28. Juni 2019 | 22:37 Uhr
Heißester Juni seit Messbeginn
Geht's am Wochenende über die 40-Grad-Marke?
Kein Ende des Schwitzens - im Gegenteil: Jetzt soll es sogar noch heißer werden!
Wetterprognose für Freitag
Temperaturen steigen ab Samstag täglich konstant an
Der abgelaufene Juni war der heißeste der Messgeschichte
Das sind die aktuellen Hitze-Hotspots
- Dellach im Drautal 29,1°C
- Lienz 28,4°C
- Haiming 27,6°C
- Bregenz 27,4°C
- Rohrspitz 27,4°C
- Imst 27,1°C
- Landeck 26,9°C
- Obervellach 26,8°C
- Bludenz 26,4°C
Okay, das ist gruselig ...
Hitze-Warnstufe rot in Nord-Spanien und Frankreich
© ZAMG
Durch die Rekord-Hitzewelle in Europa sind in den vergangenen zwei Tagen fünf Menschen gestorben. In Frankreich, wo die Temperaturen am Freitag erstmals über 45 Grad Celsius stiegen, erlitt am Freitag ein Mann einen tödlichen Schwächeanfall. Auch in Italien starb ein Mann den Hitzetod. In Katalonien wütete bereits den dritten Tag infolge ein unkontrollierbarer Waldbrand.
Nach Angaben des französischen Wetterdienstes wurde in Frankreich am Freitagnachmittag erstmals die 45-Grad-Marke überschritten. In Villevieille im südfranzösischen Departement Gard wurden um 15.00 Uhr 45,1 Grad Celsius gemessen, teilte der Experte Etienne Kapikian auf Twitter mit.
Hier hat es derzeit immer noch heiße 33 Grad!
- Dellach im Drautal 33,4°C
- Spittal an der Drau 33,1°C
- Lienz 32,5°C
- Millstatt 32,5°C
- Innsbruck/Univ. 32,4°C
- Hermagor 32,1°C
- Obervellach 31,5°C
- Prutz 31,4°C
- Imst 31,3°C
Ist das der beste Ort zur Abkühlung?
Dieser findige Twitter-User hat sich sein eigenes Wasser-Becken zur Abkühlung gebaut:
Wunderschönen guten Abend liebe Twitterfreunde ich wünsche euch einen super schönen Feierabend und denk daran : Bei dieser Hitze immer viel Flüssigkeit ???????????? #GutenAbend #hitze #Hitzewelle #abkuehlung #Bier pic.twitter.com/MPZGm3yj22
— Rᴀʟᴘʜ ???????? (@ralphmattli) 28. Juni 2019
#hitzesudern auf Twitter
Im Netz wird angestrengt nach der Ursache für die unerträgliche Hitze-Welle gesucht:
An das Kind,
— Muckelchen (@Mucki1973) 26. Juni 2019
das immer seinen Teller leer isst, damit das Wetter schön wird
HÖR AUF ZU FRESSEN
es reicht!! #AusGruenden #hitze #Sommer #Hitzewelle #Hitze2019 #warm
Was man zahlreichen WienerInnen erklären sollte:
...Wien ist schon toll - aber man sollte den Wienerinnen und Wienern die Handhabe einer Dusche und eines Deos erklären ????#Wien #hitzesudern
— Chris (@Chris_moonjunge) 28. Juni 2019
Geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid:
Dachgeschossbewohnerinnen (aka meine Ratten und ich) melden erfolgreiche Abkühlung durch Wassereis!#Hitze lässt langsam nach, die Wohnung ist aber noch super warm... pic.twitter.com/sS6pt2lCfq
— Kitten ???? (@Flusswoelfin) 24. Juni 2019
Ganz so unpraktisch ist Hitze dann doch nicht:
Wie man bei der #Hitze #TKPizza macht: pic.twitter.com/zaecLv2Q7a
— michawhatever (@michawhatever) 18. Juni 2019
Ja, ja - ist klar.
