04. Dezember 2025 | 09:01 Uhr

Alpen Sommer © Getty

Klimawandel

Sommer in den Alpen wird immer wärmer

Das Sommerhalbjahr 2025 gehörte im Alpenraum von Österreich, Deutschland und der Schweiz zu einem der zehn wärmsten seit Messbeginn.  

Der Juni stach als besonders heißer Monat heraus und war im Alpenraum der zweit- oder drittwärmste, übertroffen nur in den Jahren 2003 und 2019, berichteten Meteorologen am Donnerstag. Nachdem im Mai in den Hochlagen verbreitet noch Schnee lag, gab es von Juni bis September deutlich weniger Schneedeckentage als im vieljährigen Mittel.

Das Wetter im Zeitraum Mai bis Oktober war geprägt von Hitzephasen im Juni und August, mehreren Tagen mit sehr hoch liegender Nullgradgrenze sowie sehr gegensätzlichen Niederschlagsmengen von Monat zu Monat, berichteten Geosphere Austria, der Deutsche Wetterdienst (DWD) und das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz in der siebenten Ausgabe ihrer gemeinsamen Publikationsreihe "Alpenklima - Klimazustand in den Zentral- und Ostalpen".

Auf große Hitze im Frühsommer folgten zahme Hundstage

Nach einem verbreitet kühlen Mai folgte ein extrem heißer Juni. Zwischen Mitte Juli und Anfang August machte die Hitze eine Pause, ehe sie Mitte August zurückkam. Gemittelt über den Alpenraum der drei Länder war das Sommerhalbjahr 0,7 bis 0,8 Grad Celsius wärmer als das Klimamittel 1991 bis 2020. Sowohl in den tiefen Lagen als auch in den Hochlagen ist es das vierte Sommerhalbjahr in Folge, das im Vergleich zum vieljährigen Mittel zu warm war.

Der heiße Juni führte in den Hochalpen zu einer sehr geringen Anzahl an Frosttagen (Tage mit einer Minimaltemperatur unter 0 Grad), auf der Zugspitze (Deutschland, 2.956 Meter über dem Meer) und am Sonnblick (Österreich, 3.109 Meter) waren es 70 bis 80 Prozent weniger als im vieljährigen Durchschnitt. Im gesamten Sommerhalbjahr lag die Anzahl der Frosttage im Hochgebirge jedoch relativ nah an den Durchschnittswerten der Referenzperiode 1991 bis 2020.

Tage mit einer Maximaltemperatur von 25 Grad Celsius und mehr (Sommertage) waren im gesamten Alpenraum der drei Länder überdurchschnittlich häufig anzutreffen. Zwischen 500 und 1.000 Meter gab es im Schnitt 25 bis 30 Prozent mehr Sommertage in den Zentralalpen als im Mittel des Referenzzeitraums 1991 bis 2020. In Höhenlagen von 1.000 bis 1.500 Meter wurden 25 Sommertage verzeichnet, fast doppelt so viele wie in einem durchschnittlichen Sommerhalbjahr.

Nullgradgrenze im Rekordbereich

Mit dem Klimawandel steigen die Temperaturen auch in hohen Lagen immer weiter. Dies hat zur Folge, dass die Nullgradgrenze (Höhe, in der die Temperatur unter 0 Grad Celsius absinkt) während der Sommermonate vermehrt über 4.000 Meter und damit in den Bereich der höchsten Alpengipfel klettert. Im Sommer 1995 wurde über der Wetterstation Payerne in der Schweiz erstmals eine Nullgradgrenze über 5.000 Meter gemessen. Seit 2022 kam dies sogar jedes Jahr ein bis vier Mal vor. Die höchste Nullgradgrenze stammt vom 25. Juli 2022 mit 5.184 Meter. In diesem Jahr erreichte die Nullgradgrenze im Juni einen neuen Monatsrekord von 5.125 Meter.

Wenn die Nullgradgrenze im Sommer aufgrund des Klimawandels weiter ansteigt, wirkt sich das auf verschiedene Bereiche aus, resümierten die Experten. Dazu gehören Wasserversorgung, Tourismus, Fauna und Flora. In der Schweiz ist die Nullgradgrenze seit der dort gebräuchlichen vorindustriellen Referenzperiode 1871 bis 1900 je nach Jahreszeit, bereits um 400 bis 500 Meter angestiegen und liegt heute im Sommer etwa auf der Höhe des Jungfraujochs (3.467 Meter). Je nach Ausmaß des Klimawandels wird die Nullgradgrenze in Zukunft weiter deutlich ansteigen. In einer um drei Grad wärmeren Welt im Vergleich zur vorindustriellen Referenzperiode würde die mittlere Nullgradgrenze im Sommer die meisten Alpengipfel übersteigen.

Gegensätzliche Niederschlagsmengen im Juni und Juli

Die Niederschlagsmengen über das gesamte Sommerhalbjahr 2025 betrachtet waren in vielen Regionen der Zentral- und Ostalpen durchschnittlich. Mit Blick auf einzelne Monate zeigten sich jedoch große Unterschiede, wobei Juni und Juli die auffälligsten Gegensätze und lokal neue Rekorde hervorbrachten.

Der Juni war verbreitet niederschlagsarm, und auch die Anzahl an Niederschlagstagen (Tage mit mindestens einem Millimeter Niederschlag) fiel gering aus. An der Zugspitze gab es sogar einen neuen Negativrekord: Mit acht Niederschlagstagen im Juni im Vergleich zu den durchschnittlich 17 waren es besonders wenige. Im Gegensatz dazu wurden im Juli an vielen Stationen überdurchschnittlich viele Niederschlagstage verzeichnet, in Zell am See gab es mit 25 Tagen sogar einen neuen Rekord.

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Ähnlich wie zuvor. 0/5°

Im Bergland kann sich vor allem alpennordseitig trotz einiger Schleierwolken bis über Mittag noch öfters die Sonne durchsetzen, bevor es sich am Nachmittag dann langsam eintrübt. In den Niederungen im Norden und Osten, in den südlichen Beckenlagen und im Rheintal halten sich Nebel und Hochnebel hingegen vielerorts hartnäckig. Im Südosten und Osten schieben sich in der zweiten Tageshälfte zudem immer umfangreichere Wolken über die vorhandenen Nebelfelder, schließlich beginnt es regional bereits zu regnen. Im Osten sowie teilweise entlang der Bergkämme weht mäßiger, stellenweise auch lebhafter Ost- bis Südwind, überall sonst weht der Wind nur schwach. Die Tageshöchsttemperaturen umspannen plus 1 bis 9 Grad, mit den höchsten Werten in mittleren Höhenlagen im Westen Österreichs.
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