07. Februar 2017 | 08:42 Uhr

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Niederösterreich

Katastrophe droht: Tankschiff auf Grund gelaufen

Schiff liegt mit 289 Tonnen Diesel an Bord vor Wien - Großeinsatz der Feuerwehr.

Am Wochenende ist das ungarische Tankschiff "Stavo" auf der Donau bei Langenzersdorf (Bezirk Korneuburg) aus ungeklärter Ursache auf Grund gelaufen. Das Schiff hat 289 Tonnen Diesel an Bord.

Da das Schiff in Steinen feststecke und manövrierunfähig sei, wurde eine Bergungsaktion eingeleitet, die am Dienstag starten und mehrere Stunden dauern sollte, teilte das Landesfeuerwehrkommando Niederösterreich mit.

Drei freiwillige Feuerwehren aus NÖ und die Berufsfeuerwehr Wien seien am Einsatz beteiligt. Vor den Umpumparbeiten sollte mit Ölsperren verhindert werden, dass Diesel austritt und die Erholungsgebiete am Fluss bedroht.

Das aus Ungarn stammende Tankschiff war stromaufwärts zu einem Mineralöllager in Korneuburg unterwegs gewesen. Es stehe fest, dass der Frachter die vorgeschriebene Fahrtrinne verlassen habe, berichtete NÖ Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Ersten Ermittlungen zufolge dürfte kein technischer Defekt an Motor oder Ruderanlage vorgelegen sein.

Tagelang sei unklar gewesen, wie das Schiff aus seiner misslichen Lage gebracht werden könnte. Gefahr, dass Diesel austreten könnte, habe aber Schifffahrtsexperten zufolge zu keiner Zeit bestanden.

Am Montag gab es eine Lagebesprechung mit den zuständigen Bundes-und Landesbehörden sowie der Feuerwehr. In Absprache mit dem Schiffseigner wurde entschieden, die heikle Fracht in ein anderes Tankschiff, das neben dem Frachter anlegen werde, umzupumpen. "Durch den Gewichtsverlust ist damit zu rechnen, dass das verunfallte Tankschiff aufschwimmt und sich wieder selbstständig in Bewegung setzen kann", so Resperger.

Mithilfe mehrerer Einsatzboote werde zuvor eine Hunderte Meter lange Ölsperre rund um das Tankschiff und vor dem Einlaufbauwerk zur Neuen Donau errichtet. Es gehe vor allem darum, eine Verseuchung der Wiener Donauinsel, aber auch des Marchfeldkanals zu verhindern.

"Eine Ölsperre kann mich sich wie riesengroße, aneinander gebundene Luftmatratzen vorstellen, damit das Öl an der Oberfläche eingefangen wird", erklärt Christian Feiler von der Berufsfeuerwehr Wien gegenüber Radio Ö24. "Es ist ein sehr guter Regenschirm, aber immer noch kein Dach."

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Ölsperre vor dem Zulauf des Marchfeldkanals; Foto: Feuerwehr Langenzersdorf