Mir ist nicht warm. Ich trage einfach gern jederzeit einen feuchten Flaum auf der Haut mit mir herum. #sommer2019
— Märchenfee (@dude_tte) 27. Juni 2019
Willkommene Erfrischung am Wiener Karlsplatz
Endlich einmal eine nette Idee!#wienliebe #Karlsplatz #Hitze #Wasser pic.twitter.com/5VX9DzQ8io
— The Apex Archive (@apex_archive) 28. Juni 2019
Juni 2019 wärmster, sonnigster und trockenster seit Messbeginn
Der Juni 2019 war der wärmste, sonnigste und trockenste Juni der Messgeschichte.
An 147 der insgesamt 269 ZAMG-Wetterstationen wurden neue Juni-Hitze-Rekorde erzielt, an 27 Wetterstationen sogar Jahres-Hitze-Rekorde.
16-jähriger Schüler gab sich selbst "hitzefrei"
"So geht es auch", dachte sich scheinbar ein 16-Jähriger in Deutschland: Der Schüler hat sich hitzefrei gegeben, dabei aber die Rechnung ohne die Polizei gemacht. Von der Schulleitung alarmierte Einsatzkräfte brachten den Schulschwänzer aus Schwaben direkt aus dem kühlen Swimmingpool ins Klassenzimmer.
Wegen der Hitze hatte der 16-Jährige am Donnerstag nicht die Schulbank drücken wollen. Er entspannte sich lieber zusammen mit seiner Mutter im heimischen Pool in Senden (Landkreis Neu-Ulm), wie die Polizei am Freitag mitteilte. Die Schulleitung verständigte die Polizei, weil der Jugendliche ohne Entschuldigung dem Unterricht ferngeblieben war.
Auch in Deutschland Juni-Hitzerekord
In Deutschland war der diesjährige Juni der wärmste und sonnigste seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen vor fast 140 Jahren. Nach einem zu nassen Mai sei der Juni zudem deutlich zu trocken ausgefallen, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Mit 19,8 Grad Celsius lag der Temperaturdurchschnitt den Angaben zufolge um 0,4 Grad über dem bisherigen Temperaturrekord aus dem Jahr 2003.
Im langfristigen Vergleich habe die Durchschnittstemperatur im Vergleich zur international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990 um 4,4 Grad höher gelegen und im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 um vier Grad.
Zwei Hitzetote in Spanien
Im südspanischen Andalusien erlitt unterdessen ein 17-jähriger Erntehelfer einen tödlichen Hitzschlag, in der Stadt Valladolid im Norden Spanien brach ein 93-jähriger Mann ebenfalls nach einem Hitzschlag auf der Straße tot zusammen.
Seit Tagen leiden weite Teile des Landes unter einer für Juni unüblichen Hitze mit Temperaturen von über 40 Grad Celsius. Nach Angaben der Wetterdienste dürfte sie bis Samstag andauern.
Im Nordosten des Landes gilt bereits höchste Hitze-Warnstufe. 34 der insgesamt 50 Provinzen, darunter vor allem in Katalonien, warnen zudem vor Waldbränden.
In der südkatalanischen Provinz Tarragona versuchten hunderte Feuerwehrleute am dritten Tag in Folge, einen verheerenden Waldbrand in den Griff zu bekommen. Immer wieder angefacht von starken Winden, zerstörten die Flammen bereits über 6.500 Hektar Land. Dutzende Menschen, darunter auch Engländer und Deutsche, wurden in Sicherheit gebracht.
Auslöser war offenbar eine Hühnerzucht der Gemeinde Torre del Espanol: Nach Angaben der Forstbehörde geriet der dort angesammelte Hühnerkot in der Hitze in Gärung und entzündete sich dabei selbst.
45,1 Grad in Frankreich!
Nach Angaben des französischen Wetterdienstes wurde am Freitagnachmittag erstmals die 45 Grad-Marke überschritten. In Villevieille im südfranzösischen Departement Gard wurden um 15.00 Uhr 45,1 Grad Celsius gemessen, teilte der Experte Etienne Kapikian auf Twitter mit.
