10. November 2015 | 14:09 Uhr
Tauriden
"Feuerkugeln" am Nachthimmel
In den kommenden Nächten sind spektakuläre Sternschnuppen zu sehen.
In den kommenden Nächten herrschen perfekte Bedingungen für Sternschnuppen-Jäger. Die Erde nähert sich dem Maximum des Meteorstroms der Nördlichen Tauriden, bekannt für ihre spektakulären "Feuerkugeln". Am 12. November werden die meisten Meteore zu sehen sein. Die Tauriden-Meteore sind vergleichsweise langsam unterwegs, gleichzeitig aber hell; deshalb sind sie als Foto-Motive beliebt.
Perfekte Bedingungen
Am 11. November ist Neumond - damit herrschen beste Bedingungen für Beobachtungen des Nachthimmels. Zumeist zeigen die Tauriden-Meteore eine gelblich-orange Farbe. Bis zu ein Dutzend Meteore kann pro Stunde beobachtet werden.
2015 ist, wie zuletzt 2005, ein sogenanntes "Schwarm"-Jahr für die Tauriden. Das bedeutet, dass die Erde dem Schwarmzentrum besonders nahe kommt und somit eine ungewöhnlich hohe Zahl von "Feuerkugeln" am Himmel gesehen werden können. 2005 wurde sogar ein Einschlag eines Tauriden-Meteoriten auf dem Mond beobachtet.
So sehen Sie die "Feuerkugeln" am besten
Die Tauriden können bereits nach Ende der Dämmerung und die ganze Nacht hindurch beobachtet werden. Die kommenden Nächte sind im Großteil Österreichs klar und mild, lediglich im Norden und Osten ziehen Wolkenfelder durch.
Zur Beobachtung von Meteorschauern braucht man keine optischen Hilfsmittel wie Ferngläser oder gar Fernrohre, am besten geht es mit dem freien Auge, raten die Astronomen. Wichtig sei ein freier Blick auf den ganzen Himmel, am bequemsten sei die Beobachtung im Liegen. Wiesen oder Felder außerhalb der Stadt würden sich besonders gut anbieten.
Weg vom Lichtsmog
Die besten Bedingungen zum Beobachten sind ein flacher, uneingeschränkter Horizont und ein dunkler Nachthimmel, weit weg vom Lichtsmog der Großstädte. Die geringste Lichtverschmutzung in Österreich gibt es in den Bergen, insbesondere südlich des Alpenhauptkammes, etwa von den Hohen Tauern im Westen über die Gurktaler Alpen und die Niederen Tauern bis zur Raxalpe im Osten. Ebenfalls wenig Lichtsmog gibt es im Weinsberger Wald zwischen dem Waldviertel Niederösterreichs und dem Mühlviertel Oberösterreichs.
So entstehen die Sternschnuppen
Die Erde kreuzt alljährlich die Bahn des Kometen Encke, dessen Staubspuren die Tauriden-Meteore erzeugen. Dabei treten zahlreiche Teilchen mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre ein und durch Ionisation an den Luftmolekülen entstehen "Lichtspritzer" am nächtlichen Sternenhimmel - die Sternschnuppen.