25. Juni 2021 | 10:43 Uhr

Mega-Hagel.jpg © APA/BFKDO MISTELBACH

Faustgroße Hagelkörner

Mega-Hagel zog Spur der Verwüstung

In Schrattenberg wurden Dächer von 250 Objekten teils massiv beschädigt  

Faustgroße Hagelkörner sind am Donnerstagabend während eines heftigen Unwetters auf Schrattenberg bei Poysdorf im Bezirk Mistelbach niedergegangen. Die Dächer von 250 Objekten in der 834 Einwohner zählenden Gemeinde in einer Talmulde am Fuße des 291 Meter hohen Raistenberges wurden nach Feuerwehrangaben zum Teil massiv beschädigt. Über das Ausmaß der Zerstörungen herrschte blankes Entsetzen.

Schrattenberg.jpg © APA/BFKDO MISTELBACH

Das Feuerwehrhaus Schrattenberg, selbst vom Hagelunwetter massiv betroffen, diente als Einsatzleitung. Es war zudem Anlaufstelle für die Ortsbevölkerung, um weitere Schäden zu melden, berichtete Claus Neubauer vom Bezirkskommando Mistelbach. Durch Starkregen neben dem Hagel seien viele Objekte auch unter Wasser gesetzt worden. Allein in Schrattenberg standen sechs Feuerwehren im Einsatz.

Zahlreiche Einsätze

Die Helfer des Bezirkes Mistelbach mussten jedoch nicht nur gegen Unwetterschäden ankämpfen. Am späten Abend kam es in Wildendürnbach zu einem Scheunenbrand durch Blitzschlag. Sechs Feuerwehren mit 121 Mann rückten aus. Der Einsatz dauerte bis in die späten Nachtstunden. Atemschutztrupps verhinderten ein Übergreifen der Flammen auf weitere Objekte.

 Insgesamt waren am Donnerstagabend und in der Nacht auf Freitag im Bezirk Mistelbach 24 Feuerwehren aufgeboten. Von den Hunderten Einsatzkräften seien viele selbst vom Unwetter betroffen gewesen, berichtete das Kommando. Die Helfer seien an ihre Leistungsgrenze gegangen, um die Lage rasch unter Kontrolle zu bringen, betonte Bezirksfeuerwehrkommandant Markus Schuster.

Golfballgroße Hagelkörner zerstörten in OÖ Pkw und Dächer 

Neuerliche schwere Unwetter mit teils golfballgroßen Hagelkörnern haben ab Donnerstagabend in Oberösterreich für 952 Einsätze der Feuerwehren gesorgt. Am schlimmsten traf es die Bezirke Grieskirchen, Urfahr-Umgebung, Rohrbach und Freistadt. 104 Feuerwehren mit rund 1.560 Helfern mussten zu Überflutungen, Sturm-und Hagelschäden ausrücken, u.a. zerstörte Dächer provisorisch eindecken und Straßen von umgestürzten Bäumen befreien, so das Landesfeuerwehrkommando Oberösterreich.

Hollabrunn.jpg © APA/FEUERWEHR

In Linz hat das Unwetter vor allem im Stadtteil Pichling schwere Schäden angerichtet. Laut Berufsfeuerwehr gab es dort bei mehreren Häusern Totalschäden an den Dächern, Glashäuser wurden zerstört und viele Autos schwer beschädigt, hieß es am Freitag.

Ein Gewitter hatte am frühen Donnerstagabend auf der Welser Autobahn (A25) bei Weißkirchen (Bezirk Wels-Land) zu einem Serienunfall Richtung Linz geführt. Fünf Lkws, fünf Pkws und ein Kleintransporter fuhren aufeinander, in der Gegenrichtung kollidierten noch einmal zwei Pkws. Sechs Personen wurden verletzt. Die Autobahn war wegen der Aufräumarbeiten rund vier Stunden gesperrt, so die Polizei.

Hart getroffen hat es vor allem die Bauern. Allein in dieser Woche entstand laut Hagelschutzversicherung durch die Reihe von Unwettern ein Schaden in der Landwirtschaft von rund 31 Millionen Euro.
 
 

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