????️????️????️45.1°C à Villevieille (#Gard) à 15h, première fois que le seuil des 45°C est dépassé en France depuis le début des relevés *fiables* ! Le nouveau #record national (provisoire) monte en grade et change de département ! #canicule2019 #heatwave #France
— Etienne Kapikian (@EKMeteo) 28. Juni 2019
Frankreich ???????? : oder auch: Das Death Valley ???? von Europa. #Frankreich #Hitze
— (((André))) (@0tt0normaluser) 28. Juni 2019
34,7 Grad in Dellach im Drautal!
Die Temperaturen klettern weiter nach oben: Aktuell hat es in Dellach im Drautal 34,7 Grad!
In Spittal an der Drau zeigt das Thermometer 33,7 Grad an, in Hermagor sind es 33,5 Grad.
Weitere Hitze-Hotspots sind derzeit Millstatt und Kötschach-Mauthen mit 33,4 Grad.
Zweitwärmster Juni seit Messbeginn in der Schweiz
Der zu Ende gehende Juni ist - nicht zuletzt dank Rekordtemperaturen an den vergangenen Tagen - der zweitwärmste seit Messbeginn in der Schweiz im Jahr 1864. Einzig an den Juni des Hitzesommers 2003 kommt er nicht heran.
Die - zwei Tage vor Monatsende - erwartete Monats-Mitteltemperatur im laufenden Juni beträgt 15,2 Grad, wie Meteoschweiz am Freitag mitteilte. Dagegen brachte es der Juni 2003 auf 17,3 Grad. Der Juni 2019 liegt mit seinem Temperaturmittel gleichauf mit dem Juni 2017.
Hitze-Koller: Mehr als 44 Grad in Frankreich
Mit der Hitzewelle ist in Frankreich der Allzeit-Temperaturrekord gebrochen worden. In der Kleinstadt Capentras in Südfrankreich wurden am frühen Freitagnachmittag 44,3 Grad gemessen, sagte ein Sprecher des französischen Wetterdienstes. Es könne allerdings noch heißer werden.
Allzeit-Rekord gekippt
Der bisherige Rekord lag bei 44,1 Grad und stammt aus dem August 2003, gemessen in den beiden Orten Saint-Christol-les-Ales und Conqueyrac. Capentras liegt im Departement Vaucluse. Es ist eines der vier Departements, in denen der Wetterdienst für Freitag Alarmstufe Rot ausgerufen hatte. Dort wurden "außergewöhnliche Temperaturen" von bis zu 45 Grad erwartet.
Da steht eine 44. Rekord-#Hitze für Frankreich im Juni, für Details in die Regionen.https://t.co/dnUCGDT9bG
— Jörg | kachelmannwetter.com (@Kachelmann) 28. Juni 2019
????️44.3°C : nouveau #record de #température absolu battu à #Carpentras dans le #Vaucluse en ce vendredi après-midi à 13h48. Précédent record : 44.1°C à Conqueyrac le 12/08/2003. ⚠️ Attention ce record reste provisoire, la valeur pourrait encore augmenter. pic.twitter.com/RHRkuRHgDh
— Météo-France (@meteofrance) 28. Juni 2019
Das sind die aktuellen Hitze-Hotspots Österreichs
In Dellach im Drautal stehen die Temperaturen aktuell bei 34 Grad. In Landeck, Kötschach-Mauthen, Hermagor und Spittal an der Drau ist es mit 32,9 Grad auch sehr heiß.
Erhöhte Unfallgefahr durch nachlassende Konzentration
Die aktuelle Hitze erhöht die Gefahr von Verkehrs-und Arbeitsunfällen, weil temperaturbedingt die Konzentration und Leistungsfähigkeit nachlassen. Häufig ist der Kreislauf den erhöhten Belastungen nicht mehr gewachsen, warnte die Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) am Freitag in einer Presseaussendung.
Um unfallträchtigen Leistungstiefs vorzubeugen, sei eine regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme von zentraler Bedeutung, gab ÖGARI-Vizepräsident Helmut Trimmel zu bedenken. Dabei sind zuckerfreie Getränke wie Tee, Leitungswasser oder kohlensäurearmes Mineralwasser zu bevorzugen. Der Körper brauche Flüssigkeitszufuhr, weil er auf die hohe Hitzebelastung reagiert, erläuterte Trimmel: "Die biologische Reaktion auf eine gesteigerte Temperatur besteht in der Erweiterung der Blutgefäße, um vermehrt Wärme abzugeben. Dadurch kann der Blutdruck deutlich absinken. Weiters kommt es zu gesteigerter Schweißabsonderung, um dem Körper durch die Verdunstung Wärme zu entziehen und einen Hitzestau zu vermeiden."
