16. Oktober 2018 | 22:44 Uhr

Hitze sorgt für Dürre-Alarm

Österreich geht das Wasser aus

Dieser Herbst ist ein Sommer. Kein Regen und täglich steigt die Temperatur auf über 20 Grad.

Wien. Es ist ein Jahr der Wetterextreme. Vor einer Woche eröffnete Kitzbühel die Skisaison – bei über 20 Grad Lufttemperatur. Manche wedelten in kurzen Hosen die Pisten herunter. Die ZAMG präsentierte gestern eine erste Wetter-Jahresbilanz. Resultat: 2018 ist auf dem besten Weg, das heißeste Jahr aller Zeiten zu werden.

Hitze-Hotspot Österreich

  • Rekordkurs. „Wenn auch der November und der Dezember ähnlich mild sind wie in den letzten zehn Jahren, dann könnte 2018 den Rekord von 2014 erreichen“, erklärt Klimaforscher Alexander Orlik.
  • 2,6 Grad heißer. Einige Rekorde wurden heuer gebrochen: Das Sommerhalbjahr (April bis September) lag um 2,6 °C über dem Schnitt, war somit das wärmste aller Zeiten.

So viele Sommertage wie nie

  • Rekord bei Hitzetagen. Rekorde auch bei der Zahl der Sommertage (mehr als 25 °C). Andau (Bgld.) hatte heuer 127 solcher Tage. Das sind um sieben mehr als der bisherige Rekordhalter Leibnitz (Stmk). In Wien waren es 113 Tage, der bishe­rige Höchstwert lag bei 102. Jetzt, Mitte Oktober, blühen in den Parks sogar wieder die Blumen (siehe Fotos).

Dürre: Keine Entspannung

  • Kaum Regen. Negativrekorde bei Niederschlägen. Österreichweit regnete es um 17 % weniger als sonst. „So wenig gibt es nur sehr selten, etwa alle 15 bis 20 Jahre“, so Klimatologe Orlik zu ÖSTERREICH.
  • Linz ausgetrocknet. In den einzelnen Regionen sieht es noch viel dramatischer aus. In Linz regnete es um 44 % weniger als im Durchschnitt, das hat es noch nie gegeben.

Seen geht das Wasser aus

  • Pegel. Die Auswirkungen sind markant. Im Burgenland hat der seichte Neusiedler See um 7 cm weniger Wasser. In der Donau in Niederösterreich fließt „nur 41 % der üblichen Menge an Wasser“, so Christian Labut von der Abteilung Hydrologie NÖ.
  • Schifffahrt. Die Frachtschiffe müssen wegen der niedrigen Donau um etwa 30 % weniger Ladung mitnehmen. 
  • Prognose. Entwarnung gibt es vorerst keine. Erst nächste Woche kommt es zu nennenswerten Niederschlägen, so die Meteorologen.