13. Jänner 2023 | 06:01 Uhr

Schneemangel.jpg © Neumayr

Minus-Rekord

Seit 1961 noch nie so wenig Schnee in den Weihnachtsferien

Nur 35 Prozent der Fläche Österreichs waren mit Schnee bedeckt

So wenig Schnee wie in den heurigen Weihnachtsferien hat es seit 1961 in Österreich noch nie gegeben. Das hat die Geosphere Austria bei einer Auswertung der Schneebedeckung in den Weihnachtsferien der vergangenen 60 Jahre herausgefunden, wie es am Freitag hieß. "In den vergangenen Weihnachtsferien waren durchschnittlich nur 35 Prozent der Fläche Österreichs mit Schnee bedeckt", sagte Marc Olefs, Leiter der Abteilung Klima-Folgen-Forschung der Geosphere Austria (ehemals ZAMG).

Der Grund ist laut den Experten eine Kombination aus natürlicher Schwankung und langfristiger Klimaerwärmung. "In den Weihnachtsferien, von 24. Dezember bis 2022 bis 8. Jänner 2023, war so wenig Fläche Österreichs mit Schnee bedeckt wie noch nie in diesem Zeitraum seit 1961", konstatierte Olefs. "Zum Vergleich: Im Mittel der letzten drei Jahrzehnte waren 70 Prozent der Fläche Österreichs in den Weihnachtsferien weiß. Ähnlich gering wie heuer war die Schneebedeckung in den Weihnachtsferien nur 1987/88 mit 39 Prozent Schneebedeckung und 2013/14 mit 40 Prozent."

Winter werden immer wärmer

"Die Winter sind in den letzten Jahrzehnten wärmer geworden, daher fällt besonders in tiefen Lagen öfter Regen als Schnee", erläuterte Klimaexperte Olefs. "Man muss aber beachten, dass die Winter im Alpenraum auch sehr starke natürliche Schwankungen bringen, von Jahr zu Jahr und über mehrere Jahre bis Jahrzehnte hinweg. Daher sind selbst in Zeiten der langfristigen Klimaerwärmung weiterhin kurzfristige Phasen mit viel Schnee möglich. Das andere Extrem beobachten wir heuer: Wenn die Effekte der fortschreitenden Klimaerwärmung und eine natürliche Phase mit weniger Schnee zusammentreffen, ergibt das eine so geringe Schneelage in den Weihnachtsferien, wie wir sie in den letzten 60 Jahren nicht erlebt haben."

Für flächige Auswertungen der Schneelage wurde an der Geosphere Austria das Modell SNOWGRID-CL entwickelt. Dabei werden unter anderem sehr genaue Geländedaten mit den Schnee-, Niederschlags- und Feuchtemessungen mehrerer hundert Wetterstationen sowie Gesetzmäßigkeiten der Schneephysik kombiniert. So werden Daten wie Schneehöhe, Aufbau und Abbau der Schneedecke, Schneewasserwert und mittlere Schneetemperatur flächendeckend für ganz Österreich berechnet, auf einer räumlichen Auflösung von ein mal ein Kilometer. Das ergibt insgesamt 84.000 Datenpunkte in Österreich. Die Daten sind für alle Tage bis ins Jahr 1961 zurück verfügbar.

Mit der Schneearmut sollte es in den kommenden Tagen den Meteorologen zufolge allerdings vorbei sein: Die nächsten Tage bringen auf den Bergen Österreichs und zum Teil auch in den Niederungen Neuschnee. Es bleibt allerdings vorerst bei recht wechselhaftem Westwetter mit stark schwankender Schneefallgrenze, so die Geosphere Austria. Die aktuellen Schneewerte sind gemeinsam mit anderen Wetterdaten frei abrufbar auf https://www.zamg.ac.at/incaanalyse/.

(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 0064-23; 88 x 88 mm)

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Meist sonnig, morgens frostig -8/3°

Vor allem entlang der Donau in Oberösterreich und dem westlichen Niederösterreich, im Mühl- und Hausruckviertel liegen gebietsweise noch zähe Nebel- und Hochnebelfelder, sonst scheint aber durchwegs die Sonne. Erst zum Abend hin ziehen in Vorarlberg dichtere Wolken auf. Der Wind weht meist nur schwach. In den Nebelzonen bleibt es frostig, sonst erreichen die Tageshöchsttemperaturen Temperaturen abseits schneebedeckter Alpentäler plus 1 bis 7 Grad. Heute Nacht: In der Nacht auf Samstag ziehen in der Westhälfte Österreichs dichte Wolkenfelder auf. Vor allem während der zweiten Nachthälfte gibt es in Vorarlberg und allgemein an der deutschen Grenze zeitweise etwas Niederschlag, teils in Form von gefrierenden Regen. Weiter im Osten und Süden verläuft die Nacht zunächst nur wenig bewölkt und sternenklar. Erst in den Morgenstunden machen sich auch hier mehr Wolken aus dem Westen bemerkbar. Der Wind weht nur schwach. Die Tiefsttemperaturen der Nacht liegen zwischen minus 10 und 0 Grad, in schneebedeckten inneralpinen Tälern ist es auch kälter.
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