09. Jänner 2019 | 23:45 Uhr

Mathelehrer Janosch B. Lawinenopfer © Fotomontage: oe24; Quelle: Facebook; ZOMM Tirol

Schneehölle

Immer mehr Opfer

Bereits acht Tote durch die Schneekatastrophe: Experten warnen vor noch mehr Opfern.

Tausende ­gefangen hinter meterhohen Schneemauern: extreme Lawinengefahr. Mehr als 40 Ortschaften in Salzburg, Tirol, NÖ und der Steiermark sind von der ­Außenwelt abgeschnitten, nicht erreichbar. Sie wurden zu Krisenzonen erklärt. 1.200 Bundesheer­soldaten stehen inzwischen im Einsatz, ebenso die Hubschrauber-Flotte des Heeres.
 
Nie zuvor war die Lawinengefahr so hoch wie jetzt: In vier Bundesländern musste Warnstufe fünf ausgerufen werden, die höchste. Beinahe täglich werden Schneebretter  gemeldet. Bereits jetzt gibt es acht Todesopfer durch Lawinen und Ski-Unfälle im Tiefschnee.
 
In Abtenau im Salzburger Tennengau starben – wie berichtet – zwei vermisste Schneeschuhwanderer. Ein slowenischer Skifahrer verunglückte im Tiefschnee abseits der Piste im Gebiet von Zauchensee (Salzburg). Eine Schweizerin und drei Deutsche kamen in Vorarlberg ums Leben. Von den vermissten Tourengehern im Bezirk Lilienfeld in NÖ fehlt seit Samstag jede Spur. Mittwochnachmittag starb ein 16-Jähriger in einer Lawine in St. Anton am Arlberg.
 
 
 
 
Ganze Ortschaften sind derzeit von Lawinen bedroht. Ein neuerliches Drama wie vor 20 Jahren in der Tiroler Gemeinde Galtür wird bereits befürchtet. ­Damals starben bei zwei Monsterlawinen 38 Menschen, es gab 50 Verletzte.
 

Von Lawinen überrollt: Mann (32) getötet

Janosch B. (32) Mathematiklehrer aus Baden-Württemberg, hatte einen Lawinen-Airbag, fühlte sich sicher. Damit wagte er sich in Damüls mit seiner Freundin neben die Piste. Eine Lawine löste sich, riss ihn mit. Der Airbag ging auf, er überlebte, wurde nur bis zu den Knien verschüttet. Dann aber löste sich ein zweites Schneebrett und überrollte ihn vor den Augen seiner Freundin. Er konnte nur mehr tot geborgen werden.

3 Jugendliche aus Lawine gerettet

Wildkogel-Wunder: In 2.000 Metern Höhe löste sich eine Lawine und begrub Snowboarder auf Skipiste. Bei dem Lawinenabgang wurden drei Jugendliche, ein Mädchen und zwei Buben, von einer Lawine verschüttet. "In 2.000 Metern Höhe hat sich eine Staublawine gelöst und traf in 1.450 Metern die Snowboarder auf der Skipiste", sagte Bernhard Gruber, Manager der Wildkogel-Arena am Großvenediger. Retter waren sofort zur Stelle, gruben die Jugendlichen aus. Sie waren unverletzt, standen aber unter Schock.

2 Freunde vermisst: Suche unterbrochen

Noch immer keine Spur von den vermissten Tourengehern in Hohenberg (NÖ). Herber H. (54), ein Möbelunternehmer, und Gemüsehändler Andreas U. (58) aus dem Bezirk Krems sind seit Samstagabend abgängig. Beide sind versierte Wintersportler, waren gut ausgerüstet im Bereich Hohenberg unterwegs. Mehrere Bergretterteams suchten nach den Vermissten - vorerst erfolglos. Schnee und Nebel machten auch Hubschrauberflüge des Heeres unmöglich.

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Sonne, Nebel im Flachland. -5/2°

Hoher Luftdruck ist weiterhin wetterbestimmend. Im Bergland überwiegt meist sehr sonniges Wetter, hingegen in vielen Becken und Tälern aber auch im Osten und Südosten muss hingegen mit teils zähen Nebel- oder Hochnebelfeldern gerechnet werden. Der Wind weht schwach, im Donauraum und im Nordosten auch mäßig aus Ost bis Südost. Frühtemperaturen minus 11 Grad in einigen inneralpinen Tälern bis minus 1 Grad im östlichen Flachland, Tageshöchsttemperaturen minus 2 bis plus 7 Grad.
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