Die tägliche Trinkmenge sollte unter "Normalbedingungen" rund 30 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht ausmachen, also insgesamt zweieinhalb bis drei Liter. An heißen Tagen muss diese - je nach körperlicher Aktivität und Umgebungsbedingungen - aber deutlich gesteigert werden.
Von der enormen Kreislaufbelastung durch Hitze sind insbesondere Senioren betroffen. "Ihre Kreislaufreagibilität ist bereits unter normalen Witterungsbedingungen eingeschränkt, Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Arteriosklerose und Diabetes mellitus können die Situation weiter verschlimmern. Zudem haben ältere Menschen häufig ein drastisch reduziertes Durstgefühl", erläuterte Trimmel. Für betagte und kranke Menschen könnten besonders heiße Temperaturen unter Umständen lebensgefährlich sein.
Wiener Bäder: Neuer Juni-Bestwert möglich
Wien geht baden: In den städtischen Wiener Bädern könnte ein neuer Junirekord verzeichnet werden. Nur mehr 103.000 Besucher fehlen auf den Bestwert aus dem Jahr 2003. Ein Wert, der bereits am Samstag erreicht werden könnte, wie es am Freitag in einer Aussendung hieß.
Ein-Millionen-Marke heuer bereits erreicht
Insgesamt suchten heuer bereits eine Million Menschen Abkühlung in den städtischen Badeanstalten, wie der zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) am Freitag mitteilte. Das sei ein Wert, der vor Schulschluss erst sechs Mal erreicht werden konnte, hieß es. Die schlechte Maibilanz sei damit "mehr als bereinigt" worden. Vorjahresbesuch konnte sogar bereits um 50 Prozent übertroffen werden.
© APA/SARAH KVECH
32 Grad in Dellach im Drautal
Am heißesten ist es aktuell in Dellach am Drautal: Dort hat es 32 Grad. In Lienz schwitzt man bei 31,7 Grad und in Landeck hat es auch bereits 31,2 Grad.
Klimanotstand: Irritation in Innsbrucker Stadtkoalition
Die geplante Ausrufung des Klimanotstandes in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck sorgt nun offenbar für Irritation innerhalb der Stadtkoalition. Die ÖVP wirft der grünen Bürgermeister-Fraktion vor, "einseitig" den Klimanotstand ausgerufen zu haben und spricht von "Effekthascherei".
Der Beschlussantrag der Parteien der Stadtkoalition aus SPÖ, Grünen, Für Innsbruck und ÖVP ziele eigentlich darauf ab, "auf die Notwendigkeit des Klimaschutzes hinzuweisen und den Zielen des Energieentwicklungsplanes der Stadt, mehr Nachdruck zu verleihen", wollte der frisch gebackene ÖVP-Stadtparteiobmann und Klubchef Christoph Appler nichts von der geplanten Ausrufung eines Notstandes wissen. Er sei "verwundert" darüber, ließ Appler in einer Aussendung am Freitag wissen.
"Nicht Schlagworte, sondern Strategien und Anreize wird es brauchen, um die BürgerInnen und die Wirtschaft, auf den Weg einer erfolgreichen Klimazukunft mitzunehmen", meinte Appler und richtete dem grünen Koalitionspartner aus: "Ich gehe davon aus, dass die Effekthascherei damit ein Ende hat und wir freuen uns auf die inhaltliche und notwendige parteiübergreifende Zusammenarbeit zu diesem wichtigen Thema."
Die "Tiroler Tageszeitung" hatte in ihrer Donnerstagsausgabe berichtet, dass ein gemeinsamer Beschlussantrag der Parteien der Stadtkoalition auf Ausrufung des Klimanotstandes vorliegt. Dieser soll am 18. Juli im Gemeinderat eingebracht werden. Innsbruck wäre damit die erste Landeshauptstadt Österreichs, die zu einer solchen Maßnahme greift.
