23. Juli 2022 | 08:17 Uhr

unwetter-neu1.png © ÖHV, Fotomontage

Klima macht uns ärmer

Hitze und Blitze kosten 2 Milliarden

Rund zwei Milliarden Euro kosten uns Hitzewellen und Unwetter pro Jahr. 

Das errechnete die Umweltökonomin Birgit Bednar-Friedl von der Karl-Franzens-Uni in Graz. Die Kosten, die jährlich durch Hitzewellen verursacht werden, würden bis zu 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen -Tendenz deutlich steigend, zumal die Hitzewellen häufiger und heftiger werden: "Besonders betroffen sind das Bauwesen und die Landwirtschaft, also alle Bereiche, wo körperlich anstrengende Arbeit im Freien verrichtet wird", erklärt sie im ORF.

Mehr Arbeitsunfälle, geringere Leistung im Job

Effekte. Hitzewellen, wie wir sie derzeit in Österreich sehen, machen die Gesellschaft weitgehend ärmer: "Weil einfach die Produktivität verloren geht und weil das Wohlbefinden der Menschen sinkt". Und weiter: "Das sieht man einerseits an ihrem Output, aber ganz wichtig ist auch der Bereich Arbeitsunfälle: Wir werden unkonzentrierter, wenn die Hitze groß ist, und das sind dann Effekte, die eben nicht nur kurzfristig wirken, sondern die im schlimmsten Fall zu einer Einschränkung eines ganzen Erwerbslebens führen kann", rechnet sie.

Zubetoniert. Die Hitzewellen erträglicher zu machen sei oberstes Gebot. Es brauche Beschattung von Gebäuden, mehr Grünräume. Das fordert auch Kurt Weinberger, Chef der Österreichischen Hagelversicherung. Er will einen "Stopp der Zubetonierung Österreichs": "Die Natur braucht uns nicht, wir brauchen sie", so Weinberger. Österreich sei längst "Negativ-Europameister" bei Versiegelung von Grünflächen, ein Hitzeturbo. Innerstädtische Betonwüsten erreichen Temperaturen bis zu 50 Grad, dunkel asphaltierte Flächen sogar bis zu 70 Grad. Auch hat es heuer bereits 22 Hitzetag gegeben, dazu Rekord-Unwetter: Die Summen an Hitze-,Sturm-, Hagel- und Unwetterschäden beträgt allein bei der Hagelversicherung 35 Millionen Euro. (wek)