29. März 2018 | 10:56 Uhr

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Lebhafter Föhn

Ostersturm fegt über Österreich

Am Karfreitag sind Windspitzen bis zu 80 km/h zu befürchten.

Das Osterwochenende wird wechselhaft, und kalt-warm geht es auch in die nächste Woche hinein, prognostizierte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Donnerstag. Sehr kühle und milde Phasen werden einander abwechseln. Am Karfreitag sind in Föhnregionen bis zu 20 Grad, aber auch Windspitzen bis zu 80 km/h zu erwarten. Im Süden des Landes wird es ergiebig regnen. Am Ostersonntag kann es in höher gelegenen Tälern ein wenig schneien.
 
Am Osterwochenende und wahrscheinlich auch die gesamte nächste Woche ändert sich an der Großwetterlage nicht viel. "Vom Atlantik her zieht ein Tiefdruckgebiet nach dem anderen über Europa hinweg", sagte ZAMG-Experte Thomas Turecek. "Der Ablauf ist dabei immer sehr ähnlich: An der Vorderseite des Tiefs strömt von Süden sehr milde Luft nach Österreich. An der Rückseite des Tiefs wird es mit Nordwind dann wieder deutlich kälter. So große Temperatursprünge sind typisch für den Frühling, wenn Österreich zwischen der noch winterlich kalten Luft in Nordeuropa und der ersten Frühlingswärme in Südeuropa liegt."
 
Am Freitag stauen sich südlich des Alpenhauptkammes, sowie im Südosten dichte Wolken. Aus ihnen regnet es häufig, am meisten im Grenzgebiet zu Italien und Slowenien. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 1500 und 2000m Seehöhe. Weiter im Norden und Osten scheint hingegen häufig die Sonne. Lediglich in den östlichen Landesteilen halten sich zunächst noch ein paar Störungsreste der Nacht zäh. Mit Regen ist hier aber nicht mehr zu rechnen. Der Wind lebt im östlichen Flachland und in den Föhnstrichen teils lebhaft auf – Windspitzen bis zu 80 km/h – und kommt überwiegend aus südlichen Richtungen. Die Temperaturen umspannen in der Früh minus 2 bis plus 5 Grad. Im Tagesverlauf erwärmt sich die Luft auf 7 bis 20 Grad, mit den höchsten Werten in den Föhnstrichen alpennordseitig.
 
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Am Samstag bleibt es in Osttirol und Oberkärnten regnerisch. Auch sonst muss man mit Schauern rechnen, die Sonne zeigt sich nur mehr zeitweise und von Westen her kühlt es ab. Die Höchsttemperaturen liegen am Samstag am Bodensee bei neun Grad und am Neusiedlersee bei 17 Grad.
 
Am Sonntag ist es mit kräftigem Nordwestwind überall kühler, bei Höchstwerten zwischen sechs und 13 Grad. In höher gelegenen Tälern kann es schneien, die Schneefallgrenze liegt um 1.000 Meter. Am meisten Sonnenschein hat am Sonntag der Süden Österreichs zu bieten. Der Montag dürfte überall recht sonniges Wetter bringen und für Anfang April ziemlich durchschnittliche Temperaturen, mit Höchstwerten zwischen neun und 14 Grad.
 
Die weitere Entwicklung ist noch sehr unsicher: Dienstag und Mittwoch sehen nach sehr mildem Föhnwetter aus. In der zweiten Wochenhälfte könnte dann wieder zeitweise kühlere Luft nach Österreich strömen.
 
Der zu Ende gehende März war der trübste seit neun Jahren: "Die Sonnenscheindauer liegt um 20 Prozent unter dem Mittel", sagte Klimatologe Alexander Orlik. Die Temperatur werde um etwa 1,3 Grad unter dem Durchschnitt liegen. Ähnlich kühl war der März in den Jahren 2004 und 2005, noch etwas kälter 2006 und 2013. Für die Nordhälfte Österreichs verlief der Monat relativ trocken und für die Südhälfte relativ feucht, mit ungewöhnlich vielen Eistage, an denen die Temperatur den ganzen Tag unter null Grad blieb. Spitzenreiter war St. Pölten mit sechs Eistagen, gefolgt von Wien mit fünf sowie Eisenstadt und Graz mit vier Eistagen. In einem durchschnittlichen März gibt es in St. Pölten einen Eistag, in Wien und Eisenstadt nur alle ein bis zwei Jahre, in Graz alle zwei Jahre.