27. Juni 2019 | 11:39 Uhr

Hitze Thermometer © Symbolbild/Getty Images

Heißester Tag der Messgeschichte

Mittwoch knackte satte 26 Hitze-Rekorde

Klimawandel verstärkt Hitzewellen. Die Zahl der Hitzetage sind auf Rekordkurs.

Der Mittwoch brachte an 26 Messstationen der ZAMG den heißesten Tag der jeweiligen Messgeschichte. Für die nächsten Tage erwarten die Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) auch neue Österreich-Rekorde bei der Anzahl der Hitzetage, hieß es in der Prognose vom Donnerstag.

In einigen Regionen Österreichs war der gestrige Mittwoch nicht nur der heißeste Juni-Tag der Messgeschichte - an 26 Messstationen war es sogar der überhaupt heißeste Tag seit Messbeginn. Darunter waren einige Orte mit sehr langen Messreihen, so Thomas Wostal von der ZAMG.

So übertraf am Mittwoch zum Beispiel Seefeld in Tirol mit 32,7 Grad den bis dahin geltenden Hitzerekord vom 27. Juli 1983 (32,2 Grad). Gemessen wird in Seefeld seit 1948. Schröcken in Vorarlberg verzeichnete am Mittwoch mit 31,7 Grad ebenfalls einen neuen Hitzerekord. Der alte Rekord war hier 31,6 Grad, aufgezeichnet am 7. Juli 2015. Gemessen wird in Schröcken seit 1947.

Beachtliche Allzeit-Rekorde erreichten am Mittwoch auch zwei Bergstationen in Salzburg. Auf der Schmittenhöhe, auf 1.956 Metern Seehöhe, wurden 25,0 Grad gemessen. Bei der auf 2.317 Metern Seehöhe gelegenen Rudolfshütte in den Hohen Tauern waren es 21,8 Grad. Der alte Rekord auf der Schmittenhöhe lag bei 24,6 Grad (30. August 1952) und bei der Rudolfshütte 21,7 Grad (27. Juli 1983). Gemessen wird auf der Schmittenhöhe seit 1933, bei der Rudolfshütte seit 1961.

Der Rekord für die Zahl an Hitzetagen - also Tagen mit mindestens 30 Grad - in einem Juni wird laut ZAMG diese Woche mit großer Wahrscheinlichkeit übertroffen. Er liegt bei 15 Hitzetagen im Juni 2003 in Haiming (Tirol) und Leibnitz (Steiermark). Vor allem an den Wetterstationen Langenlebarn in Niederösterreich, Wien-Innere Stadt und Innsbruck-Universität könnte dieser Rekord in den nächsten Tagen erreicht oder sogar übertroffen werden, so die Prognose.

"Hitzewellen sind an sich ein natürliches Phänomen, das schon immer vorgekommen ist. Durch den Klimawandel werden sie aber häufiger und intensiver", betonte der Leiter der ZAMG-Abteilung für Klimaforschung, Marc Olefs. Die zwei Gründe dafür liegen im Ansteigen des Temperaturniveaus in den vergangenen Jahrzehnten, wodurch die extreme Hitze häufiger geworden sei. Zweitens gebe es Anzeichen dafür, dass die Wetterlagen mittlerweile länger anhalten als früher. Das bedeute im Sommer zum Beispiel längere Hitzewellen.

Zusätzlich gebe es selbstverstärkende Effekte, wie zum Beispiel die Bodenfeuchte. "Trocknen bei Hitzewellen durch die stärkere Verdunstung die Böden aus, kann das zu einer Verstärkung und Verlängerung der Hitze beitragen, da der kühlende Effekt der Verdunstung dann immer mehr fehlt", erklärte Olefs. Dies könne sich somit auch auf Hitzewellen im weiteren Verlauf des Sommers auswirken.

 

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Wechselhaft mit Schauern. 11/20°

Zur Wochenmitte liegt der Ostalpenraum im Einfluss einer straffen nordwestlichen Strömung. Mit dieser stauen sich an die Alpennordseite Wolken und Niederschläge. Die Schneefallgrenze liegt vor allem in den westlichen Landesteilen nur knapp über 2000m Seehöhe. Abseits des Berglands gibt es hingegen einen steten Wechsel aus Sonnenschein und dichteren Wolken. Diese bringen von Salzburg und Oberösterreich ostwärts wiederholt Regenschauer. Weitgehend trocken geht es hingegen in Osttirol und Kärnten sowie in der Südoststeiermark und im Südburgenland durch den Tag. Der Wind weht mäßig bis lebhaft, im Nordosten auch kräftig, aus West bis Nordwest. Mit 16 bis 23 Grad sind die Tageshöchsttemperaturen erreicht. Heute Nacht: In der Nacht auf Donnerstag regnet es vor allem im Bergland zwischen dem Tiroler Unterland und dem Mostviertel nach wie vor aus dichten Wolken. Überall sonst geht es hingegen wechselnd bis gering bewölkt durch die Nacht. Während es im Süden und Südosten sogar meist trocken bleibt, können in den nördlichen und östlichen Landesteilen einzelne Regenschauer durchziehen, besonders während der Morgenstunden. Der Wind aus West bis Nordwest weht mäßig, im Osten auch teils lebhaft. Die Tiefsttemperaturen 9 bis 16 Grad.
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