01. Februar 2022 | 09:49 Uhr
Rekord-Mengen im Westen
Schnee-Chaos sorgt für zahlreiche Unfälle
Der Wintereinbruch führte zu mehreren Unfällen. Auch am Dienstag gibt es Verzögerungen.
Am Montag ist es in Tirol aufgrund starker Schneefälle zu zahlreichen Unfällen gekommen, die Polizeiberichten zufolge auch einige Verletzte forderten. In Schlitters (Bezirk Schwaz) und Kramsach (Bezirk Kufstein) gerieten Fahrzeuge auf der schneebedeckten Fahrbahn ins Rutschen. In Maurach (Bezirk Schwaz) kam es zu einem Unfall mit fünf Fahrzeugen und in Breitenwang (Bezirk Reutte) verlor ein 18-Jähriger die Kontrolle über sein Fahrzeug.
Lkw-Stau
Auch am heutigen Dienstag sorgen die starken Schneefälle für Verkehrsprobleme. Zu Verzögerungen kommt es vor allem in Tirol - sowohl auf der A12 als auch auf der Brennerautobahn. Immer wieder bleiben Lkws hängen. Auf der Brennerautobahn staut es ab der Mautstelle Schönberg, auf der Inntalautobahn ab Vomp.
© Asfinag
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Ein 64-Jähriger aus Strass im Zillertal war Montagmittag mit erhöhter Geschwindigkeit in Richtung Schlitters unterwegs, als er in den winterlichen Fahrverhältnissen die Kontrolle über sein Gefährt verlor und auf die Gegenfahrbahn geriet. Dort kollidierte er mit einem entgegenkommenden Fahrzeug, welches ein 19-Jähriger lenkte. Die beiden Unfalllenker wurden laut Einsatzkräften verletzt, an den beteiligten Fahrzeugen entstand schwerer Sachschaden.
Zahlreiche Unfälle
In Kramsach wurde ebenfalls um die Mittagszeit ein 19-jähriger Fußgänger beim Überqueren einer Straße angefahren, nachdem ein entgegenkommendes Auto auf der winterlichen Gemeindestraße nicht mehr rechtzeitig anhalten konnte. Der Autolenker, ein 18-Jähriger, wollte den jungen Erwachsenen abholen, konnte das Auto jedoch nicht mehr rechtzeitig anhalten. Der 19-Jährige wurde verletzt und musste von der Rettung in das Krankenhaus Kufstein eingeliefert werden. Der Unfalllenker war laut Angaben der Polizei nicht alkoholisiert.
Auch in Maurach kam es zu einem Unfall mit insgesamt fünf involvierten Fahrzeugen. Gegen 17.30 Uhr kam es auf der spiegelglatten L7 zum Zusammenstoß. Die Autos hatten zwar alle Winterreifen montiert, jedoch verfügten nicht alle über einen Allradantrieb bzw. Schneeketten, wie die Exekutive mitteilte. Verletzt wurde beim Zusammenstoß niemand, auch die Fahrzeuge blieben laut Angaben der Polizei fahrtüchtig. Für die Dauer der Aufräumarbeiten war die L7 für rund eineinhalb Stunden gesperrt.
Zu einem weiteren Unfall kam es Montagabend im Außerfern. Ein 18-Jähriger verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der junge Einheimische war in Richtung Reutte unterwegs, als ihm in einer abschüssigen Rechtskurve das Heck seines Wagens ausbrach. Das Auto rutschte auf die Gegenfahrbahn und stieß mit einem entgegenkommenden Pkw, der von einem 17-Jährigen gelenkt wurde, zusammen. Zwei 19-Jährige, die auf der Rückbank im Auto des 18-Jährigen saßen, wurden laut Polizei verletzt. Sie wurden von der Rettung in das Krankenhaus Reutte gebracht. Die beiden Lenker waren nicht alkoholisiert.
Große Lawinengefahr in Tirol und Vbg.
Der Lawinenwarndienst Tirol warnt aufgrund starker Schneefälle vor einer großen Lawinengefahr im Bundesland. Die Lawinengefahr werde im Laufe des Dienstags in weiten Teilen auf die Stufe 4, also große Gefahr, steigen - davon ausgenommen sei nur das südliche Osttirol, führte der Leiter des Lawinenwarndienstes, Rudi Mair, in einer Aussendung des Landes aus. Auch in Vorarlberg ist die Lawinengefahr am Dienstag hoch.
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) erwartete für Tirol Neuschneemengen von einem bis zu 1,8 Metern. Hauptbetroffen seien dabei die Silvretta-Arlbergregion, die Lechtaler Alpen bis zum Karwendel und der Alpenhauptkamm. "Der stürmische Wind während der starken Schneefälle ist der Baumeister großer Lawinen. Deshalb ist äußerste Vorsicht angebracht. Lokal kann es auch zu Sperren lawinengefährdeter Verkehrswege kommen", führte Mair aus und appellierte zudem an alle Wintersportlerinnen und Wintersportler, auf gesicherten Pisten zu bleiben.
Auch im Süden Vorarlbergs gilt am Dienstag Lawinenwarnstufe 4. Spontane Auslösungen und größere Lawinen seien möglich, nachdem bis zu sechzig Zentimeter Schnee gefallen und vom stürmischen Wind verfrachtet worden seien, hieß es im täglichen Bericht der Landeswarnzentrale. In tieferen Lagen gingen die für die Nacht prognostizierten starken Schneefälle als Regen nieder, ein Verkehrschaos im Rheintal blieb damit aus. Für Dienstag, insbesondere für den Abend, wird auf den Bergen erneut bis zu einem halben Meter Neuschnee erwartet, die Lawinensituation bleibt somit angespannt.