20. Oktober 2023 | 10:46 Uhr

Orkan-Warnung.jpg © Getty/Fotomontage

Wetter-Warnung

Orkan fegt mit 197 km/h über Österreich - erstes Todesopfer

Für Teile Österreichs wurde die Warnstufe "Orange" ausgegeben. In Tirol wurde Autofahrer von einem Baum erschlagen.

Tirol. Der angekündigte stürmische Südföhn hat am Freitag (Stand bis 13.00 Uhr) am Patscherkofel für Windspitzen bis 197 km/h gesorgt - das ist der vierthöchste Wert überhaupt hier seit Wind-Messbeginn 1977. Für das hintere Zillertal gab Geosphere Austria (früher ZAMG) die höchste Warnstufe "Rot" aus, teils galt weiter "Orange". Bäume knickten um und Dächer waren abgedeckt. 171 km/h wurden in den Hohen Tauern bei der Rudolfshütte in Salzburg gemessen, 150 km/h beim Semmering in Niederösterreich. 

Besonders tragisch: In Landeck soll ein Autofahrer Freitag gegen 12 Uhr.am Tramserweg einen kleiner Baum, der umgestürzt war, von der Fahrbahn entfernen. Der 86-jährige Einheimische stieg aus und wurde von einem größeren Baum, der zeitgleich wegen einer Böe knickte., erfasst und tödlich verletzt. 

Sturm Landeck Toter © Zoom Tirol
 

Zahlreiche Einsätze

Geosphere berichtete am Freitag, dass es auf vielen Bergen orkanartige Böen über 120 km/h, teils auch deutlich über 150 km/h gab. In den Tälern sind verbreitet 60 bis 80 km/h zu erwarten, stellenweise auch bei 100 km/h und darüber. Speziell in den klassischen Föhnschneisen sind über 100 km/h möglich, zum Beispiel vom Wipptal in Tirol bis zu den Tälern der östlichen Tauern, wie dem Gasteinertal in Salzburg. Über 100 km/h gab es in den Tallagen mit 101 km/h Kolm Saigurn am Fuße des Sonnblicks in Salzburg.

Der kräftige Föhn hielt die Einsatzkräfte in Vorarlberg auf Trab. Die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) verzeichnete am Vormittag 75 Einsätze, die sich vor allem auf den Großraum Feldkirch konzentrierten. Die Einsatzkräfte entfernten umgeknickte Bäume von Straßen und Stromleitungen, Dächer wurden abgedeckt. In Rankweil (Bez. Feldkirch) musste laut Medien eine Waldkindergarten-Gruppe in Sicherheit gebracht werden, weil neben dem Kindergarten ein Baum umstürzte. Die Gruppe blieb unversehrt. Auch aus Salzburg und Kärnten wurden vereinzelt Feuerwehreinsätze gemeldet.

Behinderungen im Zugverkehr

Zu Behinderungen kam es außerdem im Zugverkehr. In Vorarlberg wurde die Bahnstrecke Feldkirch - Buchs unterbrochen, als Bäume auf die Oberleitung stürzten. Unwetterbedingt war auch die Strecke Bregenz-Lauterach blockiert, ebenso in Tirol die Brennerstrecke bei Steinach. Die Arbeiten werden bis in den Nachmittag hinein dauern, so ein ÖBB-Sprecher zu Mittag. Für die betroffenen Strecken wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Bis zum Abflauen des Föhnwinds müssten Fahrgäste jederzeit mit weiteren Störungen rechnen.

Der Föhn wird am Freitag im Laufe des Vormittags stärker, erreicht am Nachmittag seinen Höhepunkt und wird am Abend dann allmählich schwächer. Laut Geosphere handelt es sich um eines der stärksten Föhnereignisse der vergangenen Jahre. Bei derartigen Windgeschwindigkeiten können Äste abbrechen und Bäume umstürzen, wodurch auch Probleme auf Straßen und Bahnverbindungen sowie in der Stromversorgung möglich sind.
 

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Oft Sonne, in den Niederungen Nebel. -5/2°

Zunehmender Druck wird im Ostalpenraum wetterbestimmend. Damit überwiegt im Bergland meist strahlender Sonnenschein, in den Becken und Tälern sowie im Flachland halten sich aber teils zähe Nebel- oder Hochnebelfelder und nicht überall wird es dort tagsüber sonnig. Der Wind weht nur schwach. Tageshöchsttemperaturen minus 1 bis plus 4 Grad. Heute Nacht: In Tallagen, über den Niederungen und in Gewässernähe breiten sich rasch wieder Nebel und Hochnebelfelder aus. Abseits davon verläuft die Nacht meist klar. Der Wind weht schwach. Tiefsttemperaturen der Nacht minus 11 bis minus 1 Grad.
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