12. Jänner 2019 | 11:59 Uhr
© APA/EXPA/JOHANN GRODER
Nach Schnee-Chaos
Jetzt drohen auch noch Überschwemmungen
Weiter keine Entwarnung: Vor allem am Sonntag könnte sich Lage weiter zuspitzen.
Nach relativ geringen Neuschneemengen in den vergangenen Stunden hat die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) ab Sonntag wieder stärkeren Schneefall prognostiziert, der erst ab Dienstag wieder schwächer werden sollte. Das bedeutet eine steigende Lawinengefahr, während in tieferen Lagen auch der Regen für Probleme sorgen könnte.
Bis zu 2 Meter Schnee
In den vergangenen 24 Stunden sind wie erwartet nur relativ geringe Neuschneemengen zusammengekommen, berichtete die ZAMG am Samstag. Folgend ein paar Werte aus dem Messnetz der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): 16 Zentimeter Neuschnee wurden am Samstag in der Früh in Langen am Arlberg gemessen (Gesamtschneehöhe 148 cm), zehn Zentimeter Neuschnee waren es in Reutte (110 cm Gesamthöhe) und in Lunz am See (106 cm Gesamthöhe) und fünf Zentimeter Neuschnee gab es in Bregenz (45 cm Gesamthöhe). Auf den Bergen sind beim Alpinzentrum Rudolfshütte in den Hohen Tauern zehn Zentimeter Neuschnee zusammengekommen, die Schneedecke ist hier knapp 350 Zentimeter hoch.
Am Sonntag beginnt es dann an der gesamten Nordseite der Alpen, wieder stärker zu schneien und zu regnen. Von Sonntag bis Dienstagvormittag kommen im Gebiet von Vorarlberg über Nordtirol und Salzburg bis hin zur Dachstein- und Hochkar-Region verbreitet zwischen 20 und 100 Zentimeter Neuschnee zusammen. Die höchsten Werte sind vor allem ganz im Westen zu erwarten, besonders von Vorarlberg über das Außerfern bis ins Karwendelgebiet.
Auf den Bergen kommen von Sonntag bis Dienstag rund 100 bis 150 Zentimeter Neuschnee zusammen, ganz im Westen vereinzelt bis zu 200 Zentimeter, etwa am Arlberg. Durch den kräftigen Wind wird der Neuschnee stark verweht. Die Lawinengefahr steigt.
Überschwemmungen
In tiefen Lagen geht der Schneefall zeitweise in Regen über, der auch stark sein kann. Die Schneefallgrenze schwankt in den nächsten Tagen zwischen tiefen Lagen und rund 1.000 Meter Seehöhe. "Dadurch können weitere Probleme entstehen, besonders in der Nacht auf Montag und am Montag selbst", sagt Claudia Riedl von der ZAMG Salzburg, "da der Regen wegen der Schneelage nicht gut abfließen kann, sind kleinräumige Überschwemmungen möglich. Außerdem können unter dem Gewicht von nassem und somit schwerem Schnee Bäume umstürzen."
Am Dienstag werden Schneefall und Regen im Laufe des Tages schwächer, und für Mittwoch zeichnet sich derzeit eine Niederschlagspause mit recht sonnigem Wetter ab. Donnerstag und Freitag bringen nach dem aktuellen Stand der Prognosen höchstens geringe Neuschnee- und Regenmengen.
Wie ungewöhnlich die Schneemengen der vergangenen Tage sind, zeigt eine erste Auswertung der ZAMG für die Messstation in Lackenhof (N, 809 Meter Seehöhe). In Lackenhof liegen derzeit rund 190 Zentimeter Schnee. In der gesamten Messreihe seit dem Winter 1919/20 gab es in einem Jänner nur einmal mehr Schnee: im Jänner 1923 mit 210 Zentimeter Schneehöhe.