Jetzt ist es offiziell: Abgelaufener Juni war heißester der Messgeschichte
Nun ist es offiziell: Der heurige Juni war der heißeste, sonnigste und trockenste der Messgeschichte. Wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Freitag bekannt gab, wurden im zu Ende gehenden Monat in allen Bereichen die bisher extremsten Juni-Werte erreicht. Die Temperatur lag 4,7 Grad über dem Mittel, während es 57 Prozent weniger Niederschlag als im Durchschnitt gab.
Die vorläufige Klimabilanz basiert auf einer ersten Auswertung der rund 270 Wetterstationen der ZAMG sowie auf der räumlichen Klimaanalyse an 84.000 Datenpunkten in Österreich. Demnach folgte auf den kühlsten Mai seit 28 Jahren ein außergewöhnlich hochsommerlicher Juni - die Sonnenscheindauer lag 45 Prozent über dem Mittel.
Ein extremer Juni - in jeglicher Hinsicht
"Der Juni 2019 war in jeglicher Hinsicht extrem. Fast der gesamte Monat war von Wetterlagen mit Süd- oder Südwestströmung geprägt, die sehr warme und zeitweise auch subtropische Luft aus der Sahara nach Europa brachten", berichtete der ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik am Freitag. Das Monatsmittel - also der Mittelwert aller Tages- und Nachttemperaturen im gesamten Monat in Österreich - sei um 4,7 Grad über einem durchschnittlichen Juni gelegen: "Das ist deutlich über dem bisherigen wärmsten Juni der Messgeschichte, dem Juni 2003." Dieser war 4,1 Grad heißer als im Mittel.
Sonnenstunden-Rekord aus dem Jahr 2003 übertroffen
Auch bei den Sonnenstunden wurde der Juni-Rekord aus dem Jahr 2003 deutlich übertroffen. "Österreichweit gesehen zeigte sich die Sonne im Juni 2019 um 45 Prozent länger als in einem durchschnittlichen Juni. Im Juni 2003 lag die Zahl der Sonnenstunden um 33 Prozent über dem Durchschnitt", erläuterte Orlik. Die Wetterstation mit der längsten Sonnenscheindauer war im zu Ende gehenden Monat vermutlich Schwechat mit rund 360 Sonnenstunden.
Ungewöhnlich trocken
Der Juni 2019 war aber nicht nur heiß, sondern auch ungewöhnlich trocken. Laut der vorläufigen österreichweiten Auswertung gab es um 57 Prozent weniger Regen als in einem durchschnittlichen Juni. Das ist noch etwas trockener als in den bisherigen Rekord-Juni-Monaten im Jahr 1887 und 1976, die 56 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel brachten. In einigen Regionen wurden nur etwa zehn Prozent der durchschnittlichen Juni-Regenmenge verzeichnet. Im Kärntner Weissensee gab es im gesamten Monat 15 Millimeter Regen. Im steirischen Gröbming regnete es elf Millimeter, in Wien-Mariabrunn sogar nur neun Millimeter.
Österreichweiter Juni-Rekord an Tropennächten
Ein österreichweiter Juni-Rekord wurde auch bei der Anzahl an Tropennächten aufgestellt, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad fällt. An der ZAMG-Wetterstation Wien-Innere Stadt wurden dreizehn Tropennächte registriert. Der alte Rekord von zwölf Tropennächten in einem Juni war im Jahr 2003 ebenfalls an der Messstation Wien-Innere Stadt registriert worden.
Rekord an 30-Grad-Tagen könnte noch fallen
Auch der österreichweite Rekord an Hitzetagen mit mindestens 30 Grad in einem Juni dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit noch fallen. Er liegt bisher bei 15 Hitzetagen im Juni 2003, die in Haiming in Tirol und in Leibnitz in der Steiermark erreicht wurden. Vor allem an den Wetterstationen Langenlebarn (Niederösterreich), Wien-Innere Stadt und Innsbruck-Universität könnte dieser Rekord bis zum Monatsende noch überboten werden.
