11. Juni 2025 | 19:36 Uhr © Getty Images Seltenes Phänomen "Großer Mondstillstand“: Deswegen wird der Vollmond heute besonders sein Am 11. Juni wird der Mond durch ein seltenes Phänomen für einen langen und sehr farbprächtigen Mondaufgang sorgen. Das Spektakel sorgt dafür, dass der Mondaufgang in die Länge gezogen wird. Ab 21 Uhr sollten die Blicke hierfür in Richtung Südosten gerichtet werden. Gegenüber dem ORF erklärt Michael Feuchtinger, Leiter des Planetariums in Wien: "Dadurch, dass die Bahn des Mondes relativ flach ist, braucht der Vollmond mehr Zeit, um Höhe über dem Horizont zu gewinnen." Er schätzt, dass der Mondaufgang eine halbe Stunde dauern wird. Dasselbe gilt auch für den Monduntergang ab circa 3:30 Uhr. Der Mond befindet sich derzeit sehr nah zum Horizont, wodurch dieser länger in jener Zone ist, in der das von ihm reflektierte Sonnenlicht einen langen Weg durch die Erdatmosphäre zurücklegen muss. Durch dieses Phänomen kann es länger als sonst zu einer rötlichen Färbung kommen. Der große Mond ist eine Täuschung Dabei wirkt der Mond auch größer als normal. Laut Feuchtinger sei das auf eine Mondtäuschung zurückzuführen: "Wenn der Mond horizontnah steht, dann erscheint er uns aufgrund einer optischen Täuschung etwas größer, als wenn er sehr hoch am Himmel steht." Es gibt mehrere Erklärungsansätze für diese Wahrnehmung. Eine Theorie lautet, dass Menschen den horizontnahen Mond mit anderen Objekten, wie Häusern oder Bäumen, vergleichen und er deshalb in Relation größer wirkt. Der Mond wird aber erst Anfang November wieder größer sein. In diesem Zeitraum nähert er sich auf seiner elliptischen Laufbahn der Erde an. Dieser wird "Supervollmond" genannt. Der Astrophysiker Feuchtinger betont aber, dass es sich beim Begriff um keinen wissenschaftlichen handle. Der "Großer Mondstillstand" Für das heutige Spektakel ist das seltene Phänomen namens "Großer Mondstillstand". Alle 18,6 Jahre gibt es dies zu bewundern. Zuletzt war das Phänomen im Jahr 2007 zu beobachten und wird das nächste Mal 2043 zu sehen sein. Feuchtinger erklärt: "Im täglichen Leben fällt uns das nicht auf, aber der Mond hat einen Zyklus von circa 18,6 Jahren." Er sagte: "Die Bahn des Mondes um die Erde ist gegenüber der Bahn der Erde um die Sonne um circa fünf Grad geneigt. Das heißt, dass der Mond manchmal fünf Grad über der Sonne stehen kann und manchmal fünf Grad unter der Sonne." Das besondere Ereignis kommt somit zustande, da der Mond zur Sommersonnenwende (wenn die Sonne den höchsten Stand am Himmel erreicht hat) besonders tief steht. Der Rote Mond Und was ist der "Erdbeermond"? Der "Erdbeermond" hat nichts mit dem "Großen Mondstillstand" zu tun und wird fälschlicherweise immer mit der rötlichen Färbung in Verbindung gebracht. Die Bezeichnung kommt davon, da Erdbeeren in den meisten Ländern im Juni ihre Reife erlangen. Der Ursprung des Begriffs geht auf einen indigenen Stamm Nordamerikas zurück. Somit ist jeder Vollmond im Juni ein "Erdbeermond". Die Intensität der Färbung hängt laut Feuchtinger nicht vom Monat ab, sondern von der Staubmenge in der Atmosphäre ab.