16. März 2014 | 17:41 Uhr
Wien-Donaustadt
Sturmböen: Joggerin von Ast erschlagen
Rund 500 Feuerwehreinsätze: Umgestürzte Bäume und Baustellenteile in der Bundeshauptstadt.
Ein starker Sturm ist am Wochenende über Wien gezogen und hat dabei einer 55-jährigen Frau das Leben gekostet. Die Joggerin wurde am Sonntagnachmittag im Bezirk Donaustadt von einem Ast erschlagen. Sie erlag am Unfallort ihren Verletzungen. Die Wiener Feuerwehr zählte seit Samstag rund 500 Sturmeinsätze. Vor allem abgebrochene Äste, umgestürzte Bäume und Baustellenteile mussten entfernt werden.
Die getötete 55-Jährige war im Kopf- und Halsbereich von dem Ast getroffen worden. Die Einsatzkräfte konnten der Joggerin nicht mehr helfen, wie die Wiener Berufsrettung mitteilte. Glimpflich verlief dagegen ein Zwischenfall im Stadtpark. Ein Baum wurde entwurzelt und fiel quer über einen Gehweg sowie Sitzbänke. Passanten wurden dabei nicht getroffen, wie ein Augenzeuge schilderte. Auch die Leitstelle der Rettung konnte über keine weiteren Verletzungsopfer durch den Sturm berichten.
Rauchfänge stürzten um
Die Feuerwehren der Bundeshauptstadt mussten dagegen verstärkt ausrücken. Die Pressestelle berichtete von rund 100 sturmbedingten Einsätzen am Samstag sowie rund 400 weiteren bis Sonntagnachmittag. Für die Feuerwehrleute sei "Erhöhte Einsatzbereitschaft" ausgerufen worden.
Bei einem Dachgeschoßausbau in Wien-Favoriten stürzten am Sonntag zwei frei stehende Rauchfanggruppen um. Dabei fielen auch Ziegel auf die Straße, Passanten alarmierten die Feuerwehr. Bei dem Einsatz wurde festgestellt, dass die zulässige Deckenbelastung überschritten wurde und auch weitere Rauchfänge umzustürzen drohten. Für mehrere Wohnungen des Hauses wurde daher ein Heizverbot ausgesprochen. Außerdem durften die Räume direkt unter den umgestürzten Rauchfängen nicht mehr betreten werden. In dem mehrstündigen Einsatz wurden der Schutt zur Entlastung der Decke verteilt und die Rauchfänge gesichert.
Bereits am Samstagnachmittag hatte die Feuerwehr ebenfalls in Favoriten ein Baustellengerüst, das auf die Laxenburger Straße zu stürzen drohte, absichern müssen. Während des Einsatzes wurde der gesamte Verkehr in der Straße gesperrt. Davon betroffen waren auch zwei Straßenbahnlinien.