05. Februar 2023 | 09:48 Uhr

St.-Anton.jpg © APA/Zeitungsfoto.at

Weiterer Wintersportler tot

Fünf Lawinen-Tote an nur einem Tag in Tirol

In Tirol ist am Sonntag ein weiterer Wintersportler nach einem Lawinenabgang gestorben. 

Zuvor waren drei seit Samstag verschüttete Skitourengeher in St. Anton am Arlberg und in Kaunerberg (Bez. Landeck) tot aus dem Schnee geborgen worden. In Osttirol riss ein Schneebrett einen Schneepflug mit, der 59-jährige Lenker starb. Seit Freitag starben in Tirol und Vorarlberg damit bereits acht Personen unter Lawinen. Es herrschte Warnstufe vier auf der fünfteiligen Skala.

Zu dem gegen 10.25 Uhr gemeldeten Abgang in Längenfeld (Ötztal) mit einem Todesopfer war vorerst wenig bekannt. Im Bereich des Geigenkamms war ein Wintersportler verschüttet worden, zunächst war dieser laut Leitstelle aus den Schneemassen gerettet worden. Laut Polizeiangaben zu Mittag ist die Person verstorben.

Zwei Tote in St. Anton

In St. Anton am Arlberg waren am Samstag gegen 10.30 Uhr zwei 29 und 33 Jahre alte Wintersportler, ein Skiführer und sein österreichischer Gast, im freien Skiraum von einem Schneebrett erfasst worden. Wegen der hohen Lawinengefahr wurde die Suche nach den Männern unterbrochen, selbst nach Sprengungen wurde die Situation als zu gefährlich eingestuft. Ihre LVS-Geräte konnten nah beieinanderliegend geortet werden. Die Suche war am Sonntag trotz heikler Bedingungen wieder aufgenommen worden, so mussten die Retter Posten abstellen, die während der Bergung den lawinengefährdeten Hang beobachteten.

   Nach dem 62-jährigen Österreicher war ebenfalls seit Samstag gesucht worden, er war von einer Skitour auf die Hohe Aifnerspitze bei Kaunerberg nicht zurückgekehrt. Als der Hund des Mannes gegen 13.30 Uhr allein nach Hause kam, alarmierten Angehörige die Einsatzkräfte. Diese stellten im fraglichen Bereich einen frischen Lawinenabgang fest, eine Bodensuche war wegen der akuten Lawinengefahr zunächst nicht möglich. Die Suchaktion wurde daher erst am Sonntag fortgesetzt.
 

Schneepflug von Lawine erfasst

Nach dem 62-jährigen Österreicher war ebenfalls seit Samstag gesucht worden, er war von einer Skitour auf die Hohe Aifnerspitze nicht zurückgekehrt. Als der Hund des Mannes gegen 13.30 Uhr allein nach Hause kam, alarmierten Angehörige die Einsatzkräfte. Diese stellten im fraglichen Bereich einen frischen Lawinenabgang fest, eine Bodensuche war wegen der akuten Lawinengefahr zunächst nicht möglich. Die Suchaktion wurde daher erst am Sonntag fortgesetzt.

In Osttirol erfasste eine Lawine einen Schneepflug, der Fahrer starb. Das Schneebrett war in den frühen Morgenstunden entdeckt worden. Der Lenker war am Samstagvormittag mit Schneeräumarbeiten im Debanttal (Bez. Lienz) beschäftigt. Nach einer Suchaktion wurden sowohl sein Traktor als auch der Abgängige in einem Lawinenkegel gefunden. Der Notarzt habe aber nur mehr den Tod des Arbeiters feststellen können, hieß es vonseiten der Polizei.

Auch am Sonntag wurden wieder zahlreiche neue Lawineneinsätze gemeldet. So wurde in Längenfeld (Ötztal) im Bereich des Geigenkamms eine Person verschüttet, sie konnte aus den Schneemassen gerettet werden. Ebenfalls gerettet wurde ein Verschütteter nach einem Lawinenabgang in Warth am Arlberg. In Schwendau (Zillertal) und Hopfgarten (Brixental) konnten sich die Wintersportler selbst aus den Schneemassen befreien. Weitere Lawineneinsätze in Sölden und im Kleinwalsertal liefen zu Mittag, so die Leitstellen, ob es Verschüttete gab, war zunächst unklar.

Zahlreiche Abgänge

In Tirol und Vorarlberg war es am Samstag zu zahlreichen Lawinenabgängen gekommen, allein aus Tirol wurden 30 gemeldet, davon elf mit Personenbeteiligung. In Kaltenbach (Zillertal) starb ein 17-jähriger Neuseeländer unter einer Lawine, im Kleinwalsertal wurde ein seit Freitagabend abgängiger 55-jähriger Deutscher tot unter Schneemassen gefunden. Bereits am Freitag war in Tirol ein 32-jähriger chinesischer Freerider unter einer Lawine ums Leben gekommen.

Fachleute der Warndienste aus beiden Bundesländern appellierten an Wintersportler, große Vorsicht walten zu lassen. Unerfahrene sollten die Pisten derzeit nicht verlassen.

In den Ybbstaler Alpen in Niederösterreich ist die Lawinengefahr im Laufe des Wochenendes von groß auf erheblich zurückgestuft worden. Über 1.000 Metern Seehöhe galt diese Einschätzung laut Warndienst auch für die Türnitzer Alpen und das Semmering-Wechselgebiet.
 

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Wechselhaft mit Schauern. 11/20°

Zur Wochenmitte liegt der Ostalpenraum im Einfluss einer straffen nordwestlichen Strömung. Mit dieser stauen sich an die Alpennordseite Wolken und Niederschläge. Die Schneefallgrenze liegt vor allem in den westlichen Landesteilen nur knapp über 2000m Seehöhe. Abseits des Berglands gibt es hingegen einen steten Wechsel aus Sonnenschein und dichteren Wolken. Diese bringen von Salzburg und Oberösterreich ostwärts wiederholt Regenschauer. Weitgehend trocken geht es hingegen in Osttirol und Kärnten sowie in der Südoststeiermark und im Südburgenland durch den Tag. Der Wind weht mäßig bis lebhaft, im Nordosten auch kräftig, aus West bis Nordwest. Mit 16 bis 23 Grad sind die Tageshöchsttemperaturen erreicht. Heute Nacht: In der Nacht auf Donnerstag regnet es vor allem im Bergland zwischen dem Tiroler Unterland und dem Mostviertel nach wie vor aus dichten Wolken. Überall sonst geht es hingegen wechselnd bis gering bewölkt durch die Nacht. Während es im Süden und Südosten sogar meist trocken bleibt, können in den nördlichen und östlichen Landesteilen einzelne Regenschauer durchziehen, besonders während der Morgenstunden. Der Wind aus West bis Nordwest weht mäßig, im Osten auch teils lebhaft. Die Tiefsttemperaturen 9 bis 16 Grad.
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