23. März 2019 | 00:06 Uhr

Marillenblüte in der Wachau © APA/HARALD SCHNEIDER

Turbo-Frühling

Frühling wie nie! Marillenblüte, Bärlauch schon da

In der Wachau stehen die Marillenbäume in Vollblüte – so früh wie noch nie.

Wien. Es sind Bilder, wie man sie ansonsten erst frühestens Mitte April sieht: Volle Schanigärten, Sonnenbadende in Parks, kurze Hosen und T-Shirts. Erst der Blick auf den Kalender macht stutzig: 23. März.

Zwei Wochen zu früh. Der ungewöhnlich frühe Frühling heuer lässt sich aber auch an der Natur ablesen: blühende Vegetation allerorts, erstes aufkeimendes zartes Grün, wo im Normalfall um diese Jahreszeit noch die winterliche Tristesse herrscht.

Wachauer Marillenblüte so früh wie noch nie

Erste Blüten Mitte März. Besonders eindrücklich zeigt sich die frühe phänologische Entwicklung in der Wachau in Niederösterreich, wo die etwa 100.000 weltberühmten Marillenbäume bereits in voller Blüte stehen – früher als je zuvor, wie die Nichte des Marillenbauers Harald Aufreiter, Katharina, im ÖSTERREICH-Gespräch bestätigt: „So eine frühe Marillenblüte gab es bisher noch nie. Die ersten Blüten gab es bereits Mitte März und diese Bäume sind auch schon wieder abgeblüht.“ Eine Entwicklung, die auch Sorge bereitet: Durch die frühe Blüte steigt die Gefahr noch einsetzender Frostnächte.

Trend zu immer früherem Frühling schreitet voran

Klimawandel. Der extrem früh einsetzende Frühling ist dabei alles andere als ein punktuelles Phänomen, sondern ein auf dem Klimawandel basierender Trend, wie der Phänologe von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geo­dynamik (ZAMG), Heilfried Scheifinger, erklärt: „In den letzten 30 Jahren hat sich der vegetative Frühlingsbeginn um bis zu zwei Wochen nach vor verschoben.“ Eine Entwicklung, die weiterhin voranschreitet. In den nächsten 10 bis 15 Jahren sei es durchaus möglich, dass bereits im Februar der Frühling beginnt.

(zac)

Meteorologe (ZAMG): "Frühling bald im Februar"

ÖSTERREICH: Wird es immer früher Frühling?

Heilfried Scheifinger: In den letzten 30 Jahren hat sich der Frühling zwei Wochen nach vor verschoben. Diese Entwicklung ist seit den 2000er-Jahren abgeflacht, schreitet aber weiter voran.

ÖSTERREICH: Wohin führt die Entwicklung noch?

Scheifinger: Es ist möglich, dass in 10 Jahren schon im Februar der Frühling beginnt.

ÖSTERREICH: Ist das ein Effekt des Klimawandels?

Scheifinger: Definitiv. Die Pflanzen passen sich dem warmen Klima an. Bei unseren Studien sind wir auch auf Beobachtungen der Bevölkerung angewiesen, die uns diese mittels der App naturkalender.at weiterleiten können.

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Wechselhaft, Schauer, 4/15°

Generell geht es unbeständig weiter und es wechseln Sonne und Wolken einander ab. Mehr und mehr breiten sich auch einige Regenschauer aus, vereinzelt können auch gewittrige Schauer eingelagert sein. Die wenigsten Schauer gibt es in Osttirol. In Tirol und Vorarlberg ziehen ausgedehnte Wolken durch und es regnet zeitweise, die Sonne kommt hier kaum hervor. Der Wind legt zu und weht dann meist mäßig aus Nordwest bis Nord. Nachmittagstemperaturen 12 bis 18 Grad. Heute Nacht: In der Nacht breiten sich von Westen her Wolken aus und bedecken bist zum Morgen die gesamte Nordhälfte Österreichs. Von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich muss dabei auch mit etwas Regen gerechnet werden. In der Südhälfte hingegen bleibt es trocken, anfangs oft auch nur gering bewölkt und erst nach und nach ziehen ein paar harmlose hohe Wolken auf. Der Wind weht schwach bis mäßig, am Alpenostrand teils lebhaft aus nördlichen Richtungen. Tiefsttemperaturen 1 bis 8 Grad.
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