Nach der Hitze kommt der Hagel
Die derzeitigen Hitzerekorde mündeten gestern Nachmittag in einem schweren Unwetter mit extremen Starkregen, teils golfballgroßen Hagelschlossen und heftigen Sturmböen. Die Landwirtschaft in der Steiermark wurde dabei erneut massiv geschädigt. Betroffen waren die Bezirke Südoststeiermark, Leibnitz und Deutschlandsberg.
„Die Steiermark hat sich mittlerweile zu einem Hagel-Hotspot in Österreich entwickelt. Schwere Unwetter, die ihre Spuren zu aller erst in der Landwirtschaft hinterlassen, treten immer öfter und in stärkerer Intensität auf. Die gestrigen Unwetter hinterließen auf einer Fläche von rund 2.800 Hektar schwere Schäden. Es sind nahezu alle Ackerkulturen, Wein- und Obstbau sowie Glas- und Folienhäuser betroffen. Laut ersten Schätzungen der Sachverständigen der Österreichischen Hagelversicherung können wir von einem Gesamtschaden von rund 1,5 Millionen Euro ausgehen“, so der steiermärkische Landesleiter der Österreichischen Hagelversicherung Ing. Josef Kurz in einer ersten Stellungnahme.
30,6 Grad in Lienz!
In Lienz hat es bereits über 30 Grad - dort schwitzen die Einwohner bereits bei 30,6 Grad. In Dellach im Drautal hat 29,9 Grad und in Obervellach sind die Temperaturen bereits auf 29,5 Grad geklettert.
Daran erkennen Sie klimatisierte Öffis
Damit Sie gar nicht erst diese Erfahrung machen müssen, verraten wir Ihnen, woran Sie klimatisierte Garnituren der Wiener Linien erkennen:
Memo an mich: nie wieder Kollegen fragen, warum sie nicht mit Öffies zu arbeit kommen, wo es doch so praktisch ist.
— Inglourious buster (@MichaBonnDe) 28. Juni 2019
Geschrieben aus der S8, München. Kurz nach 7, kurz über 50 Grad. #Hitze
Im Sommer kann es in öffentlichen Verkehrsmitteln teilweise unerträglich heiß werden. Noch sind nicht alle Garnituren der Wiener Linien klimatisiert, das Unternehmen selbst spricht aber davon, dass bereits 64 % der Fahrzeuge über eine Klimaanlage verfügen.
Busse der Wiener Linien sind zu 100 Prozent "cool"
Die gute Nachricht: Alle Busse der Wiener Linien sind klimatisiert. Bei den Straßenbahnen sieht das anders aus: Nur die neuere ULF-Generation ist mit Klimaanlagen ausgestattet. Niederflur-Bims, die seit 2008 und 2009 im Regelbetrieb sind, besitzen eine Klimaanlage.
So erkennen Sie eine klimatisierte Straßenbahn
- In einer klimatisierten ULF können die Fenster nicht geöffnet werden
- Über den Sitzen befinden sich Luftdüsen, aus denen die gekühlte Luft strömt, die Leuchten sind mittig an der Decke angebracht
- Von außen erkennen Sie "coole" Niederflur-Bims daran, dass alle Leuchten und Blinker vorne und hinten am Fahrzeug rund sind.
U1 bis U4: Alle V-Züge sind klimatisiert
Moderne V-Züge erkennen Sie daran, dass sie innen durchgängig begehbar sind, außerdem tragen sie ein markantes rotes "Band" vorne und an den Seiten der Fahrzeuge. Diese Garnituren sind klimatisiert.
Jüngere U6-Wagen sind klimatisiert
Aktuell sind nur die Fahrzeuge der jüngeren U6-Generation mit Klimaanlagen ausgerüstet. Wiener Linien rüsten aber auf und statten die Wagen der ersten Generation (Type T) bis 2020 mit Klimageräten aus. Ob ein U6-Wagen klimatisiert ist, erkennen Sie an einem Blick auf die Fenster - ein klimatisierter Wagen hat keine Lüftungskiemen an den Fenstern.
