13. November 2019 | 08:05 Uhr
Neuschnee
Schneechaos! – Tausende Haushalte ohne Strom
Neuschnee-Chaos: in Kärnten wurden Schulen aufgrund der Schneemassen geschlossen. Derzeit befinden sich 1000 Haushalte von der Innerkrems bis ins Obere Mölltal ohne Strom.
Niederschläge halten bis Anfang nächster Woche an
Niederschläge halten bis Anfang nächster Woche an
Laut ZAMG-Prognose schneit es in Vorarlberg und im Tiroler Oberland bis in die Täler - Häufung von Tiefdruckgebieten im Mittelmeerraum laut Experten für den Herbst typisch.
Rund 2.500 Haushalte in der Obersteiermark ohne Strom
Graz/Österreich. Wie die Energie Steiermark mitteilte, hat der nasse, schwere Schnee vor allem im Raum Rohrmoos und Stadl an der Mur Probleme bei der Stromversorgung verursacht. Rund 100 Trafostationen mussten Mittwochfrüh außer Betrieb gehen. Etwa 2.500 Haushalte waren betroffen. Das Personal wurde aufgestockt, sagte Sprecher Urs Harnik-Lauris zur APA. Außerdem zog man die Bereitschaften zusammen.
© APA/BFV LIEZEN/SCHLÜSSLMAYR
Der Stromversorger geht davon aus, dass weiterer Schneefall für weitere Probleme sorgen wird: Bäume fallen um und Äste reißen ab und beschädigen die Stromleitungen. Während der Schnee für die einen Arbeit und Probleme bedeutet, ist er für andere ein Segen: Skigebiete haben erste Pisten und Loipen geöffnet oder öffnen sie ab kommenden Freitag - etwa auf der Turracherhöhe, auf der Reiteralm und der Planai in der Region Schladming.
Umgestürzte Bäume sorgen in Kärnten für Probleme
Neben dem starken Schneefall haben am Mittwochvormittag umgestürzte Bäume für Probleme auf Kärntens Straßen gesorgt. Betroffen waren vor allem die Bezirke Hermagor und Spittal an der Drau. Wie der Landesenergierversorger Kelag auf APA-Anfrage bekannt gab, waren rund 4.000 Haushalte ohne Strom. Elf Kärntner Schulen blieben am Mittwoch geschlossen.
Im Bezirk Hermagor war auf der Gailtal Straße (B111) der Abschnitt Lesachtal zwischen Birnbaum und Maria Luggau wegen Lawinengefahr gesperrt. Für die Weissenseebundesstraße (B87) bestand Kettenpflicht für alle Kraftfahrzeuge, gleiches galt für die Nassfeldstraße (B90) - diese Straße musste außerdem wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden. Ebenfalls gesperrt wurde am Vormittag die Plöckenpass Straße (B110) nach Italien. Bäume blockierten auch die Flattnitzer Landesstraße (L511), die Innerkremser Landesstraße (L19), die Drautal Straße (B100) bei Greifenburg und die Großglockner Straße (B107) am Iselsberg zwischen Kärnten und Osttirol sowie zwischen Heiligenblut und Großkirchheim. Im oberen Mölltal blieben auch Geschäfte geschlossen.
Umgestürzte Bäume sorgten in Oberkärnten auch für Stromausfälle. Wie Kelag-Sprecher Josef Stocker auf APA-Anfrage sagte, waren rund 4.000 Haushalte in den Bezirken Hermagor, Spittal und Villach-Land ohne Strom. Wie lange es dauert, bis die Versorgung wieder hergestellt ist, war vorerst unklar: "Rund 100 unserer Monteure sind im Einsatz, wegen der zahlreichen Straßensperren kommen sie aber an manchen Orten gar nicht zu den beschädigten Leitungen", so Stocker.
Wie das Land Kärnten am Vormittag bekannt gab, blieben insgesamt elf Schulen in Oberkärnten geschlossen: Im Bezirk Spittal der Schulverbund VS und NMS Winklern, die VS Heiligenblut, die VS Großkirchheim, die VS Mörtschach, die VS Flattach, die VS und die NMS Obervellach, die VS Stall im Mölltal und die VS Rangersdorf. Im Bezirk Hermagor bekamen die Schüler des Bildungszentrums Lesachtal schneefrei.
Gesperrte Straßen und Bahngleise in der Obersteiermark
Schladming/Gröbming/Österreich. Starker Schneefall hat in der Nacht auf Mittwoch in der Obersteiermark zu mehreren Unfällen und gesperrten Straßen wegen umgefallener Bäume geführt. Zwischen Schladming und Gröbming musste der Zugverkehr von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) wegen der Witterung eingestellt werden. Die Ennstal Bundesstraße (B320) war ebenfalls über weite Strecken nur erschwert passierbar.
© APA/FMT
Christoph Schlüßlmayr vom Bereichsfeuerwehrverband Liezen berichtete von ersten Einsätzen seit Dienstagabend. Pkw und Lkw blieben auf den Schneefahrbahnen hängen oder kamen von den Fahrbahnen ab. Mittwochfrüh musste ein Abschnitt der B320 zwischen Liezen und Altenmarkt wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden.
