15. Oktober 2014 | 12:08 Uhr

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Schnee und Regen

Kühler Sommer schonte die Gletscher

Kleinere Gletscher sind dank des feucht-kühlen Sommers sogar gewachsen.

Die Massenverluste der Gletscher sind 2014 wie schon im Vorjahr weniger stark als im vieljährigen Mittel ausgefallen. "Die Massenbilanz alpiner Gletscher wird vor allem vom Verlauf des Sommers entschieden", so Daniel Binder, Gletscherexperte der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Und dieser war ab Juli überwiegend kühl, nass und trüb, so die ZAMG am Mittwoch.

Die von der ZAMG vermessenen Gletscher, vor allem in den Hohen Tauern, sind weniger stark geschmolzen als im langjährigen Mittel. "Eine lang anhaltende Winterschneedecke und Neuschnee-Ereignisse im Sommer schützen das Gletschereis vor der direkten Sonneneinstrahlung und den Sommertemperaturen", lautet die Erklärung.

Einige Gletscher wuchsen sogar:
Kleine Gletscher in höheren Lagen, wie das Kleinfleißkees am Hohen Sonnblick, konnten daher sogar einen leichten Massengewinn verbuchen. Größere Gletscher, die bis in tiefe Lagen reichen, verloren aber auch heuer an Masse, aber etwas weniger als in den vergangenen Jahren. 2011 und 2012 gab es noch überdurchschnittliche Massenverluste der Alpengletscher.

Wie geht es dem Großglockner?
Die Pasterze am Großglockner verlor 2014 im unteren Bereich bis zu 7,5 Meter Eisdicke. "Größere Gletscher reagieren träger auf klimatische Änderungen wie ihre kleineren Kollegen. An den Daten der Pasterzenzunge kann man beobachten, dass die Gletscheroberfläche ständig abnimmt und gleichzeitig die Fließgeschwindigkeit langsamer wird", fasste Binder die Lage von Österreichs größtem Gletscher zusammen. Im Zeitraum zwischen 1969 und 2012 verlor die Pasterze über die gesamte Fläche gemittelt 37 Meter an Eisdicke - im unteren Bereich, dem sogenannten Ablations- oder Zehrgebiet, im Mittel sogar 67 Meter.

Ein Gletscher, der im Gegensatz zur Pasterze im Gleichgewicht ist, häuft im oberen Bereich die Masse an, die im unteren Bereich verloren geht. So ist das in den vergangenen Jahrzehnten etwa am Kleinfleißkees passiert ist, das sich in höhere Regionen zurückgezogen hat. In der gesamten Sonnblick-Region gab es teils leichte Zuwächse. So waren die noch mit Winterschnee bedeckten Flächen der Gletscher dieses Gebiets am Ende des Sommers 2014 größer als in den Jahren zuvor. Während sich im Sommer 2012 die Schmelze bis zu den Firnreserven der Gletscher vorgearbeitet hat, wurde nun wieder Firn aufgebaut.

Das Kleinfleißkees konnte so im vergangenen "hydrologischen Haushaltsjahr" eine Schneedecke dazugewinnen, die einer Wassersäule von 50 Zentimeter entspricht. Das benachbarte Goldbergkees konnte in den höheren Lagen zwar ebenfalls eine Schneedecke aufbauen, das Schmelzen des Eises an tiefer gelegenen Teilen des Gletschers wog dies jedoch exakt auf, womit hier die Bilanz zumindest ausgeglichen ausfiel.

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Erst etwas Nebel, dann viel Sonne 0/12°

Hoher Luftdruck und eine südwestliche Strömung sorgen verbreitet für viel Sonnenschein und zunehmend milde Temperaturen vor allem im Gebirge und höheren Lagen im Westen. Anfangs liegen im Norden, Osten und Südosten des Landes häufig Nebel- und Hochnebelfelder. Meist lösen sich diese nach und nach auf, ganz im Osten, besonders im Weinviertel, Wiener Becken und im Nordburgenland halten sich die Nebelfelder jedoch teils bis über Mittag zäh. Außerhalb des Nebels scheint durchwegs die Sonne. Der Wind weht nur schwach. Frühtemperaturen zwischen minus 4 und plus 4 Grad. Tageshöchsttemperaturen je nach Nebel und Sonnenscheindauer 8 bis 15 Grad, im Westen bis zu 17 Grad.
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