Übrigens: Die Farbe der Haltestangen sind mittlerweile kein Indiz mehr dafür, ob ein Waggon klimatisiert ist oder nicht.
Hitze-Sudern auf Twitter
Weil man es nicht oft genug sagen kann: Es ist heiß, sehr heiß!
Reicht!!!#Hitze #Hitzewelle pic.twitter.com/Rzeg2BpEwd
— 7evin (@7evin4) 28. Juni 2019
Das sind die aktuellen Hitze-Hotspots Österreichs
In der letzten Stunde waren folgende österreichischen Orte die aktuellen Hitze-Hotspots:
In Dellach im Drautal hatte es 28,8 Grad, in Obervellach wurden 28,4 Grad gemessen und in Lienz ist es 27,1 Grad warm.
Klimabericht sieht in Hitze größte Gesundheitsgefahr
Hitzewellen werden in Zukunft die stärksten negativen Folgen des Klimawandels für die Gesundheit der Bevölkerung mit sich bringen. Das ist eine zentrale Aussage im kürzlich veröffentlichten Spezialbericht "Gesundheit, Demographie und Klimawandel" des Forschungsverbunds "Austrian Panel on Climate Change" (APCC).
Die Folgen des Klimawandels für die Gesundheit bereits spürbar
Den im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) erschienenen Bericht erarbeiteten zahlreiche Wissenschafter aus dem universitären und außeruniversitären Bereich in eineinhalbjähriger Arbeit. "Die Folgen des Klimawandels für die Gesundheit sind bereits heute spürbar und als zunehmende Bedrohung für die Gesundheit einzustufen", heißt es darin.
Wird Klimawandel nicht eingedämmt, droht Verdoppelung der 30-Grad-Tage
Zum wachsenden gesundheitsgefährdenden Faktor wird die Hitze "sowohl wegen des kontinuierlichen Temperaturanstiegs im Sommerhalbjahr, der Zahl der Hitzetage und der Dauer der Hitzeereignisse als auch wegen der fehlenden nächtlichen Abkühlung". Werde der Klimawandel nicht eingedämmt, dürfte sich die Zahl der Hitzetage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius vermutlich verdoppeln, bis 2100 sei gar eine Verzehnfachung möglich.
Prognose: 400 Hitzetote im Jahr 2030
Bei einem "moderaten Klimawandel" müsse man in Österreich mit jährlich zumindest 400 Hitzetoten im Jahr 2030 und über 1.000 Fällen bis Mitte des Jahrhunderts rechnen. Betroffen wären vor allem ältere Menschen, deren Anteil an der Bevölkerung aufgrund der demographischen Entwicklung zunimmt, sowie städtische Gebiete, in denen es "zügig umgesetzter städteplanerischer Maßnahmen" etwa zu Entschärfung von Hitzeinseln bedürfe.
Verstärktes Auftreten von Allergien bei höheren Temperaturen
Mit den steigenden Temperaturen einher gehe mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ein "verstärktes Auftreten von Allergien". Durch die Verlängerung der Pflanzenwachstumssaison komme es zu einerseits zur Vermehrung heimischer allergener Pflanzen sowie andererseits zum verstärkten Einwandern neuer Pflanzen- und Tierarten, die für Allergiker problematisch werden können. Weiter ein Treiber der Pollenbelastung werde etwa auch das eingeschleppte Ragweed bleiben. Vor allem in urbanen Gebieten mit gleichzeitig erhöhten Ozon- oder Feinstaubwerten könne die Pollen-Zunahme zu mehr Atemwegserkrankungen führen.
Außerdem begünstigt die Erwärmung in Kombination mit dem globalisierten Güterverkehr beispielsweise die Ausbreitung eingeschleppter Stechmückenarten und damit auch jene von Infektionskrankheiten, wie dem West-Nil- oder dem Usutu-Virus. In diesem Zusammenhang brauche es Maßnahmen zur Bekämpfung gefährlicher invasiver Arten und die Stärkung von Kompetenzen in der Bevölkerung und beim Gesundheitspersonal, um etwa solche Erkrankungen früh zu erkennen.
