11. Mai 2016 | 10:57 Uhr
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Pfingsten kälter als Weihnachten
Temperatursturz am Tag der "Kalten Sophie".
Die Eisheiligen sind heuer pünktlich - und sie machen ihrem Ruf alle Ehre. Von 11. Mai (Mamertus) über Pankratius, Servatius, Bonifatius bis zur Kalten Sophie am 15. Mai gehen sie unserem Frühsommer an den Kragen und bringen in Teilen Österreichs Temperaturen wie im Dezember. Mancherorts war es gar zu Weihnachten wärmer als es am langen Pfingstwochenende sein wird. Am Heiligen Abend gab es bis zu 12 Grad in Österreich, am Stefanitag 14, am Christtag 15 Grad.
Schnee bis 900 Meter
Im Dezember wurde Schnee auf den Bergen schmerzlich vermisst, am Pfingstsonntag und -montag fällt er bis etwa 900 Meter herab. Mit höchstens 11-12 Grad wird es in Vorarlberg und Tirol am kühlsten, auch in Salzburg steigt das Thermometer nicht auf Werte über 13 Grad. Am relativ wärmsten wird es im Südosten und äußersten Osten mit bis zu 15 Grad.
Grund für den Temperatursturz ist Tief "Xandrea", das über den Alpenraum in Richtung Baltikum zieht. An der Rückseite dieses Tiefs gelangt polare Kaltluft nach Mitteleuropa.
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So kommt es zu Kaltlufteinbrüchen im Mai
Daten der Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) zeigen, dass es regelmäßig im Mai zu Kaltlufteinbrüchen kommt. Allerdings um etwa eine Woche verschoben, also zwischen dem 20. und 25. Mai. Der Ursache dieser Verspätung liegt aber nicht das Wetter, sondern die Gregorianische Kalenderreform 1582 zugrunde. Damals wurden zehn Tage ausgelassen, um die nach hinten verschobene Tagundnachtgleiche wieder an den 21. März zu bringen.
Grund für das Auftreten der Eisheiligen ist, dass sich im Mai der europäische Kontinent deutlich schneller aufheizt als das umgebende Meer. An der Grenze von Warm und Kalt entstehen Tiefdruckgebiete, die polare Kaltluft bis Mitteleuropa bringen können.