25. Mai 2021 | 09:37 Uhr

Kälte © APA/HERBERT PFARRHOFER

Ein kühler Ausreißer

Experten: "Kältester Frühling seit mindestens 25 Jahren"

Es ist möglicherweise sogar der kälteste Frühling seit 34 Jahren – ''je nachdem wie sich die Temperatur bis Ende Mai entwickelt.''

Wien. In den vergangenen Jahren ist der meteorologische Frühling (März, April, Mai) fast immer ungewöhnlich warm gewesen. Heuer nicht: Ähnlich kühl wie 2021 war der Frühling zuletzt in den Jahren 1996 und 1991, wie eine Auswertung der ZAMG zeigt. Deutlich kühler als heuer war es zuletzt vor 34 Jahren, im Frühling 1987.

"Von den zehn wärmsten Frühlingen der 255-jährigen Messgeschichte waren acht in den 2000er-Jahren", sagte Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), "die fünf wärmsten Frühlinge der Messgeschichte sind 2007, 2018, 1811, 1794 und 2011."

"Möglicherweise sogar der kälteste Frühling seit 34 Jahren"

Ein "kühler Ausreißer" sei schon mehr als überfällig gewesen: Denn im Rahmen der üblichen Schwankungen kommt alle 20 bis 30 Jahre ein Frühling vor, der sehr deutlich unter dem aktuellen Temperaturniveau liegt. "Der Frühling 2021 dürfte in der Endabrechnung um 1,5 bis 1,9 Grad unter dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre liegen", berichtete Orlik. "Wir erleben derzeit den kühlsten Frühling seit zumindest 25 Jahren, möglicherweise sogar seit 34 Jahren - je nachdem wie sich die Temperatur bis Ende Mai entwickelt."

Vor den 1990er-Jahren wäre eine Frühlingstemperatur wie heuer noch relativ normal gewesen. Denn im Zuge der Klimaerwärmung ist der Frühling in den letzten Jahrzehnten um knapp zwei Grad wärmer geworden. So liegt die Jahreszeit 2021 ziemlich genau im Bereich eines durchschnittlichen Frühlings in der Klimaperiode 1961 bis 1990. Auch im Vergleich mit der gesamten Messreihe seit 1767 liegt der Frühling 2021 eher im Mittelfeld. "Übrigens gab es auch früher Phasen mit sehr milden Frühlingen, vor allem von etwa 1780 bis 1830", betonte Orlik.

Der Grund für den kühlen Frühling 2021 war, dass es wenige Wetterlagen gab, die warme Luft aus dem Süden brachten. Es überwogen Nordwest-Wetterlagen, die kühle Luft vom Atlantik brachten und Hochdruck-Wetterlagen, bei denen aus Norden oder Osten relativ kühle Luft nach Österreich strömte.

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W und N Regen, O wechselnd, S freundlich, 7/15°

In weiten Teilen des Landes ziehen ausgedehnte Wolkenfelder über den Himmel, am freundlichsten ist es noch im Süden. An der Alpennordseite und im Norden ist hingegen zeitweise mit Regen, nachmittags auch mit Regenschauern zu rechnen und erst ab dem späten Nachmittag und abends lockert es von Norden her wieder öfter auf. Im Tagesverlauf frischt im nördlichen Alpenvorland und im Osten lebhafter, in exponierten Lagen auch kräftiger Westwind auf. Tageshöchsttemperaturen 14 bis 20 Grad. Heute Nacht: In der Nacht halten sich Restwolken an der Alpennordseite noch länger und zunächst kann es auch noch etwas regnen. Überall sonst lockert es hingegen immer öfter auf und meist zeigen sich nur hohe Schleierwolken am Himmel. Im Süden und Südosten breiten sich allerdings später recht verbreitet Nebel- und Hochnebelfelder aus. Der Wind weht im Osten zunächst noch mäßig bis lebhaft aus West bis Nordwest, lässt aber immer mehr nach. Tiefsttemperaturen 1 bis 8 Grad.
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