05. Juni 2022 | 23:57 Uhr

240285_augaIjvdc.png © laumat.at/Matthias Lauber

Feuerwehr-Einsätze in mehreren Bundesländern

Heftiges Unwetter zog Spur der Verwüstung

Mega-Hagel-Geschosse in Tirol, großflächiger Strom-Ausfall in Oberösterreich, zwei Muren in Tirol und überflutete Keller in Vorarlberg und Wien – Tief ''Maya'' hinterließ eine Spur der Verwüstung im Land. 

Eine Unwetterfront ist wie angekündigt am Sonntagnachmittag über Vorarlberg in Richtung Osten gezogen. Innerhalb einer Stunde wurden im "Ländle" 31 Feuerwehreinsätze registriert, vor allem wegen herabgestürzter Äste, überfluteten Straßen und Kellern. Auch in Tirol wurden die Einsatzkräfte im ganzen Land gefordert, vor allem im Achtental im Unterland und im Außerfern gingen kräftige Hagelschauer nieder.

Im Vorarlberger Schruns stürzte auf der Baustelle eines Hotels bei der Silvrettastraße ein Baugerüst wegen des Sturms um. Zudem wurden Dämmfassadenplatten durch den starken Wind weggeweht. Der dort aufgestellte Turmdrehkran kam durch den starken Sturm ins Wanken und der Ausleger drehte sich stark hin und her. Aufgrund von Bedenken, dass der Baukran umstürzen könnte, wurde kurzfristig die Silvrettastraße für 30 Minuten für jeglichen Verkehr gesperrt. Nachdem der Sturm nachgelassen hatte, wurde die Sicherheitssperre auf der Silvrettastraße aufgehoben. Die Ortsfeuerwehr war mit 30 Mann und drei Fahrzeugen im Einsatz.

In Tschagguns wurde durch den Sturm bei einem Mehrparteienhaus das Blechdach sowie Teile der Holzunterkonstruktion und das Kamin abgetragen. Die Freiwilligen Feuerwehren Tschagguns und St. Gallenkirch waren mit 21 Mann, drei Fahrzeugen und der Drehleiter im Einsatz. Sie wurden von der Bergrettung Schruns/Tschagguns mit acht Mann und einem Fahrzeug und der Polizei Schruns unterstützt. Bei der Rasafeibrücke in Tschagguns stürzte ein Baum auf die Fahrbahn und blockierte diese. Acht Feuerwehrleute beseitigen das Hindernis.

Mega-Hagel-Geschosse in Tirol

Auch in Tirol kam es im Ober- wie Unterland zu vereinzelten Schäden. Auf dem Bahnhofsgebäude Imst/Pitztal wurde laut Polizei wegen des Unwetters und damit verbunden Starkwinden ein Teil des Blechdaches abgedeckt. Verletzt wurde niemand. In Elmen und Stanzach (beide Bezirk Reutte) kam es zu Murenabgängen. In Stanzach wurde die Landesstraße in einer Länge von 80 Meter und einer Höhe von rund zwei Meter überschwemmt.

auto.PNG © Zeitungsfoto.at/Team Mit 143 km/h fegte der Orkan über Innsbruck. Ein Baum krachte auf ein Auto – verletzt wurde dabei ersten Informationen nach niemand.

Im Bezirk Kufstein war das Hagel-Unwetter besonders heftig. Ein Foto aus den sozialen Medien zeigt ein rekordverdächtig großes Hagel-Geschoss in Ellmau:

facebook.PNG © Facebook

In Kössen im Bezirk Kitzbühel wurde ein Zelt von den heftigen Böen umgerissen und stürzte ein, berichtete der ORF Tirol. Auch hier kam es zu keinen Verletzten. Vielerorts stürzten Bäume auf Straßen, etwa auf die Unterinntaler Landesstraße in Kramsach im Bezirk Kufstein.

30.000 Haushalte in OÖ ohne Strom

Eine Gewitterfront mit starken Sturmböen und anhaltendem Starkregen erreichte Sonntagabend Oberösterreich. Hunderte Einsätze zählte man Sonntagabend. In erster Linie mussten Sturmschäden abgearbeitet werden sowie überflutete und vermurte Verkehrswege vom Schlamm und Wasser befreit werden. Zahlreiche Keller liefen voll und mussten ausgepumpt werden.

Der Schwerpunkt an Einsätzen erstreckte sich auf einer Linie von Braunau am Inn über das Inn- und Hausruckviertel bis in den Zentralraum. Abseits gab es nur vereinzelte Einsätze. Seitens der Feuerwehr waren es bis etwa 21:00 Uhr 400 Einsätze, die es abzuarbeiten galt.

Etwa 30.000 Stromkunden waren zeitweise von der Stromversorgung abgeschnitten, nachdem Bäume in Leitungen gestürzt sind.

Überflutungen in Salzburg

Zahlreiche Feuerwehren mussten im Bundesland Salzburg wegen Überflutungen von Straßen und Kellern ausrücken. Betroffen waren laut Landesfeuerwehrverband alle Bezirke mit Ausnahme des Lungaus, wie "ORF" berichtet.

Dutzende Feuerwehr-Einsätze in Wien

In der Bundeshauptstadt herrschte in den Abendstunden Unwetter-Gefahr und höchste Warnstufe.

Das Unwetter am späten Abend in Wien sorgte für etwa 30 Feuerwehr-Einsätze, wie ein Feuerwehrsprecher gegenüber oe24 berichtet. Man sei mit jeweils einem Einsatzfahrzeug vor Ort, meistens gehe es um Einsätze wegen Wassereinbruchs. Alarmierungen hätte es vor allem im Norden und im Zentrum der Stadt gegeben, so der Sprecher. 

Hagelberge türmen sich bis zu einem halben Meter

Deutschland. Am Pfingstsonntag zog ein heftiger Hagelschauer über das Allgäu und hinterließ eine weiße "Winterlandschaft". Hagelberge türmten sich laut Nachrichtenagentur "dpa" teilweise bis zu einem halben Meter hoch.

APAWetter-im-Allgäu-=.png © APA/dpa/Davor Knappmeyer

Unwetter in der Schweiz

Schweiz. In der benachbarten Schweiz gab es wegen des Unwetters auch Verletzte: Im Kanton Wallis wurden drei Personen verletzt - zwei von ihnen, weil ein bei einem Fussballturnier aufgestelltes Zelt wegflog und die Menschen traf, wie die Kantonspolizei Wallis auf Anfrage von Keystone-SDA sagte. Zudem seien Dächer weggeweht worden und Gerüste eingestürzt.