07. September 2019 | 19:38 Uhr
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Rettungs-Aktion in Gletscherspalte
Sommer ade: Hier liegt schon jetzt Schnee
Das Wochenende soll kühl und nass werden. Ab etwa 1.500 Meter Seehöhe sind 10 bis 30 Zentimeter Neuschnee möglich.
Wien. Das Wochenende verläuft nach Prognose der ZAMG relativ kühl und größtenteils auch feucht. Im Großteil von Österreich kann es am Sonntag und auch in der Nacht auf Montag einige Stunden durchregnen. Außerdem kühlt es am Sonntag ab und die Schneefallgrenze sinkt. "Spätestens in der Nacht auf Montag kann es stellenweise auch in höher gelegenen Alpentälern schneien", sagte Meteorologe Michael Butschek.
Am Samstag ist überall zeitweise Regen möglich und im Großteil des Landes lockern die Wolken höchstens für kurze Zeit auf. Am Sonntag zeigt sich die Sonne am ehesten im Osten länger und hier regnet es auch nur wenig. In vielen Regionen seien aber von Sonntagmittag bis Montagmittag 30 bis 70 Millimeter Regen zu erwarten, berichtete Butschek. "Vor allem im Tiroler Unterland, in Salzburg, im Bergland von Ober- und Niederösterreich, in Oberkärnten und im Großteil der Obersteiermark", fügte der Fachmann von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik an.
Weiterer Schneefall am Sonntag erwartet
Mit Abkühlung am Sonntag schneit es teilweise im Bergland, der Montag beginnt daher in einigen Regionen winterlich weiß. "Zum Beispiel sind in Salzburg in Almregionen ab etwa 1.500 Meter Seehöhe und in höher gelegenen Orten wie Obertauern zehn bis 30 Zentimeter Neuschnee möglich. Im Hochgebirge, ab etwa 2.500 Meter Seehöhe, kommen über das Wochenende bis zu 50 Zentimeter Neuschnee zusammen", so Butschek. Aber: "Das kommt um diese Jahreszeit in vielen Jahren vor."
So ganz muss man sich vom Sommer-Feeling aber noch nicht verabschieden: Regen und Schneefall klingen am Montag ab und die Sonne kommt hervor. Dienstag und Mittwoch verlaufen überwiegend sonnig mit Höchsttemperaturen bei 20 Grad oder etwas darüber.
Rettungs-Aktion in Gletscherspalte: Mann lebensgefährlich verletzt
St. Leonhard im Pitztal (APA) - In den Ötztaler Alpen in Tirol sind am Freitagnachmittag drei Bergsteiger aus Deutschland etwa zehn Meter in eine Gletscherspalte abgestürzt. Dabei zog sich ein 50-jähriger Alpinist lebensgefährliche Verletzungen zu, seine beiden Begleiter wurden ebenfalls verletzt, teilte die Polizei mit. Sie wurden in einer stundenlangen Rettungsaktion unter schwierigsten Bedingungen geborgen.
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Die drei Bergsteiger im Alter zwischen 50 und 52 Jahren gehörten einer zunächst fünfköpfigen Gruppe an, die von der Breslauer Hütte aus zur Wildspitze (3.768 Meter) aufstieg. Zwei der Alpinisten brachen die Tour allerdings noch unterhalb des Mitterkarjochs (3.468 Meter) ab und kehrten zur Breslauer Hütte zurück. Das verbleibende Trio erklomm den Gipfel der Wildspitze und nahm anschließend den Abstieg über den Nordwestgrat in Richtung Taschachferner-Gletscher in Angriff. Noch bevor die drei angeseilten Männer das Gletscherbecken erreicht hatten, stürzten sie aber aus unbekannter Ursache zunächst mehrere Meter weit über eine Firnflanke in eine Gletscherspalte und dort noch weitere zehn Meter ab.
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Einer der Verunglückten konnte per Handy die beiden Kameraden in der Breslauer Hütte erreichen, die sofort die Rettungskräfte alarmierten. Bei schwierigsten Wetterbedingungen war es allerdings nicht möglich, die Retter bis zur Unglücksstelle zu fliegen. Sie mussten auf einer Seehöhe von rund 3.200 Meter abgesetzt werden und von dort zu Fuß zur Unfallstelle aufsteigen. Nach ihrer Bergung wurden die verletzten Bergsteiger in Gebirgstragen über den Gletscher und anschließend zum Mittelbergjoch (2.419 Meter) gebracht. In weiterer Folge konnten die drei Deutschen mit Pistenraupen bzw. der Mittelbergjochbahn ins Tal gebracht werden. Der lebensgefährlich verletzte 50-Jährige wurde in die Universitätsklinik Innsbruck eingeliefert, seine beiden Begleiter ins Krankenhaus Zams.
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