21. Dezember 2015 | 23:09 Uhr

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Frühling © APA/ Fohringer

T-Shirt-Wetter statt Kälte

Verrückt: Blumen blühen zu Weihnachten

T-Shirts am Berg, Bäume am Blühen - Ist Weihnachten noch normal?

Um 5.48 Uhr war astronomischer Winterbeginn. Aber: Derzeit erleben wir gerade ein Winter-Wahnsinns-Wetter: 16,3 Grad zuletzt in Brand bei Bludenz (Vorarlberg) in 1.040 Metern Seehöhe. Am Nassfeld in Kärnten (2.030 Meter) Sonnenskilauf bei satten 12 Grad. Auf Rosi’s Sonnbergstuben in Kitzbühel war die Terrasse knüppelvoll: „Wie im Frühling“, so die Wirtin.

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Kirschblüte in Baden (NÖ); Foto: Stadtgemeinde Baden

Grün
Auch heute im Großteil Österreichs Sonne mit bis zu 15 Grad, statt klirrender Adventsstimmung: „Das ist der Klimawandel“, sagt Forscher Mojib Latif, (unten), „normal ist das nicht.“.

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Salzburg: Blühende Wiese vor Festung; Foto: Christian Leopold - Pressefoto Neumayr

Kein Winter
„Es bleibt so mild, zumindest bis Neujahr“, so ZAMG-Metereorologe Andreas Frank.

Natur
Statt Winterlandschaft, blühende Obstbäume, Bienen summen, Vögel, die normal nach Afrika fliegen, bleiben. Selbst Eiswein wird es heuer keinen geben: „Dazu bräuchten wir Temperaturen um minus sieben Grad“, so die Winzer-Familie Kracher aus Illmitz (Burgenland) zu ÖSTERREICH. Schnee gibt’s derzeit selbst in Heiligenblut am Großglockner keinen. Es wird auch bis Neujahr kein Niederschlag dazu kommen.

Frage an Experten: Warum ist es bei uns so warm?

„Zwei Gründe sind schuld am extrem warmen Dezember“, erklärt sagt Mojib Latif, Europas führender Wetterforscher, gegenüberzu ÖSTERREICH:

Warme Atlantik-Luft: „Seit Wochen haben wir eine Westströmung. Sie schaufelt warme Luft vom Atlantik zu uns. Die Kälte wird in den Osten abgedrängt. Es ist kein Schnee in Sicht.“

Klimawandel
Für Latif steht fest: „Die Häufigkeit der milden Temperaturen hängt eindeutig mit dem bereits einsetzenden Klimawandel zusammen.“

Kein Schnee
„In Zukunft werden die Schneesaisonen noch kürzer werden“, zeichnet er ein besonders düsteres Bild: „Selbst Schnee­kanonen werden nicht mehr ausreichen, da selbst in großeoßer Höhe Minusgrade fehlen werden.“

Die Folgen: Pollen-Alarm jetzt schon im Dezember

Allergiker müssen bereits jetzt ganz genau aufpassen: Haselnuss-Pollen sind schon vermehrt festzustellen. Normalerweise ist das erst Ende Jänner der Fall.

n  Blütenpracht: Auch blühen bereits Obstbäume, Frühlingserwachen in Baden bei Wien: Kirschbäume in voller Pracht. Botanikerin Katharina Lapin zu ÖSTERREICH: „Kommt Frost, frieren die Blüten ab. Den Baum bringt das aber zum Glück nicht um.“

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Verbreitet trüb, wenig Sonne. 1/5°

Abgesehen von sonnigen Auflockerungen am Nachmittag in Osttirol und Oberkärnten sowie stellenweise inneralpin bleibt der Himmel über weite Strecken wolkenverhangen. Dabei regnet oder schneit es vor allem in der Nordhälfte Österreichs noch bis Mittag zeitweise. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 600 und 1200m Seehöhe, am tiefsten liegt sie in Oberösterreich. Am Nachmittag klingen die Niederschläge langsam nach und nach überall ab. Der Wind weht schwach bis mäßig, vorzugsweise aus West. Tageshöchsttemperaturen meist 3 bis 8 Grad. Heute Nacht: Regional lockert oder klart es zeitweise auf, vor allem im Westen Österreichs. In manchen inneralpinen Tälern sowie im westlichen Donauraum bilden sich im Laufe der Nacht Nebel oder Hochnebelfelder unterschiedlicher Beständigkeit, sonst überwiegen weiterhin dichte Wolken und im Burgenland kann es vor allem im Süden sogar noch etwas regnen. Der Wind weht meist nur schwach, im Osten anfangs aus Süd bis West. Die Tiefsttemperaturen der Nacht liegen zwischen minus 5 und plus 4 Grad, am höchsten dabei im östlichen Niederösterreich, in Wien und dem Burgenland.
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