29. Oktober 2018 | 23:32 Uhr
Hochwasser-Alarm
Auch in Salzburg Zivilschutzalarm ausgerufen
In der Lungauer Gemeinde Muhr wurden die Menschen angehalten in ihren Häusern zu bleiben.
Die Hochwassersituation hat sich am Montagabend in Kärnten immer weiter zugespitzt. Sowohl die Gail als auch die Möll traten an mehreren Stellen über die Ufer, dazu kam der heftige Sturm, der zahlreiche Bäume umstürzen ließ. Zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden, Tausende Haushalte waren ohne Strom. Zudem wurde in Teilen Kärntens und Salzburgs Zivilschutz-Alarm ausgerufen, zuletzt in der Gemeinde Muhr im Lungau. Hier sorgten die Wassermassen für einen rasant schnellen Anstieg der Pegel. Die Mur trat schließlich auch hier über die Ufer. Die Menschen angehalten in ihren Häusern zu bleiben. Zudem sollten Keller und Erdgeschosse gemieden werden.
Tausende Haushalte ohne Strom
Hauptursache für die Stromausfälle waren die Sturmböen, wie Kelag-Sprecher Josef Stocker am Abend gegenüber der APA erklärte. Stromausfälle gab es im Mölltal, im Lesach- und im Gailtal sowie im oberen Drautal, aber auch im Lavanttal im Bezirk Wolfsberg. Im Bereich zwischen Oberdrauburg und Drauhofen im Bezirk Spittal waren aber nicht die Sturmböen verantwortlich, sondern Stromabschaltungen, die aufgrund des ständig steigenden Wassers vorgenommen werden mussten, um verheerende Kurzschlüsse zu vermeiden.
Man arbeite intensiv daran, durch Umschaltungen und Reparaturarbeiten die Versorgung wieder herzustellen, sagte Stocker. Allerdings würden die Monteure aufgrund der Straßensperren teils gar nicht zu den Stellen vordringen können, wo die Leitungen beschädigt waren.
Heftige Sturmböen
Der Sturm war auch Auslöser für mehrere Zivilschutzalarme im Bezirk Spittal. Zuerst wurde der Alarm im oberen Drautal und im oberen Mölltal ausgelöst, gut eine Stunde später war es in Flattach und Obervellach soweit. Auch im Bezirk Klagenfurt-Land waren die Feuerwehren am Abend im Großeinsatz, Sturmschäden wurden aus dem Gemeinden Krumpendorf, Pörtschach, Techelsberg und Schiefling gemeldet.
© APA/EXPA/JOHANN GRODER
Möllbrücke und Lavamünd als Hotspots
In Möllbrücke in Oberkärnten und in Lavamünd nahe der slowenischen Grenze herrschte indes noch immer Hochspannung, die höchsten Pegelstände samt Überflutungen wurden für die frühen Morgenstunden erwartet. In Möllbrücke stieg der Wasserstand praktisch minütlich, auch die Zuflüsse der Möll traten teilweise schon am Abend über die Ufer. Knapp vor 23.00 Uhr wurde beim Messpunkt Annabrücke östlich von Klagenfurt eine Durchflussmenge von bereits mehr als 1.400 Kubikmeter Wasser pro Sekunde registriert. Nach den Prognosen musste man in Lavamünd mit maximalen Wassermengen von rund 2.000 Kubikmeter pro Sekunde rechnen.
© APA/MICHAEL WALCHER
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In Osttirol mussten die ÖBB am Abend nach der Einstellung des Zugsverkehrs auch den Busbetrieb einstellen. Damit war auch kein Schienenersatzverkehr mehr möglich, laut Angaben von ÖBB-Sprecher Christoph Posch dürfte der Busverkehr auch am Dienstag mindestens bis 10.00 Uhr vormittags eingestellt bleiben. Ein Ende bzw. Nachlassen der Regenfälle war für den Dienstag vorhergesagt.
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