10. Jänner 2017 | 13:17 Uhr

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Bergungskosten

Gerettet: Bergsteiger muss 15.000 Euro zahlen

35-Jähriger am Großen Pyhrgas nach Großeinsatz gerettet - jetzt wird's teuer.

Alpinsportler, die nach einem Unfall oder aus Bergnot einen Großeinsatz auslösen, haben oft mit hohen Kosten zu rechnen. Auf jenen 35-Jährigen, der nach längerer Suche am Dreikönigstag vom Großen Pyhrgas in OÖ geholt wurde, kommen rund 15.000 Euro zu. Der Einsatz der Bergrettung wird mit 7.000 bis 9.000 Euro zu Buche schlagen, bestätigte diese einen Bericht des "ORF Radio Oberösterreich".

Rettungsflüge

Für den Such- und Rettungsflug des ÖAMTC-Notfallhubschraubers sind in dem Bericht 8.500 bis 9.000 Euro veranschlagt. Die Polizeihubschrauber des Innenministeriums fliegen - noch - für den Einzelnen kostenlos. Eine Änderung des Sicherheitspolizeigesetzes wird diskutiert. Nachgedacht werde über Kostenersatz für jene Alpinsportler, die es "offenkundig bewusst in Kauf nehmen, auf Steuerkosten" geborgen zu werden, führte Ministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck aus. Denn immerhin würde die Flugpolizei pro Jahr 300 bis 400 Bergungen von unverletzten Freizeitsportlern durchführen. Bei der Christophorus-Flugrettung des ÖAMTC wird bei Einsätzen nach Sport- und Freizeitunfällen nach Flugminuten abgerechnet. "Im Schnitt geht es um 3.500 Euro", berichtete Sprecher Ralph Schüller.

Bergretter

Bei der Bergrettung kommt die Stunde auf 150 bis 400 Euro, egal wie viele Männer beteiligt sind. "Die genaue Verrechnung obliegt der einsatzführenden Ortsstelle", erklärte Bergrettungssprecher Willi Tillmann. Die Bergung am Großen Pyhrgas sei einer der sehr teueren Einsätze, weil 60 Leute zwei Tage beschäftigt gewesen seien, auch in der Nacht. Georg Schürrer, Ortsstellenleiter Spital/Pyhrn, erwartet Kosten von 7.000 bis 9.000 Euro. Noch seien nicht alle Posten da. Der Preis ergebe sich aus der Schwierigkeit des Einsatzes. Bei längeren Suchaktionen werde ein Pauschalbetrag verlangt.

Versicherung

Die Rechnungen der Einsatzkräfte gehen direkt an den Kostenverursacher. "Wir wissen aus langjähriger Erfahrung, dass weit über 90 Prozent der Leute in irgendeiner Art und Weise versichert sind, bei vielen Versicherungen sind die Bergungskosten dabei, etwa beim ÖAMTC-Schutzbrief, als förderndes Mitglied der Bergrettung oder auch bei diversen Kreditkarten", sagte Schüller. Josef Stockinger, Spartenobmann-Stellvertreter in der WK OÖ und Generaldirektor der oö. Versicherung, bestätigt das. Bei privaten Unfallversicherungen sei ein Baustein Bergungskosten dabei, limitiert mit 3.000 bis 5.000 Euro, nach einem Unfall, "bei uns ausdrücklich auch aus Bergnot", so Stockinger. Risikoausschluss gebe es in seinem Hause nur bei Vorsatz, oft aber auch bei grober Fahrlässigkeit.

Seine Versicherung behandle 70 bis 100 Fälle pro Jahr mit durchschnittlich 3.000 bis 4.000 Euro Kostenersatz. Das rechnet Stockinger auf jährlich 500 bis 600 Fälle in Oberösterreich hoch. Spezielle Versicherungen wie etwa für Alpenvereinsmitglieder gehen bis über 20.000 Euro. 2015 war die Bergrettung allein in Oberösterreich über 400-mal im Einsatz und barg etwa 380 Personen, berichtete Tillmann. In 75 Prozent der Fälle handle es sich um Wanderer und Skifahrer. Es gebe auch wenige extrem schwierige Einsätze. Schürrer und Tillmann raten unbedingt zu einer Bergungskostenversicherung, sobald man am Berg unterwegs ist.
 

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