25. Jänner 2017 | 12:18 Uhr
Inversionslage
Feinstaub-Alarm: Dicke Luft in Österreich
Die kalte Hochdruckwetterlage sorgt für Feinstaub-Alarm in Österreich.
Das kalte, niederschlagsfreie Winterwetter der letzten Tage hat eine Kehrseite: Feinstaub. Mit ein Grund dafür ist Inversion, also eine Temperaturumkehr. Während normalerweise die Temperatur mit der Höhe abnimmt, ist es derzeit genau umgekehrt. In den Niederungen liegt kalte Luft. Diese ist schwerer als warme Luft und sammelt sich in Mulden, Senken und Flußtälern, wo sich dann häufig Nebel bildet.
Die Jänner-Sonne ist zu schwach, um diese Kaltluftseen ausreichend zu erwärmen, und damit löst sich der Nebel nicht mehr auf. Die milde Höhenluft liegt über der kalten Luft wie ein Deckel.
Hauptverursacher von Feinstaub sind Verkehr, Hausbrand und Industrie. Beim Verkehr ist ein Großteil auf Diesel-Kfz und Aufwirbelung von Straßenstaub zurückzuführen. Beim Hausbrand sind meist alte, mit Holz oder Kohle betriebene Einzelöfen für hohen Feinstaubausstoß verantwortlich. Im Bereich Industrie stammt ein wesentlicher Teil in den Städten aus der Bauwirtschaft.
Grenzwerte überschritten
In Oberösterreich, in der Stadt Salzburg, im Großraum Graz, im Klagenfurter Becken, in Teilen Niederösterreichs und Wiens sowie im Nordburgenland wurden die Feinstaub-Grenzwerte von 50 Mikrogramm (µg) pro Kubikmeter in den letzten Tagen überschritten.
Appelle und Verbote
Oberösterreichs Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) appellierte, auf nicht notwendige Autofahrten zu verzichten, Öffis zu nutzen und auf den Autobahnen 100 km/h zu fahren. In der Stadt Graz und den südlichen Umlandgemeinden gilt seit Montag ein Zweitheizungsverbot. Dieses gilt für Graz und die Gemeinden Feldkirchen, Gössendorf, Hart bei Graz, Hausmannstätten, Raaba-Grambach und Seiersberg-Pirka. In Salzburg sind keine Verbote von Zweitheizungen geplant.