24. Juni 2019 | 22:56 Uhr
Afrika-Wetter
Interview: Stoppt den Klima-Wahnsinn!
Volksbegehren startet im Herbst und ruft die Politik auf den Klimawandel zu bekämpfen.
Wien. Die vergangenen Jahre waren in Österreich und weltweit die heißesten in der Geschichte. Längst ist klar: Schuld ist der menschengemachte Klimawandel. „Wir stehen vor der größten Krise der Menschheit“, sagt Aktivistin Lena Schilling im ÖSTERREICH-Interview.
Die Schülerin engagiert sich bei Fridays for Future, dem von Greta Thunberg ins Leben gerufenen Schulstreik für Klimaschutz. Schilling unterstützt das nun startende Klimavolksbegehren. Deren Leiterin Katharina Rogenhofer stellte am Montag die Forderungen des Begehrens vor. Im Herbst soll die Kampagne starten. Das sind die Forderungen:
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Klimaschutz und Energiewende in die Verfassung
Der Klimaschutz müsste damit bei allen Gesetzen bedacht werden. Der Ausstieg aus Öl, Kohle und Gas soll in die Verfassung
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Treibhausgase in Österreich bis 2030 halbieren
Bis 2030 soll nur noch halb so viel Treibhausgas ausgestoßen werden wie jetzt. Bis 2040 soll Österreich klima-neutral werden.
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Klimaschutz muss belohnt werden
Die Initiatoren fordern eine ökosoziale Steuerreform.
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Öffentlicher Verkehr und erneuerbare Energie
Leistbarer Nah- und Fernverkehr soll ausgebaut werden, ebenso wie regionale erneuerbare Energien.
ÖSTERREICH im Interview mit Klima-Aktivistin Lena Schilling(18):
ÖSTERREICH: Wie drängend ist das Klimawandel-Problem?
Lena Schilling: Es hat eine irrsinnige Dringlichkeit. Für die jungen Leute ist es das wichtigste Anliegen. Wir stehen vor der größten Krise der Menschheit. Wir sind mit Problemen konfrontiert, die nicht wir verursacht haben, und müssen sie jetzt lösen, weil es bald zu spät ist.
ÖSTERREICH: Was fordern Sie von der Politik?
Schilling: Die Politik ist gefordert, das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten. Sie haben dem zugestimmt und sind in der Verantwortung. Es darf dann beispielsweise nicht das Tempolimit auf 140 km/h angehoben werden.
ÖSTERREICH: Sind Sie beim Klimaschutz enttäuscht von Österreichs Politikern?
Schilling: Ich bin enttäuscht, dass wir der Politik Druck machen müssen, weil sonst nichts passiert. Die Politik sollte uns vertreten. Wir müssen jede Woche am Freitag aus der Schule auf die Straße gehen, damit endlich irgendetwas passiert. Es ist nichts, was nur uns betrifft, sondern alle Menschen.