09. Jänner 2019 | 16:46 Uhr

VERMISSTER SNOWBOARDER IN ZELL AM SEE (PINZGAU) GERETTET © APA/BERGRETTUNG

Snowboarder erklärt:

So überlebte ich eine Nacht in Schneehöhle

Er galt als vermisst und musste eine Nacht im Schnee-Chaos in Zell am See ausharren. Der 23-Jährige erklärt, wie er das schaffte.

In Zell am See im Pinzgau ist Sonntagmittag ein Snowboarder nach einer Nacht im Freien unverletzt gerettet worden. Der 23-Jährige aus Würzburg wurde Samstagnachmittag gegen 16.00 Uhr als vermisst gemeldet. Eine erste Suchaktion musste bei Dunkelheit, Schneefall und großer Lawinengefahr gegen 22.00 Uhr ergebnislos abgebrochen werden, teilte die Salzburger Bergrettung Sonntagnachmittag in einer Aussendung mit. Sonntagfrüh wurde die Suche nach dem 23-Jährigen wieder aufgenommen. "Kurz vor Mittag konnte der Snowboarder von einem Seilbahnmitarbeiter von einer Gondel aus mit einem Fernglas entdeckt werden", sagte Rainer Straub, Ortsstellen- und Einsatzleiter von Zell am See.

Aufgrund der hohen Lawinengefahr wurde der Mann dann in einer aufwendigen Aktion von der Gondel aus geborgen. Der Snowboarder wurde in die Gondel hochgezogen und nach einer Erstversorgung unverletzt ins Tal gebracht.

Eine Nacht im Schnee-Chaos

Der Mann hat laut eigenen Angaben aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse unfreiwillig die Piste verfehlt und ist dann immer mehr ins unwegsame Gelände gekommen. "Es hat ständig geschneit, hatte minus zwei Grad. Dooferweise war mein Handyakku leer", erzählt er der "Bild": Die Nacht verbrachte er in einer selbst gebauten Schneehöhle unter einem Baum. "Da war ein umgestürzter Baum, der auf Gestein gefallen ist. Darunter hatte ich eine Höhle", berichtet der Würzburger. Der Snowboarder erzählte den Einsatzkräften, dass er die Bergretter in der Nacht gehört hätte, doch er blieb trotz seiner Hilferufe von der Suchmannschaft unentdeckt. Als er am nächsten Tag schließlich einen Seilbahn-Mitarbeiter entdeckte, konnte er sein Glück kaum fassen. "Ich habe um Hilfe geschrien. Als ich wusste, dass ich gerettet werde, das war das geilste Gefühl", so der 23-Jährige.

Angst vor dem Schnee hat der leidenschaftliche Wintersportler aber dennoch nicht. Am Wochenende will er wieder auf die Piste. "Da achte ich aber, dass das Handy aufgeladen ist", witzelt er.

Zu diesem Einsatz kam dann für die Bergretter noch eine weitere Bergung von drei Snowboardern, die während der Suche nach dem Snowboarder in unwegsames Gelände einfuhren und weder vor noch zurück konnten.