04. April 2017 | 09:56 Uhr

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Erdrutsch

Schlamm-Lawine: Kolumbien ruft Notstand aus

Schlammlawine zerstörte die Stadt Mocoa - Opferzahl stieg weiter, auf nun 273.

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos weitet die Hilfsmaßnahmen für die Menschen in der durch eine Schlammlawine zerstörten Stadt Mocoa aus. Das Kabinett beschloss am Montagabend (Ortszeit) in Bogota einen ökonomischen, sozialen und ökologischen Notstand - damit können Finanzhilfen schneller bewilligt werden.

Zudem bewilligte man den Bau eines Aquädukts zur Wasserversorgung und eines neuen Krankenhauses in der südkolumbianischen Stadt. Außerdem wurden rund 14 Millionen US-Dollar an Soforthilfe beschlossen. Die Regierung lässt im Rahmen der Nothilfe ferner 2.000 Koch-Sets, 7.000 Decken und 6.000 Matratzen nach Mocoa schicken. 26 Tankwagen sollen wegen der zerstörten Leitungen die Bürger mit Trinkwasser versorgen.

Santos will vor allem, dass rasch die Häuser wieder aufgebaut werden - sie sollen stabiler sein. "Mocoa wird besser dastehen als zuvor", versprach er erneut. Die Opferzahl stieg weiter, auf nun 273.

Nach heftigen Regenfällen waren von den umliegenden Hanglagen Wasser- und Geröllmassen wie eine Lawine in die Stadt nahe der Grenze zu Ecuador hineingeschossen. Friedensnobelpreisträger Santos ernannte Verteidigungsminister Luis Carlos Villegas zum Sonderbeauftragten für den Wiederaufbau. Die Zahl der Verletzten liegt bei rund 300.

Sogar die Farc-Guerilla, die den Kampf beendet hat und derzeit in 26 "Friedenscamps" unter UN-Kontrolle die Waffen abgibt, hatte ihre Hilfe angeboten. "Wir haben mit Guerilleros gesprochen, sie möchten nach Mocoa gehen, um zu arbeiten und um beim Wiederaufbau zu helfen", sagte Farc-Sprecher Ivan Marquez. Dabei geht es um 400 Mitglieder des "Süd-Blocks", die sich drei Stunden von Mocoa entfernt in einem Camp befinden, um dort den Übergang in ein normales Leben zu organisieren.
 

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