16. Mai 2014 | 09:52 Uhr
Sturmtief "Yvette"
NÖ: Katastrophenalarm in Lilienfeld
Überflutungen: St. Pölten ebenfalls betroffen.
In Niederösterreich ist es am Freitag aufgrund der anhaltend starken Regenfälle zu Überflutungen vor allem im südlichen Teil des Bundeslandes gekommen. Die Flüsse Triesting, Pielach und Traisen sind bereits über die Ufer getreten. Der Einsatzschwerpunkt der rund 2.100 Feuerwehrleute lag am Vormittag auf den Bezirken Lilienfeld, St. Pölten, Neunkirchen, Wiener Neustadt und Scheibbs.
Besonders stark betroffen ist Frankenfels (Bezirk St. Pölten), das derzeit von der Außenwelt abgeschnitten sei. Die Pielachtaler Bundesstraße B39 wurde in diesem Bereich zum Teil überflutet und bis Hofstetten Grünau gesperrt.
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Feuerwehrkommandant Thomas Wutzl aktuell zu ÖSTERREICH: „Bei uns spielen sich dramatische Szenen ab, wir sind derzeit von der Außenwelt abgeschnitten, die Pielach fließt schon entlang der Straße. Wir versuchen natürlich mit Sandsäcken, die Lage im Griff zu halten, aber unser Problem sind die Verklausungen bei den Brücken. Vor allem im Ortsteil Boding haben wir ein ganz massives problem. Hier wurde ein Gerüst umgerissen und das verklaust jetzt die Brücke. Durch die starke Strömung droht nun die ganze Brücke wegzureißen.“
Stellenweise regnete es mehr als 100 Liter pro Quadratmeter. Einige Keller sind überflutet. "Hier geht es rund", sagte Feuerwehrsprecher Alexander Nittner. Auch in Rabenstein stünden mehrere Straßen unter Wasser, so Nittner. "Wir errichten momentan Hochwassersperren und haben zahlreiche Einsätze zum Auspumpen von Kellern."
"In den Gebieten, wo es jetzt schon Hochwasser-Pegelstände gibt, wird es in den nächsten 24 Stunden noch einmal bis zu 100 Liter pro Quadratmeter regnen. An mehreren Messstellen wird die 30-jährige Hochwassermarke überschritten werden", sagte Christian Labut vom Hydrografischen Dienst des Landes NÖ. "Es kommt darauf an: Wie viel regnet es in den nächsten Stunden wirklich?"
Diashow: Katastrophen-Alarm in Lilienfeld
"Momentan ist die Situation sehr angespannt, speziell im Ybbstal, in Göstling und St. Georgen", so Philipp Gutlederer von Notruf 144 NÖ. "Ein Katastrophenzug ist dorthin unterwegs. Es sind Straßen überflutet, teilweise gibt es auch Murenabgänge."
Piesting tritt über die Ufer
Starkregen hat am Freitag auch die Piesting im Bezirk Wiener Neustadt großteils über die Ufer treten lassen. Besonders stark betroffen ist Pernitz, wo auch die B21 in Richtung Gutenstein gesperrt wurde. Die Gleiskörper der Bahnlinie Gutenstein wurden ebenfalls überflutet. "Die Situation hier ist sehr angespannt", berichtete ein Sprecher der Feuerwehr Wiener Neustadt.
Evakuierungen habe es aber noch keine gegeben. Noch seien Häuser oder Personen nicht unmittelbar gefährdet, aber es gelte höchste Wachsamkeit. "Die Piesting ist über die Ufer getreten und die kleineren Zubringer führen Hochwasser", so der Sprecher. In den Ortschaften Rohr im Gebirge, Gutenstein und Pernitz wurden entlang des Flusses Dammsicherungsarbeiten mittels Sandsäcken durchgeführt.
Katastrophenalarm in Bezirken Lilienfeld und St. Pölten
Am Freitag ist aufgrund der stark anhaltenden Regenfälle in zwei niederösterreichischen Bezirken (Lilienfeld und St. Pölten) Katastrophenalarm ausgesprochen worden. Mehr als 2.250 Feuerwehrleute standen am Nachmittag laut Sprecher Alexander Nittner im Bundesland im Einsatz. Vor allem gab es zahlreiche überflutete Straßen und Keller.
Auch das Einkaufszentrum in Lilienfeld wurde gesperrt, mehrere Firmen wie etwa in Marktl und Traisen stoppten ihre Produktion, berichtete das Bezirksfeuerwehrkommando in einer Aussendung. Der Katastrophenalarm war bereits in der Früh gegen 8.45 Uhr ausgelöst worden. Tausende Sandsäcke wurden bisher aufgelegt. Die Mariazeller Straße (B 20) wurde im Bereich zwischen Taverne und Schrambach (Bezirk Lilienfeld) für den Verkehr gesperrt. Eine weitere Sperre werde zwischen Dickenau und Türnitz erwartet.
Besonders dramatisch war die Situation im Pielachtal, das ab Hofstetten-Grünau (Bezirk St. Pölten) kaum mehr passierbar war. "Hier gibt es großflächige Überflutungen und es herrscht noch immer Starkregen", sagte der zuständige Feuerwehrkommandant Walter Bugl. Das Problem sei, dass es seit etwa 1.00 Uhr mehr als 104 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gegeben habe. Dementsprechend stark stieg der Pegel der Pielach im Ort an. "Normalerweise haben wir einen Wasserstand von 1,40 Meter. Nun liegt er über vier Meter", so Bugl.
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