29. Mai 2017 | 08:40 Uhr
Unfälle am Wochenende
Schwarze Serie: 10 Paragleiter abgestürzt
Schönwetter lockte Para- und Hängegleiter in die Lüfte - mit Folgen.
Zehn Unfälle mit Para- und Hängegleitern hat es am Wochenende in Österreich gegeben. Dabei wurden zehn Personen verletzt, fünf davon in Kärnten. Am schwersten hat es dort einen Hängegleiterpiloten aus Niederösterreich getroffen. Der 36-Jährige hatte bei einem missglückten Startmanöver vom Flugplatz St. Marein (Bezirk Wolfsberg) lebensgefährliche Verletzungen erlitten.
Der Hängegleiter war am Samstag gegen 18.00 Uhr im Schlepptau eines von einem 47-Jährigen aus Wiener Neustadt gelenkten Ultraleichtflugzeugs gestartet. Dieses sollte den 36-Jährigen in die Höhe bringen, wo er sich für den Flug hätte ausklinken sollen. Durch eine Windböe kam es bei der Anfahrt zu Turbulenzen, weswegen sich der Hängegleiter-Pilot frühzeitig ausklinkte. Er verlor die Herrschaft über das Fluggerät, dessen linken Flügel es nach oben zog, danach schmierte der Hängegleiter nach rechts ab und der Niederösterreicher stürzte aus einer Höhe von rund fünf Metern ab.
Im Bezirk Spittal ereigneten sich drei weitere Flugunfälle. Zuerst prallte gegen Mittag ein 45 Jahre alter Deutscher mit seinem Paragleiter von der Emberger Alm kommend in Greifenburg gegen eine Berglärche. Er blieb daraufhin im Baum hängen und musste im Klinikum Klagenfurt behandelt werden.
Kollision in der Luft
Nicht einmal eine Stunde später kollidierte ebenfalls im oberen Drautal am Scharnik-Südgrat bei Irschen auf 2.250 Metern ein 49-Jähriger Paragleiter aus Wien mit einem 65 Jahre alten Drachenflieger aus Deutschland. Beide Piloten stürzten, nachdem sie den Rettungsfallschirm ausgelöst hatten, aus rund 150 Metern Höhe zu Boden. Der Wiener erlitt Prellungen im Bereich der Wirbelsäule, machte sich aber selbstständig zur nächsten Berghütte auf den Weg. Von dort musste der Mann jedoch mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus nach Lienz geflogen werden. Der aus Deutschland stammende Drachenfliegerpilot erlitt Prellungen im Halsbereich, an den Rippen und am linken Unterarm und wurde von der Bergrettung ins Tal begleitet.
Schräglage
Zuletzt kam es am Samstag ebenfalls in der Gemeinde Greifenburg ein 56 Jahre alter Pensionist aus Deutschland gegen 16.00 Uhr bei einem Landeanflug mit seinem Hängegleiter in Schräglage. Der Mann streifte mit einem Flügel seines Fluggerätes den Boden und stürzte. Dabei erlitt er eine Fraktur des linken Oberarmes. Er wurde ebenfalls mit dem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus nach Lienz geflogen.
Ein weiterer Paragleiterpilot aus Deutschland ist bereits am Freitagmittag im steirischen Schladming (Bezirk Liezen) mit Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung ins Spital gebracht worden. Der Mann hatte wegen eines starken Abwindes seinen geplanten Landeplatz kurzfristig verlegt. Er kam jedoch abermals in eine ungünstige Luftströmung und stürzte aus rund fünf Metern ab. Bei der harten Landung auf einem Wiesenstück verletzte er sich.
Drei Unfälle im Flachgau
Drei Paragleiter haben am Samstag in St. Gilgen (Flachgau) ihre Ausflüge unsanft beendet. Am Vormittag knickte eine 38-jährige Oberösterreicherin beim Startanlauf am Zwölferhorn um. Sie verletzte sich so unglücklich, dass die Bergrettung sie holen musste. Die Frau wurde ins Krankenhaus nach Bad Ischl gebracht. Jeweils beim Landeanflug prallten am Nachmittag in der Nähe der Laimwiese in St. Gilgen innerhalb weniger Minuten zwei Piloten gegen parkende Autos. Ein 49-jähriger aus Wels wurde dabei verletzt, ein Salzburger überstand den Aufprall ohne Blessuren. Die beiden beschädigten insgesamt drei geparkte Autos.
Landung in Baum
Ein 58-jähriger Gleitschirm-Pilot aus Deutschland blieb am Sonntag im Gemeindegebiet von Nikolsdorf (Bez. Lienz) nach Luftturbulenzen in einem Baum hängen. Zunächst zeigte sein Kopf nach unten, nach einiger Zeit konnte er sich aber selbst aufrichten, teilte die Polizei mit. Der 58-Jährige erlitt eine Prellung am Unterarm und wurde mit dem Hubschrauber geborgen.
50-Meter-Absturz
Ein 52 Jahre alter Slowake stürzte am Sonntagnachmittag in der Obersteiermark über dem sogenannten Kufstein (Bezirk Liezen) ab. Wanderer, die den Absturz beobachtet hatten, verständigten die Rettung. Der Mann wurde mit Rippenbrüchen und einem gestauchten Rückgrat ins Krankenhaus Schladming gebracht.
Der Paragleiter-Pilot hatte gegen Mittag einen Rundflug über den Stoderzinken durchgeführt. Im Bereich des Kufstein geriet er nach eigenen Angaben in ein Luftloch und sein Gleitschirm klappte zusammen. Der Mann stürzte rund 50 Meter in die Tiefe, sein Fall wurde aber schließlich durch Bäume abgefangen. Der Verletzte wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht und stationär aufgenommen.