22. Mai 2014 | 10:15 Uhr Roter Himmel Sahara-Staub kommt nach Österreich Aus Nordafrika werden wieder Tonnen an Sand zu uns transportiert, der Himmel färbt sich gelb bis rot. So schlimm wie Anfang April wird der Sahara-Sturm zwar nicht, dennoch: Tonnenweise Sand verlassen derzeit den afrikanischen Kontinent in Richtung Mitteleuropa. In Österreich wird das Spektakel vor allem im Westen zu sehen sein, in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich. Der Himmel färbt sich gelb bis rot, Autos und Straßen werden vom Sand bedeckt, vor allem weil es ab Donnerstagabend zu regionalen Gewittern und damit zu Niederschlägen kommen wird. Diashow: So kommen Tonnen an Sahara-Sand © University of Athens Der Sand verlässt Nordafrika und bläst mit einer Südströmung über das Mittelmeer. © University of Athens In der Schweiz und an der Westküste Italiens steigt die Staubkonzentration. © University of Athens Vorarlberg und Tirol werden aus Windrichtung Westen erfasst. © University of Athens Mit 296 ugr/m3 herrscht jetzt die höchste Belastung über den Östereichischen Alpen. © University of Athens Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Oberkärnten und das westliche Oberösterreich werden von Sahara-Wolken bedeckt. © University of Athens Der Staub verlagert sich weiter nach Osten, bis an den Wienerwald. Die Konzentration nimmt aber ab. © University of Athens Weite Teile Österreichs liegen unter einer Sandwolke, die Konzentration in der Luft ist aber sehr gering. © University of Athens Noch einmal kommt Sand-Nachschub, allerdings nur über den Tiroler Alpen. © University of Athens Langsam zieht sich die Wolke zurück, über den Zentralalpen wird der Himmel noch leicht rötlich sein. © University of Athens Die Staub-Belastung nimmt weiter ab. Mit einsetzendem Regen werden Straßen und Autos aber gelblich eingefärbt. © University of Athens Vom Sahara-Sand ist kaum noch etwas feststellbar, die Wolke zieht sich an die Adria zurück. © University of Athens Der Sahara-Sand hat Mitteleuropa wieder verlassen. Sahara-Sturm vor einem Monat war außergewöhnlich:50.000 Tonnen Sahara-Sand zogen Anfang April über Österreich. Zu sehen war aufgrund der nassen Witterung nur wenig davon, allerdings sorgte die Staubwolke tagelang für trübes Wetter und schlechte Luft. Noch schlimmer war die Situation in England. Dort deckten sich Einheimische wie Gäste sogar mit Atemschutzmasken ein. Diashow: Satellitenbilder vom Sahara-Staub © earthobservatory.nasa.gov Die gewaltige Staubwolke vom 25. September 2008. © NASA Johnson Space Center/European Space Agency (ESA) Ein Sandsturm macht sich auf den Weg nach Europa. © earthobservatory.nasa.gov Sahara-Staub vom 3. Oktober 2003. © earthobservatory.nasa.gov Sandsturm über Ägypten und Libyen. © modis.gsfc.nasa.gov Saharasand auf dem Weg in die Türkei, 4. April 2003. Warum fliegt Sand tausende Kilometer weit?Bei gewissen Wetterlagen werden gewaltige Mengen Sand in der Wüste Nordafrikas aufgewirbelt und gelangen in höhere Schichten. Herrscht dann eine Südströmung werden Tonnen an Sand nach Norden transportiert. Der Himmel verfärbt sich durch die winzigen Teilchen in die Farben "ziegelrot" bis "ockergelb". Der Staub fällt dann in trockener Form zu Boden oder er wird durch Niederschläge aus der Luft herausgewaschen: Man spricht vom "Blutregen". Diese Bezeichnungwaren vor allem im Mittelalter gebräuchlich, als man sich die Herkunft dieses Wetterphänomens noch nicht erklären konnte.