29. Oktober 2018 | 21:56 Uhr

Hochwasser Osttirol © APA/EXPA/JOHANN GRODER

Murenabgänge

Lesachtal von Außenwelt abgeschnitten

Im Lesachtal gibt es kein Vor- oder Zurückkommen. Murenabgänge haben das Tal, sowohl auf Kärntner, als auch Osttiroler Seite abgeschnitten.

Auch die Gail führt Hochwasser, dazu gab es im Lesachtal bereits mehrere Murenabgänge, die Zufahrt von Kärntner Seite war schon am späten Nachmittag blockiert. Am frühen Abend gingen auch auf Osttiroler Seite Muren ab, die Zufahrt nach Maria Luggau über Obertilliach war dadurch ebenfalls blockiert, das Lesachtal damit vorerst abgeschnitten.

Menschen rüsteten sich in Lavamünd für Fluten

In der Kärntner Gemeinde Lavamünd haben sich die Menschen auf das drohende Hochwasser vorbereitet. Am Nachmittag wurde der Ortsteil Drauspitz evakuiert, knapp 70 Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Die Flutwelle wurde für den späteren Abend erwartet. Auch aus Möllbrücke (Bezirk Spittal/Drau) und Kötschach Mauthen (Bezirk Hermagor) wurden Überflutungen gemeldet.

Die Hauptstraße von Lavamünd bietet am Montagnachmittag ein ungewohntes Bild. Gasthäuser, Supermarkt, Trafik, Post und die anderen Geschäfte sind geschlossen, die Hauseingänge und Kellerfenster mit Schaltafeln und Sandsäcken verbarrikadiert. Feuerwehrleute eilen hin und her, um noch Hand anzulegen, in der Kurzparkzone lagern Reserve-Sandsäcke. Eine Kfz-Werkstatt, die 2012 beim großen Hochwasser meterhoch überflutet gewesen war, ist rundherum verplankt.

Hochwasser Lavamünd © APA/MICHAEL WALCHER

Hochwasser Lavamünd © APA/MICHAEL WALCHER
 

Prognosen ändern sich laufend

Und dazu dürften sie allen Grund haben. Im Laufe des Tages traf sich der Krisenstab mehrere Male.  Die Prognosen werden ständig geändert. Mittlerweile, so glauben die Experten, wird die Drau um 4 Uhr Früh in der Nacht auf Dienstag über die Ufer treten, die Wassermengen werden auf rund 1.600 Kubikmeter pro Sekunde geschätzt. An der Spitze der Flut werden in jeder Sekunde 2.100 Kubikmeter Wasser den Fluss hinabrauschen, erwartet man.

Sämtliche Staubecken von Rosegg bis Lavamünd wurden am Wochenende geleert, es gibt derzeit auch keinen Aufstau. "Das Wasser fließt ungehindert durch", sagt Robert Zechner von der Verbundgesellschaft gegenüber der APA. Am Abend soll entschieden werden, wie viel Wasser vor allem im Völkermarkter Stausee abgefangen werden soll, um für Lavamünd das Ärgste zu verhindern.

Hochwasser Lavamünd © APA/MICHAEL WALCHER

Hochwasser Lavamünd © APA/MICHAEL WALCHER

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Unbeständig mit Schauern. 6°/12°

Neben dem einen oder anderen auch längeren Sonnenfenster gibt es mit Wolkennachschub vor allem von Vorarlberg über Salzburg bis ins westliche Wald- und Mostviertel Regen- und ab höheren Mittelgebirgslagen auch Schneeschauer. Die Schneefallgrenze schwankt zwischen rund 1100m und 1400m Seehöhe. Weiter im Süden und Osten bleibt es vielerorts trocken. Der Wind weht vor allem im Alpenvorland und in der Ostregion wiederholt sehr lebhaft bis kräftig aus West-Nordwest, stürmische Böen sind stellenweise nochmals möglich. Tageshöchsttemperaturen 8 bis 16 Grad. Heute Nacht: In der Nacht auf Samstag ziehen mit einer aufziehenden schwachen Störungszone von West nach Ost teils mehrschichtige Wolkenfelder durch, an der Alpensüdseite ist es eher aufgelockert bis gering bewölkt. Vor allem vom Bregenzerwald über das Tiroler Oberland bis zum Inn- und Mühlviertel kommt es auch zu teils schauerartigen Niederschlägen, wobei die Schneefallgrenze bis auf rund 1500m Seehöhe ansteigt. Der Wind klingt während der ersten Nachtstunden deutlich ab und weht im ganzen Land meist nur noch schwach bis mäßig. Tiefsttemperaturen minus 1 bis plus 7 Grad.
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