22. Juni 2021 | 23:32 Uhr

Trauriger Rekord

"Schlimmstes Hagel-Unwetter der Geschichte!"

''22 Millionen Euro Schaden – ein trauriger Rekord'', gibt die Österreichische Hagelversicherung nach den Unwettern am Dienstag bekannt. 

"Ein einzelnes Schadensereignis wie noch nie in der Geschichte der Österreichischen Hagelversicherung! Innerhalb von 24 Stunden entstand in der Landwirtschaft in Oberösterreich durch schwere Hagelunwetter ein Gesamtschaden von 22 Millionen Euro. Ein trauriger Rekord", berichtet der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger, in einer ersten Bilanz am Dienstag.

Rekordverdächtigen Hagel gab es auch in Teilen Salzburgs - so wie hier in Seekirchen am Wallersee.

 

 

 

Die Chronologie der Katastrophe

Die Unwetter begannen in Oberösterreich bereits in der Nacht von Montag auf Dienstag und verursachten nach Mitternacht insbesondere im Innviertel erste schwere Schäden in der Landwirtschaft. Starkniederschläge mit bis zu hühnereigroßen Hagelschloßen setzen sich am Dienstag am späten Nachmittag bis in die Abendstunden von Bayern kommend ostwärts fort.

204253290_1818276801711913_8099543501322713622_n.jpg © Hagelversicherung

„Hauptbetroffen sind durch den katastrophalen Hagelzug am Abend die Bezirke Vöcklabruck, Gmunden, Kirchdorf und Steyr-Land. Die Gewitterfront hatte eine Breite von bis zu 13 km und wurde auf dem weiteren ‚Feldzug‘ südlich der Autobahn A1 Richtung Osten erst an der Grenze zu Niederösterreich nach einer Länge von knapp 80 km schwächer. Die Konsequenz: Auf einer Fläche von 40.000 Hektar wurden Acker-, Obst-, Gemüsekulturen und das Grünland schwerstens geschädigt. Binnen weniger Minuten wurden landwirtschaftliche Kulturen regelrecht gehäckselt“, fasst der zuständige Landesleiter in Oberösterreich, Ing. Wolfgang Winkler, die dramatischen Stunden zusammen.

198058117_5745714155470929_3671424054204869205_n.jpg © Hagelversicherung

„Die Sachverständigen der Österreichischen Hagelversicherung sind im Großeinsatz und werden von allen Bundesländern zusammengeholt. Jetzt hat eine rasche Hilfe oberste Priorität“, ergänzt Weinberger.

Die Schadensbilanz im Detail

  • Betroffene Bezirke: Vöcklabruck, Gmunden, Kirchdorf, Steyr-Land, Braunau, Ried, Schärding
  • Betroffene Kulturen: Getreide, Mais, Soja, Kartoffeln, Raps, Grünland, Obst und Gemüse
  • Betroffene Agrarfläche: 40.000 Hektar
  • Gesamtschaden in der Landwirtschaft in Oberösterreich: 22 Millionen Euro

Zahlreiche Einsätze auch im Bundesland Salzburg 

Schwere Unwetter haben am Dienstagabend im Bundesland Salzburg zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen geführt. Betroffen war vor allem der Flachgau. Dort wurde in der Stadt Seekirchen (Bezirk Salzburg-Umgebung) der Schneepflug eingesetzt, um die Straßen vom Hagel freizubekommen. In der Gemeinde Thalgau wurde ein Hausdach abgedeckt. Zudem wurden von den Helfern zahlreiche Auspumparbeiten durchgeführt und entwurzelte Bäume beseitigt, teilte das Landesfeuerwehrkommando mit.

Weiters waren im Flachgau unter anderem die Gemeinden Elixhausen, Hallwang, Henndorf und Neumarkt am Wallersee betroffen. Zudem mussten die Einsatzkräfte drei Mal in der Stadt Salzburg und einmal im Tennengau ausrücken. Insgesamt gab es 152 Einsätze mit 583 Feuerwehrmännern- und Frauen, wurde Mittwochfrüh der APA mitgeteilt.

Seekirchen.jpg © Twitter

Für Schäden dürfte vor allem der intensive Hagel gesorgt haben: Die teilweise mehrere Zentimeter großen Hagelkörner zerstörten Getreide- und Blumenfelder und beschädigten Autoscheiben, Dächer und Hausfassaden. Auf der Westbahnstrecke musste der Zugverkehr unterbrochen werden, nachdem umgestürzte Bäume die Oberleitung beschädigt hatten.

Am Wallersee suchten Wasserretter nach einem vermeintlich vermissten Schwimmer beim Strandbad Henndorf. Gegen 19.00 Uhr hatte ein Augenzeuge Alarm geschlagen, weil er eine im Sturm in Not geratene Person rund 100 Meter vom Ufer entfernt im See vermutete. Die Retter suchten mit Booten den See ab, auch mehrere Taucher standen im Einsatz. Nachdem um 22.00 Uhr ein weiteres Gewitter aufzog und auch noch keine Vermisstenmeldung vorlag, wurde die Suche abgebrochen.
 

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Überwiegend regnerisch, 10/20°

Der Nachmittag bringt Störungseinfluss mit verbreitet dichten Wolken, mit einem Tief über Norditalien verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt an die Alpensüdseite. Von Westen her zeigen sich bis zum Abend noch ein paar Wolkenlücken, die Niederschläge werden kürzer und schauerartiger. Bis zum Abend sinkt die Schneefallgrenze knapp unter 2000m. Auch im Donauraum flaut am Nachmittag der kräftige Westwind allmählich ab. Nachmittagstemperaturen 12 bis 20 Grad, im äußersten Südosten noch bis zu 23 Grad. Heute Nacht: In der Nacht ist die Störung mit dichten Wolken und Regen im Osten noch wetteraktiv. Alpennordseitig sind neben Auflockerungen immer wieder kurze Regenschauer, oberhalb 1800m auch Schnee- und Graupelschauer zu erwarten. Alpensüdseitig bleibt es bei nur veränderlicher Bewölkung bereits niederschlagsfrei. Anhaltend lebhafter Westwind im Donauraum und am Alpenostrand. Tiefsttemperaturen 4 bis 12 Grad.
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