in Niederösterreich den Einsatz von rund 900 Feuerwehrmitgliedern gefordert. Gegen 22 Uhr wurde auch Wien von einer Unwetterfront getroffen. Mit den teils kräftigen Sturmböen zogen vor allem heftige Regenfälle über die Bundeshauptstadt. Schnell stand das Wasser zentimeterhoch auf den Straßen.
Unwetter wüteten in Niederösterreich
Am stärksten in Niederösterreich betroffen waren nach Angaben von Franz Resperger vom Landeskommando die Bezirke Waidhofen a. d. Thaya, Amstetten, Melk und St. Pölten. Die Aufräumarbeiten werden dem Sprecher zufolge bis in die Nachtstunden andauern.
© Facebook/BFKDO Waidhofen a. d. Thaya
© Facebook/BFKDO Waidhofen a. d. Thaya
Ab etwa 17.30 Uhr wurden im Bundesland schwere Niederschläge registriert. Gezählt wurden bis kurz vor 20.00 Uhr rund 100 Unwetter-Einsätze von 65 Feuerwehren. Zu tun bekamen es die Helfer unter anderem mit überfluteten Kellern und Garagen. "Das Wasser steht teilweise bis zu 30 Zentimeter hoch", schilderte Resperger. Begleitet wurden die Wassermassen dem Sprecher zufolge immer wieder von regelrechten Schlammbergen, viele Felder seien abgeschwemmt worden. Feuerwehrmitglieder hätten Hunderte Sandsäcke aufgelegt, um weitere Überschwemmungen zu verhindern.
Danke für eure zahlreichen Unwetterinfos direkt aus den heute betroffenen Gebieten.
Gepostet von Skywarn - Aktuelle Wetterwarnungen für Österreich am Sonntag, 7. Juni 2020
Neben 3-4cm Hagel, Autobahnsperre...
Einen Hotspot stellte Wimpassing a. d. Pielach dar. Über die Katastralgemeinde von Hafnerbach im Bezirk St. Pölten seien "richtige Sturzfluten hereingebrochen", sagte Resperger, der davon sprach, dass das Wasser 30 bis 40 Zentimeter hoch durch die Ortschaft schoss.
Neben den Regenfällen waren starke Windböen eine Herausforderung für die Helfer. Dutzende Bäume sind dem Feuerwehrsprecher zufolge umgestürzt, verletzt wurde niemand. Gegen 21.00 Uhr wurde mit einer Beruhigung der Unwetterlage im Bundesland gerechnet.
Unwetter sorgte für Totalsperre der Westautobahn im Bezirk Melk
Ein starkes Gewitter hat am Sonntagabend auf der Westautobahn (A1) zwischen Pöchlarn und Loosdorf (Bezirk Melk) zu einer vorübergehenden Totalsperre der Richtungsfahrbahn Wien geführt. Die Straße sei überschwemmt gewesen, auch Erdreich sei auf die A1 gelangt, sagte ein Sprecher der Asfinag auf APA-Anfrage. Die etwa eine halbe Stunde dauernde Sperre wurde gegen 18.15 Uhr wieder aufgehoben.
Aufgrund der Abriegelung der betroffenen Passage der Westautobahn hatten sich mehrere Kilometer Stau gebildet. Die entgegengesetzte Richtungsfahrbahn war dem Sprecher zufolge von der Überschwemmung nicht betroffen.
Zwei Millionen Euro Schaden in Landwirtschaft in NÖ
Die Unwetter vom Wochenende haben in Niederösterreichs Landwirtschaft nach Rechnung der Hagelversicherung einen Schaden von zwei Millionen Euro angerichtet. Eine Agrarfläche von rund 10.000 Hektar sei in Mitleidenschaft gezogen worden. Ackerkulturen wie Getreide, Mais und Kartoffeln, das Grünland sowie Erdbeeren wurden laut einer Aussendung vom Sonntag stellenweise zerstört.
Am Samstagabend waren der Hagelversicherung zufolge hauptsächlich die Bezirke Waidhofen a. d. Thaya und Gmünd betroffen. Teils sintflutartige Regenfälle und Hagel schädigten dann ab Sonntagnachmittag landwirtschaftliche Kulturen in den Bezirken Melk, St. Pölten und Horn.