28. Juni 2019 | 19:33 Uhr
Schockierender Klimabericht
Hitze ist die größte Gesundheitsgefahr
Wien. Hitzewellen werden in Zukunft die stärksten negativen Folgen des Klimawandels für die Gesundheit der Bevölkerung mit sich bringen. Das ist eine zentrale Aussage im kürzlich veröffentlichten Spezialbericht "Gesundheit, Demographie und Klimawandel" des Forschungsverbunds "Austrian Panel on Climate Change" (APCC).
Den im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) erschienenen Bericht erarbeiteten zahlreiche Wissenschafter aus dem universitären und außeruniversitären Bereich in eineinhalbjähriger Arbeit. "Die Folgen des Klimawandels für die Gesundheit sind bereits heute spürbar und als zunehmende Bedrohung für die Gesundheit einzustufen", heißt es darin.
Zum wachsenden gesundheitsgefährdenden Faktor wird die Hitze "sowohl wegen des kontinuierlichen Temperaturanstiegs im Sommerhalbjahr, der Zahl der Hitzetage und der Dauer der Hitzeereignisse als auch wegen der fehlenden nächtlichen Abkühlung". Werde der Klimawandel nicht eingedämmt, dürfte sich die Zahl der Hitzetage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius vermutlich verdoppeln, bis 2100 sei gar eine Verzehnfachung möglich.
Klimawandel: Bis zu 400 Hitzetote im Jahr 2030
Bei einem "moderaten Klimawandel" müsse man in Österreich mit jährlich zumindest 400 Hitzetoten im Jahr 2030 und über 1.000 Fällen bis Mitte des Jahrhunderts rechnen. Betroffen wären vor allem ältere Menschen, deren Anteil an der Bevölkerung aufgrund der demographischen Entwicklung zunimmt, sowie städtische Gebiete, in denen es "zügig umgesetzter städteplanerischer Maßnahmen" etwa zu Entschärfung von Hitzeinseln bedürfe.