04. Jänner 2019 | 22:48 Uhr

Rihanna Shaw © FB/Rihanna Shaw

Nahtod-Erfahrung in St. Anton

Lawinen-Opfer war 20 Minuten 'tot'

Eine Skifahrt in St. Anton wurde für eine 29-jährige Skifahrerin zum Albtraum.

Rihanna Shaw (29) war mit ihren Freunden in St. Anton am Arlberg Ski fahren, als es auf der Piste plötzlich zu einer Kollision mit einem anderen Wintersportler kam. „Der Zusammenstoß war so gewaltig, dass ein Felsvorsprung wegbrach. Dadurch wurde eine Lawine freigesetzt, die mich 200 Meter mitriss“, beschreibt Shaw (29) den Moment des Unglücks im Februar 2012 gegenüber der britischen Sun. Dann machte die junge Frau eine Erfahrung, die ihr Leben änderte.

Nahtod. „Alles, was ich fühlte, war das Gewicht des Schnees. Ich konnte mich nicht bewegen, nichts sehen und denken. Ich konzentrierte mich nur aufs Atmen. Ich schrie, musste aber feststellen, dass mich niemand hören kann. Dann hörte ich mit dem Atmen auf. Um mich herum wurde alles friedlich“, erinnert sich die 29-Jährige.

Die Überlebenschance 
lag bei sechs Prozent

Insgesamt 20 Minuten lag die junge Frau so da. „Ich folgte einem Pfad in einem friedlichen Wald. Es war hell, wie am Tag, und so ruhig“, schildert Shaw den Moment, als die Luft immer knapper wurde. In der Zwischenzeit suchten ihre Freunde wie verrückt nach ihr. Sie steckten ihre Hände an wahllosen Stellen in den Schnee, in der Hoffnung sie finden zu können – mit Erfolg. Das Gesicht der Britin war ganz weiß und die Lippen violett, als die 29-Jährige ausgegraben, in eine Aludecke gewickelt und in ein Spital gebracht wurde. Den Ärzten gelang die Reanimation.

„Mein Arzt sagte, dass meine Überlebenschance wegen der Erstickung, die ich erlitten hatte, bei sechs Prozent lag“, so Shaw weiter. Das Gefühl, dem Tod entkommen zu sein, führte bei der Mathematikerin dazu, dass sie auf eine Karriere in einem Unternehmen verzichtete und eine Schule für lernschwache Jugendliche und Kinder gründete.(lae)