24. Juli 2017 | 22:44 Uhr
Muren und Überflutungen
Säuft uns jetzt der Sommer ab?
Der Sommer wird uns verhagelt: Unwetter sorgen für Schäden und Chaos. Es bleibt trüb.
Land unter in Österreich: Starkregen, Hagel und Sturmböen haben in vielen Bundesländern schwere Schäden verursacht. Am Montag mussten die Feuerwehren allein in Kärnten zu 75 Einsätzen ausrücken. Starkregen ließ Keller volllaufen. In St. Veit schlug ein Blitz in ein Haus ein und setzte den Dachstuhl in Brand. 57 Feuerwehrleute löschten. Hagelkörner groß wie Golfbälle gingen nieder, beschädigten Autos und durchschlugen Fensterscheiben. Straßen waren unpassierbar. In Salzburg mussten am Sonntag 330 Einsatzkräfte ausrücken (siehe Interview).
- Kälte und Regen. Die heftigsten Gewitter in diesem Jahr haben den Sommer aus Österreich vertrieben. Deutlich kühlere Temperaturen und viel Regen stehen uns bevor. Die Quecksilbersäule steigt kaum über die 20- Grad-Marke. Im ganzen Land soll es regnen. Für Vorarlberg und den Westen Tirols gab die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) eine Wetterwarnung wegen Starkregens aus.
- Blitze. „Über ganz Europa liegt derzeit ein Tiefdruckkomplex“, erklärt Kathrin Götzfried von der ZAMG. „Dazu kommt warme Luft aus dem Süden zu uns, und die ist sehr gewitteranfällig“, so die Meteorologin. Die Folge sind Zehntausende Blitzentladungen: 60.000 wurden am Wochenende registriert, die meisten in der Steiermark (siehe Tabelle).
- Millionenschäden. Der Tiefdruckeinfluss bleibt laut ZAMG zumindest bis zum Wochenende erhalten. Positiv: Er bringt Regen in den von Trockenheit geplagten Nordosten. Landwirte können etwas aufatmen.
Kehrseite: Nach den Unwettern vom Wochenende meldet die Österreichische Hagelversicherung in Salzburg Schäden von 850.000 Euro auf 4.500 Hektar Anbauflächen. „In Kärnten betrug der Schaden 500.000 Euro, im Burgenland 400.000“, so Mario Winkler von der Hagelversicherung zu ÖSTERREICH.(baa)
FF-Kommandant Markus Buzanich: »Das war das schlimmste Unwetter in diesem Jahr«
ÖSTERREICH: Ihre Gemeinde Schwarzach war von Unwettern besonders betroffen. Wie liefen die Einsätze?
Markus Buzanich: Der Hagelsturm war so stark, dass sich eine Hagelkorndecke von 30 bis 40 Zentimeter Höhe bildete. Die Straße nach Taxenbach war unpassierbar. Ein Wassertunnel wurde verstopft, das war wie ein Staudamm. Die Wassermassen haben dann die Straße überspült.
ÖSTERREICH: Mit wie vielen Feuerwehrleuten waren Sie im Einsatz?
Buzanich: Es waren 60 Leute im Einsatz. Auch aus Nachbargemeinden haben Kollegen geholfen.
ÖSTERREICH: Haben Sie einen solch intensiven Einsatz in diesem Jahr schon erlebt?
Buzanich: Nein, so einen Einsatz hatten wir noch nicht. Das war das bisher schlimmste Unwetter in diesem Jahr.