Wien. Am Montag ist ein Sturm über den Großteil Österreichs hinweggerauscht: Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wurden am Vormittag in tiefen Lagen in Niederösterreich, in Wien und im Nordburgenland Windspitzen von 80 bis knapp über 100 km/h gemessen. Auf vielen Bergen erreichten die Böen noch höhere Werte - am Sonnwendstein (Niederösterreich) und am Feuerkogel (Oberösterreich) sogar jenseits der 130 km/h.
Auch am Montagnachmittag und -abend musste man im Großteil des Landes mit Sturmböen rechnen, mit Schwerpunkt in der Osthälfte Österreichs. Erst in der zweiten Nachthälfte sollte der Wind deutlich nachlassen. Der Dienstag dürfte noch zeitweise windig, aber nicht mehr so stürmisch sei wie der Montag. Mittwochs ist der Wind laut ZAMG schwach, um Donnerstag und Freitag wieder stärker bis stürmisch zu wehen.
Spitzenreiter bei den Sturmböen war laut ZAMG bis zum Montagnachmittag der Sonnwendstein mit 133,6 km/h, gefolgt vom Buchberg (131,4 km/h) und der Jubiläumswarte in Wien (124,2 km/h). Nach Auswertungen der Hohen Warte kommen am Feuerkogel Windspitzen wie heute (120,6 km/h) mindestens einmal pro Jahr vor. In Wien kommen 100 km/h in den tieferen Lagen wie der Innenstadt durchschnittliche alle zwei Jahre vor. 120 km/h in den höheren Regionen des Wienerwaldes kommen mindestens einmal pro Jahr vor.
Etwa 200 Feuerwehreinsätze in Niederösterreich
Baden/Neunkirchen. Sturm hat am Montag für etwa 200 Feuerwehreinsätze in Niederösterreich gesorgt. Betroffen waren laut Franz Resperger vom Landeskommando vorwiegend Bezirke im Süden des Bundeslandes. Ausrücken mussten die Helfer u.a. wegen umgestürzter Bäume, die Straßen blockierten oder in Stromleitungen hingen, und Plakatwände sowie wegen loser Dachziegel. Auch Lkw-Anhänger kippten um, so etwa auf der B 17.
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Sturm-Schäden in Ebreichsdorf.
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Im Bild ein Feuerwehreinsatz in Ebreichsdorf.
In Hirschwang in der Marktgemeinde Reichenau a.d. Rax (Bezirk Neunkirchen) war eine Plane in eine Hochspannungsleitung geweht worden, hatte dadurch Feuer gefangen und in der Folge einen kleinen Waldbrand ausgelöst. Die Flammen wurden laut Resperger rasch gelöscht.
Weil in Himberg bei Wien ein Strommast gekippt war, musste der Friedhof gesperrt werden, berichtete die Feuerwehr der Marktgemeinde im Bezirk Bruck a.d. Leitha. Teile des Industriegebietes waren vorübergehend ohne Strom. Mehrere Bäume stürzten um.
Mehr als 100 Feuerwehreinsätze in Wien
Wien. Der Sturm brachte auch die Wiener Feuerwehr an ihre Leistungsgrenzen: Bis zum späten Donnerstagnachmittag wurden mehr als 100 Einsätze durchgeführt. Unter anderem musste ein Mobilklo aus dem Donaukanal geborgen werden, und in Liesing hatte eine Böe eine Photovoltaikanlage losgerissen und auf geparkte Kfz sowie das Dach eines Nebengebäudes geschleudert, berichtete Feuerwehrsprecher Lukas Schauer.
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Vor allem ab Mittag langte ein Notruf nach dem anderen in der Einsatzzentrale ein, weshalb die Wiener Profis auf die Unterstützung der Kollegen des Wiener Landesfeuerwehrkommandos zurückgriffen. Die Einsätze waren über ganz Wien verteilt, mit einem Schwerpunkt südlich der Donau.
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Strom in zwei Bezirken ausgefallen
Um 16.04 Uhr fiel in Teilen der Innenstadt und des Alsergrundes die Stromversorgung aus, wovon etwa 300 Haushalte betroffen waren. Als Ursache der Störungen wurde ebenfalls der Sturm vermutet, wodurch etwa Kurzschlüsse in Straßenlampen oder Ampeln auftreten können, die sich dann wiederum auf Häuser auswirken können. Laut Call wurde die Versorgung bereits um 17.15 Uhr in allen Haushalten wieder hergestellt.
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