20. April 2017 | 10:55 Uhr
Wintereinbruch
Steiermark: Schäden durch Schnee und Sturm
Mehr als ein halber Meter Schnee in Mariazell - Sturmschäden in Graz und Umgebung.
Der späte Wintereinbruch hat am Mittwochabend sowie in der Nacht auf Donnerstag für zahlreiche Feuerwehreinsätze in der Steiermark gesorgt: Während in der Obersteiermark starker Schneefall zu Verkehrsunfällen führte, brachte in Graz sowie im Umland der Sturm Schäden mit sich. In Mariazell schneite es mehr als einen halben Meter. Die Räumfahrzeuge waren besonders im Norden der Steiermark gefordert.
Crash auf der A 9 - Halber Meter Neuschnee in Mariazell
Nahe Trieben etwa kam ein Autolenker bei der Auffahrt zur Pyhrn Autobahn (A 9) von der schneeglatten Straße ab. Er fuhr gegen einen Baum, das Auto blieb auf der Fahrerseite liegen. Die Feuerwehr musste den Fahrer aus dem Wrack befreien. Er wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht. In Mariazell hatten die Bewohner nach den Schneemassen, die am Mittwoch vom Himmel kamen, am Donnerstag harte Arbeit vor sich: Mehr als ein halber Meter Schnee musste von den Straßen, Gehwegen und Fahrzeugen geschaufelt werden.
Schwere Sturmböen in Graz
Der Schnee blieb zwar den Steirern südlich des Alpenhauptkammes erspart, aber dafür wehten Sturmböen bis annähernd 100 km/h. Die Grazer Berufsfeuerwehr musste lose Bauteile, umgestürzte Bäume und Plakatwände wegräumen oder sichern. In der Koßgasse musste ein Carport zerschnitten werden, da er durch den starken Wind aus der Verankerung gerissen und auf die Straße getragen worden war. Am Freigarten musste eine Pappel abgetragen werden und in der Aspachgasse im Bezirk Gösting stürzte ein Baum auf ein Mehrparteienhaus. Äste beschädigten das Dach und die Fassade, mehrere Fenster wurden eingeschlagen. Der Eingang zum Haus war blockiert, weshalb die Einsatzkräfte mit Motorsägen anrückten. Verletzt wurde niemand.
In Graz-Umgebung waren die Feuerwehren ebenfalls gefordert: Mehrere Bäume waren umgefallen und blockierten Straßen, einer ging nahe einem Wohnhaus in Flammen auf. Ein Lkw-Lenker kam von der Straße ab und blieb in einem Bachbett liegen. Rund 50 Feuerwehrleute waren nördlich von Graz im Einsatz.
Bahndammbrand
Im obersteirischen Kulm am Zirbitz im Bezirk Murau hatte der starke Wind für einen Bahndammbrand gesorgt. Vermutlich hatte Funkenflug eines ÖBB-Zuges zwischen Neumarkt und Friesach die trockenen Wiesen entlang der Strecke in Flammen gesetzt. Der Zugverkehr auf der Südbahnstrecke musste Donnerstagfrüh für gut drei Stunden eingestellt werden, um das Feuer in teils unwegsamem Gelände zu bekämpfen.
Donnerstagvormittag herrschte Kettenpflicht für Lkw über den Pogusch, den Seeberg, das Niederalpl, den Lahnsattel, den Kreuzberg, den Josefsberg, den Präbichl sowie den Oppenberg. Die Kaiserau war auch für Pkw nur mit Ketten zu befahren.