So verhindern Sie bei der Mega-Hitze Verbrennungen der Hundepfoten
Hundehalter haben bei der derzeitigen Hitzewelle eine ganz besondere Verantwortung. Der glühend heiße Asphalt etwa kann zu Verbrennungen an Hundepfoten führen. Mit Hilfe des „Sieben-Sekunden-Tests“ kann man prüfen, ob die Oberfläche des Gehsteigs zu heiß für die Pfoten ihres Tiers ist.
Sieben-Sekunden-Test gegen Verbrennungen an Hundepfoten
„Um das festzustellen, müssen Hundehalter sieben Sekunden lang ihren Handrücken auf die Oberfläche halten. Wenn sie es nicht durchhalten, ist die Hitze des Untergrundes für Hundepfoten zu hoch“, erklärt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Martina Pluda das einfache Prinzip, das von der US-amerikanischen Frostburg University im Rahmen einer Studie zu diesem Thema entworfen wurde.
Unterschiedliche Verbrennungsgrade
Die Symptome der Verbrennung fallen je nach Grad unterschiedlich aus, wie Martina Pluda erklärt: „Bei Verbrennungen ersten Grades ist die betroffene Hautstelle gerötet und geschwollen. Wenn deutliche Brandblasen zu sehen sind, sind es schon Verbrennungen zweiten Grad. Vom dritten Grad sprechen wir, wenn die Haut bereits verkohlt ist.“
Erste Hilfe bei verbrannten Pfoten
Bei Verbrennungen an den Pfoten sollte auf jeden Fall der Tierarzt aufgesucht werden. Bis dahin müssen die betroffenen Pfoten gekühlt werden.
- Kühlen Sie die betroffene Pfote unter fließendem Wasser kühlen (das Wasser darf nicht eiskalt sein!)
- Bandagieren Sie die betroffene Pfote oder schützen Sie diese wenigstens mit einer sauberen Socke
Gassi-Runden auf den Morgen oder späten Abend verschieben
Selbstverständlich gilt es, Verbrennungen bereits vorzubeugen. Sie lassen sich durch gewisse Vorsichtsmaßnahmen auch vermeiden. „Hundespaziergänge sollten jetzt unbedingt auf den Morgen und späten Abend verschoben werden, wenn die Oberflächen der Wege noch kühler sind bzw. sich abgekühlt haben“, rät Pluda. „Generell ist es natürlich besser, mit dem Hund nur auf Wiesen oder Rasenflächen zu gehen. In der Regel werden Hundehalter aber den Asphalt nicht immer vermeiden können. Wir legen daher wirklich allen ans Herz, die einfache Sieben-Sekunden-Regel anzuwenden. Schließlich möchte niemand seinem Vierbeiner Verbrennungen zumuten.“
© Symbolbild/Getty Images
Etwas Abkühlung: "Nur" an 13 Messstationen eine Tropennacht
In der Nacht auf Freitag haben wohl vielen Menschen in Österreich besser geschlafen als in den Tagen davor. Denn wie erwartet war es im Großteil des Landes etwas kühler als in den Nächten davor. "Nur" an 13 Messstationen registrierte die ZAMG eine Tropennacht (Tiefstwert nicht unter 20 Grad). In der Nacht auf Donnerstag gab es noch an 78 Orten eine Tropennacht.
Am wärmsten war die Nacht stellenweise im Westen und Süden Österreichs. In Bregenz lag der Tiefstwert bei 22,6 Grad Celsius, in Innsbruck bei 21,4 und in Klagenfurt bei 21 Grad.
In Wien war die Nacht um etwa fünf Grad kühler als zuletzt. Trotzdem reichte es an der ZAMG-Wetterstation Wien Innere Stadt mit einem Tiefstwert von 20,4 Grad knapp für eine Tropennacht. Das war hier die dreizehnte in diesem Juni und ist somit ein neuer Rekord für die Zahl der Tropennächte im Juni in Österreich. Der alte Rekord von zwölf Tropennächten in einem Juni war im Jahr 2003, ebenfalls in Wien Innere Stadt.
Einen wunderschönen, sonnigen Tag ...
... und herzlich willkommen zu unserem Wetter-Liveticker!