13. Juli 2016 | 06:23 Uhr
Hunderte Einsätze
Heftige Unwetter hielten Österreich in Atem
Drei Autoinsassen in letzter Minute gerettet - Flüge in Wien abgesagt.
Heftige Unwetter haben in der Nacht auf Mittwoch wieder Hunderte Feuerwehrleute in Niederösterreich, der Steiermark und Salzburg in Atem gehalten. In Sankt Valentin konnten drei Autoinsassen in letzter Minute gerettet werden, die in einer überfluteten Unterführung feststeckten. Betroffen war auch der Flughafen Wien, wo laut einem Ö3-Bericht Flüge abgesagt oder umgeleitet werden mussten.
Die Insassen der beiden Fahrzeuge in Sankt Valentin hätten aufgrund des Wasserdruckes die Türen nicht mehr selbstständig öffnen können, sagte Philipp Gutlederer von der Feuerwehr Amstetten am Dienstagabend der APA. Mit vereinten Kräften gelang es mehreren Feuerwehrleuten die Eingeschlossenen zu befreien. Bereits kurz danach seien die Fahrzeuge bis zum Dach im Wasser gestanden, so Gutlederer.
Besonders Amstetten betroffen
Der gesamte Bezirk Amstetten war massiv von Unwettern betroffen. Starkregen setzte Garagen und Keller bis zu einem Meter unter Wasser, schilderte der niederösterreichische Feuerwehrsprecher Franz Resperger. 80 Notfälle wurden registriert. Die heftigen Regenfälle breiteten sich auch auf die Bezirke Melk und St. Pölten aus. Mit Stand 22.00 Uhr hielt die Feuerwehr bei insgesamt 220 Einsätzen. Von Unwettern betroffen waren bereits am Nachmittag die Bezirke Neunkirchen, Wiener Neustadt und Mödling.
Maibaum flog auf Schuldach
Beinahe in der ganzen Steiermark gab es Schäden durch umgestürzte Bäume und Hagel. Im Raum Gleisdorf wurden unzählige Fahrzeuge im Freien sowie Obst- und Weinkulturen beschädigt. Im Bezirk Murtal flog ein Wipfel eines Maibaumes auf ein Schuldach. Die oststeirische Gasen wurde teilweise überflutet, eine Straße war gesperrt. Wegen umgefallener Bäume war auch die Phyrnautobahn (A9) zwischen der Mautstelle und dem Gleinalmtunnel in Richtung Graz gesperrt. 100 Feuerwehreinsätze wurden gegen 18.00 Uhr über die ganze Steiermark verteilt verbucht, gegen 19.30 Uhr waren rund 1.000 Feuerwehrleute im ganzen Land im Einsatz.
Heftige Sturmböen
Stark betroffen war auch Salzburg. Eine Gewitterzelle mit Sturmböen bis über 100 km/h und heftige Regenfälle führten wie schon am Tag zuvor auch am Dienstagabend zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen. Keller und Unterführungen mussten ausgepumpt und umgestürzte Bäume entfernt werden. Auch Dächer seien abgedeckt worden.
Betroffen von dem Unwetter waren vor allem der Pinzgau, der Tennengau, die Stadt Salzburg und der Flachgau. 32 Feuerwehren waren am Abend im Einsatz. Laut Landesfeuerwehrkommando Salzburg zählten das Saalachtal und der Flachgau von Großgmain über das Gaisberg-Gebiet bis Strobl am Wolfgangsee zu jenen Gebieten, die von der massiven Gewitterzelle am meisten betroffen waren.