26. Juli 2022 | 07:13 Uhr
Straßen gesperrt
Riesiger Hangrutsch in Kärnten – drei Autos mitgerissen
Nach den Unwettern in der Nacht auf Dienstag sind auch in Kärnten zahlreiche Straßen gesperrt.
Zwei massive Murenabgänge haben am späten Montagabend die Mölltalstraße (B106) in Oberkärnten verlegt. Wie die Landespolizeidirektion Kärnten am Dienstag in der Früh mitteilte, löste sich zwischen Kilometer 37,8 und 39,5 "teilweise der gesamte südseitige Hang oberhalb der Bundesstraße". Drei Autos seien erfasst und teilweise mitgerissen worden, doch konnten sich alle Insassen selbst befreien und blieben unverletzt. Wegen einer Mure war auch der Tiroler Reschenpass gesperrt.
An den Fahrzeugen und Straßenleiteinrichtungen sei Sachschaden entstanden, hieß es. Die Mölltalstraße bleibe zwischen Tresdorf und Latzendorf (Bezirk Spittal an der Drau) bis zum Ende der Aufräumarbeiten am Dienstag gesperrt. Damit ist der oberhalb der Gemeinde Stall liegende Teil des Kärntner Gebirgstales, darunter die Orte Rangersdorf, Winklern oder Heiligenblut, nur über Osttirol, konkret die Großglocknerstraße (B107), erreichbar.
Ebenfalls nur eine großräumige Umfahrungsmöglichkeit gibt es für all jene, die vom Oberinntal in den Südtiroler Vinschgau fahren möchten. Nachdem eine Mure auf der italienischen Seite des Passes abgegangen war, ist die Reschenstraße (B180) am Grenzübergang komplett gesperrt. Ausweichen kann man nur über den Brennerpass oder die mautpflichtige Timmelsjoch Hochalpenstraße.
Die kürzeste Ausweichroute über das Schweizer Engadin scheidet nämlich aufgrund eines weiteren Erdrutsches aus. Wie die Nachrichtenagentur sda am Dienstag in der Früh meldet, verlegte eine Mure den Ofenpass, der das Engadin mit dem Münstertal und in weiterer Folge Südtirol verbindet. Das Münstertal im äußersten Osten der Schweiz war damit vom Rest des Landes komplett abgeschnitten, auch die Postbusverbindung in das Tal und nach Südtirol war bis auf weiteres unterbrochen.