Leser-Foto: Schnee in Laufen (Bayern)
© oe24 Leserfoto
Ebenfalls mit einigen Schneemengen zu kämpfen hat derzeit die bayerische Stadt Laufen an der Grenze zu Salzburg.
2.500 Haushalte in Osttirol ohne Strom
Die starken Schneefälle haben in der Nacht auf Mittwoch in Osttirol zu Stromausfällen geführt. Mittwochfrüh waren rund 2.500 Haushalte ohne Strom, teilte die Tinetz-Stromnetz Tirol AG mit. Aufgrund der Schneelast sei es zu Baumstürzen und Seilrissen gekommen.
Über die Nachtstunden waren fünf Servicetrupps im Einsatz. Zur Unterstützung waren seit den frühen Morgenstunden weitere sechs Trupps aus Nordtirol nach Osttirol unterwegs, so ein Sprecher. Haushalte in rund zehn Gemeinden waren von den Stromausfällen betroffen. Das Villgratental blieb vorerst komplett abgeschaltet, hieß es.
© APA/EXPA/JOHANN GRODER
In Osttirol waren wegen der starken Schneefälle auch einige Straßen gesperrt. Betroffen waren etwa die Drautalstraße bei Abfaltersbach oder die Villgratener Straße zwischen Innervillgraten und Kalkstein.
Für die Region war am Montag eine Schneewarnung herausgegeben worden. Hier kommen laut ZAMG bis Mittwochabend selbst in Tallagen 20 bis 50 Zentimeter Neuschnee zusammen.
Indes zeigte sich Mittwochfrüh auch die Brennerautobahn im winterlichen Kleid. Räumfahrzeuge waren im Einsatz.
© APA/EXPA/JOHANN GRODER
Erhebliche Probleme auf der Tauernautobahn in Salzburg
Salzburg. Die Schneefälle in der Nacht haben Mittwochfrüh auch im Süden Salzburgs für tiefwinterliche Straßenverhältnisse und damit für Probleme gesorgt. Vor allem auf der Tauernautobahn (A10) blieben zahlreiche Lkw hängen. "Die stehen nicht nur am Pannenstreifen, sondern zum Teil auch auf der Fahrbahn. Das behindert die Räumungsarbeiten zusätzlich", teilte eine Sprecherin des ÖAMTC der APA mit.
Als Folge dürfte der Katschbergtunnel zwischen Salzburg und Kärnten aller Voraussicht bis in die Mittagsstunden hinein gesperrt bleiben. Zudem berichteten Einsatzkräfte vor allem in Pongau und Lungau von viel Baumbruch. Viele Bäume und Äste hielten der Schneelast nicht stand und stürzten auf Straßen. Vereinzelt waren auch Stromleitungen betroffen.
Streckensperre: Keine Züge zwischen Lienz und San Candido/Innichen
Die ÖBB vermeldete auf Twitter, dass sämtliche Fahrten zwischen Lienz (Tirol) und San Candido (Italien) aufgrund der Wetterverhältnisse eingestellt wurden.
+++STRECKENINFO+++
— ÖBB (@unsereOEBB) 13. November 2019
Zwischen Lienz und San Candido/Innichen (T/IT) ist zurzeit aufgrund von starken Schneefällen kein Zugverkehr möglich. Ein Schienenersatzverkehr ist eingerichtet! Updates folgen.#ÖBBStreckeninfo
Zunächst wurde auf einen Schienenersatzverkehr verwiesen. Dieser konnte jedoch ebenfalls nicht garantiert werden: Die ÖBB sah sich aufgrund des heftigen Schneefalls gezwungen auch den Ersatzverkehr einzustellen.
+++UPDATE+++
— ÖBB (@unsereOEBB) 13. November 2019
Leider müssen wir die Schienenersatzverkehrs-Busse zwischen Lienz und Sillian einstellen. Der enorme Schneefall hindert uns daran, eine unfallfreie Fahrt zu garantieren. Updates folgen hier!#ÖBBStreckeninfo
40 cm bis 90 cm Neuschnee
In der Kreuzeckgruppe in den Gaitalter Alpen oder in den Karnischen Alpen sind seit gestern 40 bis 90 cm Neuschnee gefallen.
Am Brenner und in Sillian gibt es 35 cm Neuschnee. Lienz hat eine 20 cm höhere Schneedecke zu verzeichnen.
Laut Wetter-Prognosen werden bis heute Abend noch 10 bis 30 cm Neuschnee erwartet.
Hier ist es momentan am kältesten
Derzeit werden in Ramsau am Dachstein -2,3 Grad Celsius gemessen. Brand und Kolomansberg liegen mit -2,2 Grad auf Platz zwei der kältesten Orte Österreichs. In Seefeld friert man derzeit bei -1,9 Grad.
65cm Neuschnee auf Turracher Höhe
Am Donnerstag, 14. November, eröffnet die Turracher Höhe in Kärnten die Skisaison. Bereits jetzt 65 cm Neuschnee. Die weiteren Winter-Openings in Kärnten: https://t.co/jOpLCLnlhH pic.twitter.com/ZP7Ja1VVp3
— Kärnten (@kaernten) 12. November 2019
Wetter-Warnung vor allem im Westen
© oe24